RotFuchs 190 – November 2013

Danke!

Klaus Steiniger

Hand aufs Herz: Langjährige „Rot-Fuchs“-Leser, die sich darüber im klaren sind, daß ihre Lieblingszeitschrift weder ein Parteien- noch ein Stiftungshinterland oder irgendwelche Mäzene besitzt, haben den Braten natürlich längst gerochen. Sie wissen, was alljährlich im November auf sie zukommt: die ebenso dringende wie leider unverzichtbare Bitte, dem roten Fuchs beim Einkauf eines Festbratens, wenn er denn überhaupt besorgt werden kann, symbolisch eine „Gänsekeule“ zu spendieren. Der beigelegte Überweisungsschein soll das erleichtern.

Unser nun schon seit fast 16 Jahren erscheinendes Blatt ist in der grellen Finsternis des Kapitalismus zu einem Leuchtfeuer geworden, dessen Signale vielen die Orientierung erleichtern.

Im letzten Jahr Hinzugekommene oder mit dem Gedanken des Bezugs unserer Printausgabe noch Spielende stellen sich unwillkürlich die Frage: Wie haben es die ehrenamtlich arbeitenden „RotFuchs“-Macher eigentlich geschafft, daß die auflagenstärkste marxistische Monatsschrift der BRD niemals in die roten Zahlen geraten ist? Und das, obwohl für Druck und Versand einer Ausgabe dem RF Kosten in Höhe von rund 15 000 € entstehen. Übrigens haben wir nie einen Preis festgelegt oder eine Spendenempfehlung gegeben.

Das Geheimnis der Freunde wie Feinde verblüffenden Langlebigkeit unseres für Kommunisten und Sozialisten mit und ohne Parteibuch, Arbeitende wie Erwerbslose und Hartz-IV-Bezieher, Studenten, Schüler und Azubis, Gewerkschafter, linke Christen und viele andere geschriebenen Blattes läßt sich leicht lüften: Der nach dem Solidarprinzip allen – auch völlig Mittellosen – zugängliche „RotFuchs“ lebt zu 100 Prozent von der Solidarität seiner treuen und verläßlichen Leser. Sie haben ihn nie im Stich gelassen und so für den Fortbestand dieser in Deutschland wohl einmaligen, zugleich aber auch international inzwischen weit verbreiteten Zeitschrift gesorgt.

Während „alle Welt“ in Schulden versinkt und nach Rettungsschirmen ruft, basiert unsere Liquidität auf der freiwilligen Unterstützung durch unzählige Spender, denen die bereits traditionelle „Gänsekeule“ oftmals eine freudige, nicht selten aber auch eine hart abgerungene Pflicht geworden ist. Ehrlich gesagt: Dadurch, daß wir in den letzten Jahren bei ständig weiter steigender Auflage etliche besonders spendenfreudige Mitstreiter durch Tod oder Behinderungen des Alters verloren haben, sind die RF-Kassen jetzt weniger gefüllt als früher – im letzten Quartal allemal. Doch wir sind sicher, daß finanziell etwas besser gestellte Leser diesen Umstand beim Einkauf der „Gänsekeule“ in Rechnung stellen werden.

Ehrensache ist: Der RF läßt niemanden im Regen stehen, der außerstande ist, sich unter die Spender einzureihen.