RotFuchs 199 – August 2014

Der Buchenwalder Karl Schnog

Werner Voigt

Der 1897 in Köln geborene Lyriker, Publizist, Hörspielautor und Kabarettist Karl Schnog verstarb vor 50 Jahren am 23. August 1964 in Berlin.

Früh schon kam der Junge durch den Vater, einen Handwerker und Anhänger August Bebels, mit sozialistischen Ideen in Berührung. Karls Erlebnisse als Soldat im I. Weltkrieg ließen ihn zu einem scharfen Ankläger der Kriegsgewinnler und Profiteure des Völkermordens werden. Nach intensivem Sprech- und Schauspielunterricht begann seine künstlerische Laufbahn an Theatern und Kabaretts in Berlin. Bisweilen trat er auch gemeinsam mit Erich Weinert auf. 1933 mußte Karl Schnog emigrieren, zunächst in die Schweiz, dann nach Luxemburg. Beim Einmarsch der faschistischen Wehrmacht wurde er 1940 dort verhaftet. Fünf schwere Jahre verbrachte er in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald.

1946 kehrte er nach Berlin zurück – zur satirischen Zeitschrift „Ulenspiegel“. Zwischen 1948 und 1951 arbeitete er am Berliner Rundfunk und war anschließend freischaffend tätig.

1949 erschien zunächst eine Auswahl seiner Verse und Prosaarbeiten unter dem Titel „Zeitgedichte und Zeitgeschichte“, wozu der aus dem Exil zurückgekehrte Arnold Zweig das Vorwort schrieb. Danach erarbeitete Karl Schnog gemeinsam mit Heinz Mohr das 1954 im Thüringer Volksverlag erscheinende Lesebuch „Jonathan Swift“ in der von Walther Victor begründeten Klassiker-Reihe.