RotFuchs 232 – Mai 2017

Ehrung für DDR-Sportlegenden

Dr. Karl-Heinz Otto

Wenn in diesen Tagen in Berlin an die Gründung des DTSB vor 60 Jahren erinnert wird, dann gehört auch dazu, daß auf Initiative des Kulturausschusses der Bezirks­verordnetenversammlung Berlin-Lichtenberg im Ortsteil Alt-Hohenschönhausen – in einem auf dem ehemaligen Gelände der Olympischen Gesellschaft neu entstandenen Wohngebiet – einem Sextett früherer Jahre eine besondere Ehre zuteil wurde. Sechs Straßen sind hier nach DDR-Weltklassesportlern benannt worden, die bis auf eine Ausnahme olympische Medaillen gewannen.

Allen voran Helga Haase, die Eisschnellauf-Olympiasiegerin und Silbermedaillen­gewinnerin 1960 in Squaw Valley. Olympisches Gold gewann auch die Rennschlitten­sportlerin Anna-Maria Müller 1972 in Sapporo. Erich Hagen aus Leipzig gewann 1960 die Friedensfahrt und im selben Jahr in Rom Olympiasilber mit der Mannschaft, der auch Täve Schur angehörte. Harry Glaß aus Klingenthal gewann 1956 in Cortina mit Bronze die erste olympische Medaille der DDR im Skispringen. Joachim Böhmer vom SC Dynamo Berlin war Ruder-Europameister, Vizeweltmeister und 1972 in München Olympiadritter im Doppelzweier. Und die erste Schwimm-Europameisterin des DDR-Sports war Jutta Langenau aus Erfurt. Sie war Freistil- und Schmetterlings-As und Olympiasechste 1956 in Melbourne über 100 m Schmetterling. Insgesamt stellte sie 43 Landesrekorde auf.

Sie alle sind inzwischen verstorben, doch ihre sportlichen Leistungen bleiben.