RotFuchs 222 – Juli 2016

Gedenkorte für die Opfer
des Faschismus und Militarismus

RotFuchs-Redaktion

In den letzten Wochen des 2. Weltkriegs haben Feldgendarmen kriegsmüde Soldaten, die ihre Waffen weggeworfen hatten und auf dem Weg nach Hause waren, aufgegriffen und als abschreckende Beispiele im nächstgelegen Ort erhängt. An vielen dieser Plätze wurden bereits kurz nach Kriegsende Gedenktafeln angebracht. Im Westen Deutschlands dürften diese Denkzeichen spätestens mit der Gründung der Bundeswehr samt und sonders beseitigt worden sein.

Gedenkstein für
im Februar 1945
hingerichtete
Kriegsgegner in
Forst (Lausitz)

Nicht so in der DDR. Dort galten die hingerichtete Wehrmachtsoldaten zu Recht als Opfer des Faschismus und Militarismus und wurden mit Gedenktafeln geehrt. Es existieren noch etwa ein Dutzend Stätten dieser Art in Ostdeutschland, deren ursprüngliche Widmung bewahrt wurde, so in Dresden, Löbau, Dippoldiswalde und Sangerhausen. Sie sind inzwischen als die ersten deutschen Erinnerungsorte für Opfer der NS-Militärjustiz, die erhalten geblieben sind, anerkannt.

René Senenko von der Willi-Bredel-Gesellschaft versucht, bis heute unbekannte Gedenkorte in Ostdeutschland ausfindig zu machen. Wer Hinweise geben kann, schreibe an René Senenko, PF 3460, 22827 Norderstedt (E-Mail: ed.xmg@oknenes, Tel.: 040 / 325 93 086).

www.feindbeguenstigung.de (Deserteursdenkmäler / Gedenkorte in der DDR)