RotFuchs 209 – Juni 2015

Wo Denkmäler zu Ehren eines Großen die Zeiten überdauern

Leniniana

Alexandre Slatkevich

Naturgetreue oder riesige, verfallene oder prunkvolle Lenindenkmäler, mit welken Blumensträußen und frischen Kränzen geschmückt, erheben sich in fast jeder Ortschaft Rußlands, aber auch außerhalb seiner Grenzen. Manche ragen auf zentralen Plätzen empor, andere befinden sich in Nebenstraßen. Es gibt solche, die sich in Parks, auf Schulhöfen, vor Kindergärten, auf Fabrikgelände oder in Betriebsbahnhöfen, aber auch in Treppenhäusern eher verstecken.

Dabei ist Lenin in verschiedenen Posen zu betrachten – mit in die Ferne weisendem Arm, mit hinter dem Rücken verschränkten oder in den Taschen vergrabenen Händen, aber auch mal an den Kragen greifend. Bisweilen hält er eine Zeitung oder seine Kopfbedeckung, ab und an stützt er sich auf ein Podest. Leicht oder warm bekleidet, sitzt, steht oder schreitet er. Man trifft auf Lenin als Büste sowie in Gestalt von Halb- und Ganzkörperstatuen. Oft steht er allein, doch gelegentlich wird er auch von Rotarmisten, Kindern, Arbeitern, Bauern oder Persönlichkeiten wie Maxim Gorki begleitet. Es gibt Lenin in den verschiedensten Farb-nuancen – in Weiß, Schwarz, Gold, Rosa, Grau, Silber und Braun. Auch als Kind oder Jugendlichen. Nicht alle Denkmäler würde ich als gelungen betrachten. Sie stehen hier und dort, unmerklich oder sogar unerwartet. Aber sie stehen. Immer noch.