RotFuchs 202 – November 2014

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Dem „RotFuchs“ meinen herzlichen Dank für die lieben Glückwünsche zu meinem 91. Geburtstag, auch für die objektiven, sachlichen, wahrheitssuchenden Einschätzungen und Kommentare zu internationalen Entwicklungen und Krisenherden wie derzeit in der Ukraine.

Unter dem Druck der Sippenhaft habe ich als Wehrmachtsangehöriger den Zweiten Weltkrieg dort erleben müssen. Mein Vater war als KPD-Reichstagsabgeordneter – von den Faschisten wegen Hochverrats verurteilt – zu dieser Zeit im Zuchthaus.

Durch den rechten Staatsstreich in Kiew und als Teil der gegen Rußland gerichteten Einkreisungspolitik ist der Krieg nun in die Ukraine zurückgekehrt. Möge den Ostukrainern bald das Selbstbestimmungsrecht gegeben und gewährleistet werden!

Der „RotFuchs“ ist für mich zur politischen Heimat geworden. Im hohen Alter gab er mir den Mut und die Kraft zum Schreiben meiner biographischen Aufzeichnungen. Ich übergebe sie dem RF als Dank für die Würdigung und Bewahrung revolutionärer Traditionen.

Hermann Schuldt, Wismar

Über die schriftlichen und telefonischen Glückwünsche der „RotFuchs“-Redaktion zu unserer diamantenen Hochzeit haben wir uns sehr gefreut. Vielen Dank! Bei einem solchen Jubiläum denkt man an vergangene Zeiten. Es bleibt dabei: Das Wort Genosse – wie stolz das klingt!

Leider können wir aus Alters- und gesundheitlichen Gründen nicht mehr viel zur Veränderung dieser Gesellschaft tun. Aber wir versuchen unser Bestes, die Verlogenheit des Systems auch dadurch zu entlarven, daß wir die Gedanken des „RotFuchs“ weitertragen.

Gisela und Gerhard Thüring, Berlin

Grüße herzlicher Verbundenheit vom „Avante!“-Pressefest der Portugiesischen Kommunistischen Partei (PCP). Seine Vorbereitung und Gestaltung, vor allem aber die Rede des PCP-Generalsekretärs Jerónimo de Sousa vor Zehntausenden, haben mich tief beeindruckt. Ich empfinde Freude und Genugtuung über den Kampfgeist der portugiesischen Genossen. Gewisse Parallelen zu unserer iranischen – leider verratenen – Revolution und die Erinnerung an zahlreiche ermordete Kampfgefährten haben mich überwältigt. Der Geist der Solidarität und des Internationalismus, die feste Verankerung der Partei in der Gesellschaft gaben mir das Gefühl der Freude darüber, zu dieser Familie zu gehören.

Ghassem Niknafs, Hamburg

Ihre langjährige Leserin, die aufrechte Kommunistin Emmi Seelenbinder, verstarb am 12. August. Mit ihr konnte ich mich bis zuletzt über uns bewegende politische Themen austauschen. Emmi las mit Begeisterung den „RotFuchs“ und konnte in vielen Beiträgen ihre guten Erfahrungen aus der DDR wiedererkennen. Sie ließ sich nicht von den kapitalistischen Medien erklären, wie es sich in ihr gelebt hat, und verteidigte ihre positiven Erinnerungen gegenüber Besserwissern. Ihre Leistung und Hingabe für den Aufbau des Sozialismus sowie ihr aufrechtes soziales Wesen werde ich immer im Gedächtnis behalten. Für sie und den Onkel ihres verstorbenen Ehemannes, den Kommunisten Werner Seelenbinder, werde ich stets eine Nelke an der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde niederlegen.

Carmen Uhlig, Berlin

Zum Kampf gegen die verheerende Ebola-Epidemie entsendet Kuba 165 Ärzte und weiteres medizinisches Personal nach Sierra Leone. Das kündigte Havannas Gesundheitsminister Roberto Morales Ojeda schon im September vor der WHO an. Es ist das bisher größte Kontingent an Spezialisten, das in die Region entsandt wurde. Kubas Beispiel zwang andere Staaten zum Nachziehen. Die BRD appellierte an Soldaten, sich freiwillig zu melden.

P. S.: Fidel wurde übrigens nicht 87, wie im RF stand, sondern 88 Jahre alt.

Falk Moldenhauer, Bochum

Bemerkung der Redaktion:

Im RF 200 hatten wir Falk in Frank umgetauft. Wir bitten um Nachsicht.

RF

Wir Alten werden immer weniger. Wir – das sind jene, welche nach Brechts „Galilei“ die Wahrheit kennen und sie keine Lüge nennen. Mit Ernst Heinz ist wieder einer gegangen, der dem Marxismus bis zum Schluß treu geblieben ist. Sein letzter großer Beitrag im August-RF über unseren „Prenzlberg“, in dem ich selbst 60 Jahre gelebt habe, zeugt davon. Ernst gehörte wie ich jener Generation an, die als Kinder den mörderischen Krieg des deutschen Faschismus erlebt und überlebt hatten. Um so leichter fiel es uns, ohne „Verordnung“ und trotz aller westlichen Hetze Freunde der „Russen“ zu werden. Hätte es sie in Berlin und die lebenserhaltenden Befehle von Marschall Shukow und seiner Generäle Bersarin und Kotikow nicht gegeben, dann wären noch Tausende an Hunger, Kälte und Seuchen zugrundegegangen.

Jahrzehnte hat es gedauert, um im „Prenzlberg“ – dem einwohnerreichsten und am meisten zertrümmerten Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg – das Leben wieder erträglich zu machen. Ernst Heinz, der langjährige 1. Kreissekretär der Partei, hat sich dieser Herausforderung gestellt.

Die Erde trägt einen guten Menschen weniger. Das schreibt Euch ein 82jähriger Buchdrucker.

Klaus J. Hesse, Berlin

Hakenkreuze und SS-Runen an den NATO-Stahlhelmen der Kiewer „Freiheitshelden“ konnte man am 8. September im ZDF betrachten – doch, was kümmert das die Gauckisten!

Wer von den deutschen Kriegsberichterstattern vor Ort geht schon der Frage nach: Wofür verwendet man eigentlich die 500 Millionen Euro an BRD-Steuergeldern, die Frau Merkel im Zuge ihrer Verehrung für die „Maidan-Aktivisten“ nach Kiew geschaufelt hat?

Paul Jattke, Chemnitz

Angst ist kein guter Ratgeber, weiß ich. Aber ich habe Angst, daß zwei verheerende Weltkriege nicht ausgereicht haben, um das Volk aufzurütteln. Nach fast drei Jahren erlebten Bombenterrors mitten im „Reich“ vermag ich dessen Grausamkeit zu beurteilen. Hat das Wohlstandsdenken die Gehirne der meisten amputiert? Wo bleibt der Aufschrei der Menschen, die noch Erinnerungen haben?

Marianne Wuschko, Hoyerswerda

Die am 2. September im ND veröffentlichte Karikatur läßt keinen Zweifel offen. Sie zeigte „König Putin“. Die Spitze seiner Krone war ein deutsches Eisernes Kreuz. Putin zertrampelt mit seinem Pferd die Ukraine. Wie ein Damoklesschwert schwebt sein Mantel über ihr. Das Gesicht des russischen Präsidenten ist deutlich erkennbar, damit jeder sieht, welcher der Verderben bringende, Hammer und Sichel schwingende Teufel ist. Deutlicher hätte ein seitenlanger Artikel, der Rußland alle Schuld an den ukrainischen Übeln in die Schuhe schiebt, nicht sein können.

Und das Ganze im ND, das sich als „Sozialistische Tageszeitung“ betrachtet. Soll die Karikatur den Eindruck vermitteln, daß die Russen schon immer die Störenfriede gewesen sind? Vielleicht wird bald auch behauptet, sie hätten 1941 Hitlerdeutschland überfallen. Es ist zu überlegen, ob man eine Zeitung mit einer derart gefärbten Meinung unbedingt weiterlesen muß!

Gerda Huberty, Neundorf

Seit dem Erscheinen des RF lese ich ihn mit wachsendem Interesse und besuche auch die hiesigen Veranstaltungen des Fördervereins. Ich bin bereits 87 Jahre alt und wurde 1944 als Siebzehnjähriger zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. In den letzten Kriegsmonaten irrten wir orientierungslos mit Granatwerfer und MG durch Mecklenburg, um den „Endsieg“ zu retten. Glücklicherweise habe ich überlebt. Deshalb werde ich wütend, wenn „Politiker“ wie Gauck die Deutschen schon wieder auf einen kriegerischen Einsatz „vorbereiten“ wollen.

Ein Wort zur Ukraine: Nach der Auflösung der Sowjetunion und der wirtschaftlichen Machtübernahme durch „Oligarchen“ vom Schlage Timoschenkos, Janukowitschs und Poroschenkos ging es rasant bergab. „Ministerpräsident“ Jazenjuk erklärte, bei den Separatisten der Ostukraine handele es sich um „Untermenschen“, die „ausgelöscht“ werden müßten. Das ist die altbekannte Sprache von Faschisten.

Wohin soll die Reise gehen? In einen neuen Krieg der NATO unter Führung der USA gegen Rußland? Ich habe den Krieg noch erlebt. Gott behüte uns davor!

Franz Bohnsack, Güstrow

Da es die Politiker nicht verstanden haben, die Probleme in der Ukraine auf friedlichem Wege zu lösen, müssen eben die Massen handeln. Das völkerrechtlich anerkannte Instrumentarium dazu ist der Volksentscheid. Die Völker wollen ihr Leben selbst bestimmen und sind bereit, notfalls auch mit Waffengewalt dafür zu kämpfen.

Poroschenko, der reichste Oligarch der Ukraine, hat als Präsident sofort befohlen, in der Ost-ukraine auf eigene Staatsbürger zu schießen. Dort gibt es nur einen Ausweg: Waffenstillstand und strikte Anerkennung der Ergebnisse des Volksentscheids.

Diese Aufgaben sind nicht gegen, sondern nur mit Rußland zu lösen.

Dr. Ernst-Ludwig Hischer, Rostock

Wieder einmal kommt die „Gefahr aus dem Osten“: Die Ereignisse in der Ukraine liefern den Beweis. Die angeblich bedrohliche Rolle Putins wird dabei besonders strapaziert. Man erzeugt neue Feindbilder, auch als willkommene Ablenkung vom Anwachsen der faschistischen Gefahr im eigenen Land. Die heuchlerische Politik zur Tilgung der DDR aus der Geschichte und aus dem Gedächtnis der Menschen richtet sich mit besonderer Schärfe gegen die Traditionen des Antifaschismus.

Die längere Zeit in den imperialistischen Staaten bestehende Vorstellung, Putin sei „ihr Mann im Kreml“, hat sich als Trugschluß erwiesen. Er ist für den Westen längst keine sichere Bank mehr.

Oberst a. D. Hein Friedriszik, Berlin

Der engagierte und so liebevoll geschriebene Artikel von Christa Kožik war ganz offensichtlich für die Jüngeren unter uns gedacht. Die Autorin beschränkt sich aber nicht auf das Gefühlvolle der gut nachvollziehbaren Sentenz „Ein verlorenes Land trägt man im Herzen“, sondern belegt anhand eindringlicher Beispiele die moralische Überlegenheit der heute so infam verteufelten sozialistischen Gesellschaftsordnung. Jeder, der hier gelebt und gearbeitet hat, kann das aufgrund eigener Erfahrungen bestätigen und ergänzen.

Der RF mit diesem bewegenden Beitrag voll wahrhaftiger Argumente erreichte mich kurz nach dem 3. Oktober, an dem die tonangebenden Medien der BRD eine beispiellose Kampagne zur Schmähung und Verleumdung unserer Heimat DDR geführt hatten.

Auch ich, liebe Christa Kožik, ertrage gelassen die Häme der politischen Gegner, wenn man der Wahrheit die Ehre und der DDR die verdiente Würdigung zuteil werden läßt. So habe ich angesichts der Hetze gegen den untergegangenen deutschen Staat, die mit dem Geschwätz vom angeblichen Unrechtsstaat – als Nachweis eigener Regierungsfähigkeit – auch Teile der Partei Die Linke erfaßte, als „alter Mann aus dem Osten“ den Artikel von Christa Kozik dankbar aufgenommen.

Rudi Krause, Berlin

Auch bei den sächsischen Landtagswahlen hingen an den Lampenmasten meist die Konterfeis von vier „Anwärtern“ übereinander. 14 Parteien rangelten um Stimmen. Die Wahlbeteiligung war mit 49,2 % die niedrigste aller Zeiten, wobei unsere „Heldenstadt“ sogar noch fünf Prozent darunter lag. Während NPD und FDP aus dem Landtag flogen, errang die angeblich „nur“ rechtskonservative AfD des Ex-Unternehmerpräsidenten Henkel auf Anhieb fast 10 %. „Unser“ Ministerpräsident Tillich erwies sich erneut als schlitzohriger Bauernfänger, der den Wählern Katzen als Hasen verkaufte. Seine große Chefin in Berlin ist ihm dabei ein leuchtendes Vorbild. Während im Wahlkampf eher zweitrangige Probleme in den Vordergrund gerückt wurden, schob man die wichtigen Themen absichtlich aufs Nebengleis und von dort in den Tunnel. So werden in Sachsen keine Jahresberichte über die tatsächliche Zahl der Firmenpleiten und die reale Entwicklung der Arbeitslosigkeit, die zu Vergleichen herangezogen werden können, veröffentlicht. Dabei gibt es summarisch mehr „auf der Straße Liegende“ als in der Zeit von 1929 bis 1932. Die Zahl krimineller Delikte ist deutlich höher als zu allen Zeiten seit 1865.

Joachim Spitzner, Leipzig

Die Präambel für einen möglichen Koalitionsvertrag in Thüringen soll mißbraucht werden, um der Partei Die Linke politische Ansichten und Geschichtsinterpretationen von SPD und Grünen als Voraussetzung für einen Regierungswechsel aufzuzwingen. Dortige Vertreter der Linken unterwarfen sich ohne Not dem politischen Diktat möglicher Koalitionäre, statt sich vehement für die Realisierung des eigenen Wahlprogramms einzusetzen. Dabei geht es doch um die inhaltliche Ausgestaltung von Regierungsarbeit auf Landesebene, nicht aber um die Deutungshoheit in der deutschen Geschichte. Wenn es aber doch so sein sollte, dann müßten sich die damaligen BRD-Regierungsparteien SPD und Grüne zu ihrem völkerrechtswidrigen Handeln im Jugoslawienkrieg, zur Bombardierung Belgrads und Hunderten toter Zivilisten, aber auch zu dem von ihnen befürworteten Kriegseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan bekennen.

Raimon Brete, Chemnitz

Herzlichen Dank für den neuesten „RotFuchs“! Die Ausgabe ist großartig. Am allerwichtigsten ist für mich das Thema DDR, denn dieser Zeit habe ich es zu verdanken, daß ich als alleinstehende Mutter meine vier Kinder so gut und glücklich aufziehen konnte, wobei ich gleichzeitig als Wissenschaftlerin voll gearbeitet habe.

Der RF hat seinen Platz in meinem Bücherschrank mit entsprechender Literatur. Als 95jährige lese ich alle Beiträge mit großer Freude.

Dr. Hildegard Harting, Berlin

Gisela Steineckerts Text „Hand aufs Herz“ hat mich sehr berührt und an den diesjährigen Besuch des Brecht-Weigel-Hauses in Buckow am Scharmützelsee erinnert. Gleich am Eingang lag dort auf einem Pult das aufgeschlagene Buch mit Brechts „Kinderhymne“.

Erstaunt stellte ich fest, daß meiner klugen Tochter „Anmut sparet nicht noch Mühe …“ unbekannt war. Auch im Elternhaus hatte sie nichts davon vernommen. Da fühlte ich mich schlecht. Es ist, wie Gisela Steineckert schreibt, einfach „unterwegs verlorengegangen“, als wir Eltern voll damit beschäftigt waren, gute Arbeit für unser Land zu leisten, das wieder aufblühen sollte. Und das lebten wir vor, wobei wir das Glück hatten, daß aus den Kindern anständige, kluge Mitgestalter wurden, die diese Tugenden auch unter den heutigen Bedingungen bewahren.

Der Satz „Daß die Völker nicht erbleichen wie vor einer Räuberin …“ hat in der BRD einen tiefen aktuellen Sinn bekommen. Solche Erinnerungen und Gedanken hat Gisela Steineckerts „Hand aufs Herz“ bei mir wachgerufen. Ich danke ihr besonders für die zutreffende Beurteilung des veränderungsbedürftigen jetzigen Deutschlands, an dessen Spitze dieser unsägliche Präsident steht.

Helga Störz, Zwickau

Das derzeitige, äußerst „großzügige“ Buchangebot entspricht – von ausgewählten Titeln abgesehen – nicht unseren Ansprüchen. Die DDR-Literatur, die wir uns durch die Büchervernichter nicht delegitimieren lassen, ist demgegenüber ein Genuß. Selbstverständlich zählt auch der „RotFuchs“ zu jener Lektüre, welche wir Monat für Monat mit Interesse erwarten. Wir lesen die Zeitschrift intensiv, ja wir studieren sie sogar zum Teil. Besonders auf den Leitartikel sind wir stets gespannt. Wir betrachten ihn als richtungweisend und wertvoll für die Argumentation im Familienkreis wie in unserem Umfeld. Natürlich sprechen wir darüber hauptsächlich mit Gleichgesinnten und Sympathisanten. Oft verschenken wir einzelne Exemplare an Menschen, die Interesse bekunden, wobei wir ihnen vorschlagen, den RF selbst zu abonnieren.

Weiterhin viel Erfolg bei der spannenden Berichterstattung zu den brennendsten Themen unserer Zeit!

Uschi und Detlef Henkel, Bernau

Herzlichen Dank für die regelmäßige Zustellung des RF! Ihr leistet eine sehr verdienstvolle Arbeit, für die ich mich als ehemaliger ND-Mitarbeiter bei allen Autoren und Beteiligten ganz herzlich bedanken möchte. Im Sinne eines nicht so verdienstvollen Altkanzlers rufe ich Euch zu: Weiter so!

Hans Rehfeldt, Berlin

Wie ernst nimmt diese Gesellschaft die historisch unwiderlegbaren Fakten und Realitäten? Keine menschlich verschuldete Katastrophe entwickelt sich von einem Tag auf den anderen. Jeder große Fehler hat seine Ursache in einer Serie von kleinen Fehlern. Erfordernisse, die man nicht sieht oder nicht sehen will, führen zu Irritationen, Zerwürfnissen und schließlich in die Katastrophe.

Achtet auf jene, die viel reden. Um Wahrheiten zu erfahren und zu verarbeiten, muß man auch zuhören können und wollen. Wer ständig durch Maßlosigkeit der Worte ein Gespräch zu stören versucht, will die Wahrheit nicht hören. Mit Sachverstand zuhören und in Achtung und Toleranz antworten – ist das nicht der bessere Weg?

Das jedenfalls ist die Meinung eines katholischen Lesers und Autors des RF.

Dr. Wilfried Meißner, Chemnitz

Seit den letzten Wahlen in Bayern wurden massive Angriffe gegen uns Genossen der Partei Die Linke geführt. Das Landratsamt wollte wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten sogar Neuwahlen ansetzen.

Es geht um die Vernichtung eines politischen Gegners, der dieses System als überholt betrachtet und sich nichts sehnlicher wünscht, als daß die Ausbeutung von Menschen durch Menschen endlich ein Ende findet, wie es bei Euch in der DDR der Fall war. Dafür gebührt Euch heute noch Dank. Die Geschichte kann die DDR nicht vernichten, sie wird als ein Staat vor ihr bestehen, in dem jeder Arbeit hatte, ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und keine Zukunftsangst.

Hannes Färber, Grafenwöhr

Mit Freude habe ich – wie immer – pünktlich den Jubiläums-„RotFuchs“ erhalten. Eure Beiträge sind stets eine gute Hilfe zur Festigung des eigenen sozialistischen Bewußtseins, insbesondere durch die Vermittlung historischer Zusammenhänge, so zur „friedlichen Revolution“ in der DDR. Die Leitartikel des Genossen Steiniger und die Leserbriefe stehen bei der Lektüre stets an erster Stelle.

Leider ist Euch in der die Ukraine betreffenden Zuschrift von Hans-Georg Vogl aus Zwickau ein sachlicher Fehler unterlaufen. Bei dem gestürzten Vorgänger Poroschenkos wurde statt des Namens Janukowitsch fälschlicherweise Lukaschenko genannt.

Klaus Feldhacke, Berlin

Die Redaktion entschuldigt sich – auch bei Genossen Vogl – für diesen groben Schnitzer.

RF

Seit vielen Jahren aufmerksamer Leser des RF, möchte ich mich zum Absturz der MH 017 über der Ostukraine äußern. Im Internet ist unter AnderweltOnline.com ein präziser und sachkundiger Bericht in Auswertung der Haisenko-Analyse erfolgt. Der Verband der Ingenieure Rußlands untersuchte alle Bruchstücke und die für einen Abschuß der Passagiermaschine möglichen Waffensysteme. Außerdem erfolgte eine Analyse der Luftraumbewegung zum Abschußzeitpunkt.

Im Unterschied zu Manfred Wild bin ich der Meinung: Eigentliches Ziel war offensichtlich die aus Brasilien kommende Maschine Präsident Putins, die in 300 bis 500 km Entfernung auf gleicher Höhe flog. Ein ukrainisches Jagdflugzeug hat die MH 017 beschossen und zum Absturz gebracht, wobei die ukrainische Regierung möglicherweise davon nichts wußte. Die regionalen Oligarchen verfügen über alle Mittel, einen Piloten der Luftstreitkräfte durch Bestechung zu engagieren.

Gerhard Kasten, Bad Suderode

Im RF 200 bemüht sich Jobst-Heinrich Müller „um eine ausgewogene Bilanz‘“ für die Partei Die Linke. Der Artikel verdient volle Zustimmung. Der Autor verweist auf die zunehmende Tendenz, das Erfurter Programm mit seinen sozial- und friedenspolitischen Positionen zu unterlaufen. Er warnt zu Recht vor den bürgerlich-demokratischen Illusionen einiger durchaus namhafter Parlamentarier der Partei. Als Beleg für das Vorhandensein marxistischer Kräfte führt er nur die Kommunistische Plattform an. Seine Feststellung, daß diese „zunehmend an den Rand gedrängt“ wird, muß indes durch den Hinweis auf das Marxistische Forum, die Antikapitalistische Linke und andere marxistisch orientierte Gruppierungen ergänzt werden.

Als Mitglied des Landeskoordinierungsrates der KPF in Brandenburg verweise ich darauf, daß wir entschieden um Erhalt und Realisierung des Erfurter Programms kämpfen. Auch wenn dieses noch nicht konsequent marxistisch ist, enthält es doch deutlich antikapitalistische Aspekte und ist mit seinen friedenspolitischen Festlegungen in der deutschen Parteienlandschaft einmalig.

Ich unterstreiche die Feststellung des Genossen Müller: „Den Erhalt, die Verbreitung und konsequente Umsetzung marxistischer Theorie … nimmt uns niemand ab! Das müssen wir schon selber tun.“

Dabei ist uns der „RotFuchs“ eine äußerst wertvolle Hilfe!

Prof. Dr. Herbert Meißner, Oranienburg

Die Tatsache, daß das Grundgesetz lediglich ein Provisorium ist, belegt allein schon sein Titel: GG für die Bundesrepublik Deutschland. Herr Kauder von der CDU ist ein Roßtäuscher, wenn er ohne Erröten das GG „die beste Verfassung der Welt“ nennt.

Dr. Klaus Emmerich, Edertal-Mehlen

Am 3. Oktober war – folgt man der offiziellen Empfehlung – der „Tag der deutschen Einheit“ zu feiern. Doch laut Artikel 146 des Grundgesetzes soll nach Herstellung der Einheit eine „vom deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossene“ neue Verfassung in Kraft treten. Wo ist denn hier die Legitimierung? Und: Ohne neue Verfassung keine Einheit!

Bis heute existiert lediglich das am 23. Mai 1949 von einem „Parlamentarischen Rat“ beschlossene Grundgesetz. Zur Irreführung der Bevölkerung schuf man sowohl ein „Bundesverfassungsgericht“ als auch einen „Verfassungsschutz“, die etwas schützen sollen, was gar nicht vorhanden ist.

Helmut Baumgarten, Halle/Saale

Seit vielen Jahren bin ich ein interessierter Leser Eurer Zeitschrift. Besonders gefällt mir die konsequente Auseinandersetzung mit der kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Viele Funktionäre der Partei Die Linke haben sich bereits so weit angepaßt, daß sie kaum noch prinzipielle Kritik an ihr üben. Hauptsache, man ist im Parlament oder in einer Regierung. Außerparlamentarische Aktionen werden nur noch selten organisiert. In den letzten Jahren hat man sich für nahezu alles, was die DDR getan hat, entschuldigt. Immer wieder versucht man, mit anderen gemeinsam zu regieren, wobei man an Zustimmung verliert, wie sich erst Berlin und dann in Brandenburg gezeigt hat. Doch wir brauchen keine zweite SPD, sondern eine konsequent antikapitalistische Linke.

Ich finde es äußerst entwürdigend, wie NATO und EU unter USA-Vorherrschaft mit Rußland umspringen, es zu demütigen suchen und mit Sanktionen belegen. Sie waren es auch, von denen die Krawalle auf dem Maidan organisiert und bezahlt wurden. Der „russische Bär“ soll erlegt werden, um die Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges zu revidieren.

Lutz Heuer, Berlin

Erst seit kurzem beziehe ich Ihre Zeitschrift und möchte für Ihre fundierten Beiträge herzlich danken. Sie geben mir fast immer Sicherheit in meinen eigenen Analysen und Bewertungen der sehr komplizierten internationalen und nationalen Situation.

Besonders hervorheben möchte ich Gisela Steineckerts „Hand aufs Herz“. Ja!!! Auch für mich hat sie das ausgesprochen, was ich schon lange denke und fühle. Eine entscheidende Frage bleibt allerdings – in meinen Augen – offen: Wer und wo sind die Kräfte, die den „großen Lümmel“ auf den Weg aus der Trägheit führen? Es handelt sich um einen schweren, aber unabdingbaren Weg.

Dr. Dieter Müller, Dresden

Vielen Dank dem „RotFuchs“ für die Lichtblicke und erhellenden Momente im Kontrast zum dunklen bundesdeutschen Journaillentum! Ein besonderes Dankeschön dafür, daß Gisela Steineckert bei und für Euch schreibt. Ich schätze sie seit Jahrzehnten, habe – als Zupfgeigenhansel beim Festival des Politischen Liedes – immer wieder Bücher von ihr erworben und in mein kapitalistisches Heimatland gebracht. Ihre klugen, sprachlich geschliffenen Beiträge – nicht zuletzt der Artikel über Biermann – sind für mich eine Freude. Bitte mehr!

Thomas Friz, Göppingen

Der September-RF enthielt interessante Artikel, die mir beim Nachdenken über aktuelle Ereignisse geholfen haben. Sehr erfreut bin ich darüber, daß die Literatur in unserer Zeitschrift eine wichtige Rolle spielt. Schön, daß Gisela Steineckert jetzt zu den ständigen Autoren gehört. Der „RotFuchs“ ist – auch durch sie – emotionaler geworden, was mir sehr gefällt. Seit Jahren lese ich immer wieder in Giselas Büchern. So bereitete es mir großes Vergnügen, daß ich vor geraumer Zeit bei einer Lesung in Loge bei Lüchow sie und ihre Enkelin Laura kennenlernen konnte. Wir saßen ein Weilchen auf einer kleinen Bank und sprachen über Gedichte.

Anne Beck, Salzwedel

Seit dem 8. September gibt es in der BRD einen hauptberuflichen Militärbischof, der für 100 Militärpfarrer der evangelischen Kirche verantwortlich ist. Angeblich will die EKD die Friedenspolitik neu gestalten – welche Demagogie! Wie früher werden deutsche Soldaten – diesmal der Bundeswehr – samt Waffen gesegnet und in den Krieg geschickt, zu dem Töten gehört.

Das paßt in die Strategie Joachim Gaucks, der mit seinen Reden ohne Unterlaß um Verständnis für „notwendige“ Kriegseinsätze wirbt. Zum Glück gibt es auch in Suhl Vertreter der evangelischen Kirche wie Superintendent Martin Herzfeld und andere engagierte Christen, die mir als leidenschaftliche Kriegsgegner bekannt sind. Herr Herzfeld war Initiator einer Veranstaltung zum Weltfriedenstag, die unter dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ stand. Das sollte sich Ex-Pfarrer Gauck hinter die Ohren schreiben, hatte er doch zu DDR-Zeiten diesen Spruch in seinem Dienstzimmer, dazu die Losung: „Stellt Euch vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.“

Dagmar Schmidt, Suhl

Im Osten Deutschlands sollen evangelische und katholische Bahnhofsmissionen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Sie seien seit 1953 in der DDR verboten gewesen, hieß es beim rbb. Dabei hätten sich deren Mitarbeiter doch lediglich um soziale Belange der Fahrgäste gekümmert, z. B. um Wickeltische für Kleinstkinder. Man verschwieg indes, daß solche Missionen auch von westlichen Geheimdiensten für Spionage, Patentschmuggel u. a. genutzt wurden. Daher bestand für die DDR-Sicherheitsorgane vermutlich Handlungsbedarf. In dem rbb-Beitrag vom 8. September unterschlug man, daß auch nach Auflösung der Bahnhofsmissionen vom Deutschen Roten Kreuz der DDR alle humanitären Anliegen auf jedem größeren Bahnhof bedient wurden.

Jürgen Förster, Dresden

Obwohl die IG Metall und der Belegschaftsrat des Daimlerwerks Hamburg-Harburg bereits den arbeitsfreien Samstag verkauft hatten, nachdem dieser schwer genug erkämpft worden war, akzeptierten sie nun auch noch die Einführung der Sonn- und Feiertagsarbeit. Die Belegschaft wurde weder befragt oder informiert. Die Betriebsparteien vereinbarten einfach Sonn- und Feiertagsarbeit im Rahmen von Mehrarbeit für einen Geltungszeitraum. Bei weiter bestehendem Bedarf – hieß es – sollen Verhandlungen im Rahmen der Bewilligung mit dem Amt für Arbeitsschutz geführt werden. Für den Betriebsrat ist die Wiedereinführung der Sonn- und Feiertagsarbeit kein Problem. Es gibt weder Aussagen noch Begründungen zum angeblich fortbestehenden Bedarf.

Holger Braatz, Hamburg

Wir senden unserem „RotFuchs“ herzliche Grüße in der Hoffnung nach Berlin, in der Zeitschrift noch viele richtungweisende Leitartikel lesen zu können, deren klare Gedankenführung und fundierte inhaltliche Aussage ich ehrlich bewundere. Ich erkenne in ihnen oft eigene Erfahrungen und Erlebnisse aus bewußter Mitgestaltung der DDR wieder.

Dr. Werner Freigang, Leipzig

Da ich inzwischen Einblick in diese Materie gewonnen habe, ist mir klar geworden, wie die „DDR-Aufarbeitungsindustrie“ und die „SED-Opfer-Aufarbeitungsindustrie“ funktionieren. Auf den Internetseiten der sogenannten Opfervereine wurde ich fündig. In einer speziellen Datei sind alle aus der Geldmaschine „Bundesstiftung Aufarbeitung“ seit 1998 geförderten Projekte aufgeführt. So wird z. B. die Zeitschrift „Stacheldraht“ (20 Seiten bei mittelwertiger Aufmachung) jährlich mit über 100 000 Euro gesponsert.

Jetzt ist mir klar, daß wir keine gerechte BRD/DDR-Geschichtsaufarbeitung bekommen werden, solange diese Mechanismen bestehen. Allein die „Stasi“-Unterlagenbehörde beschäftigt 2000 Mitarbeiter und treibt einen Jahresaufwand von über 100 Millionen Euro. Für sie mußten die BRD-Steuerzahler bereits mehr als zwei Milliarden Euro blechen.

Johann Weber, Ruhstorf

Im Fall Edward Snowdens hat sich die NSA kräftig in den Finger geschnitten. Wie kann ein Geheimdienst von dieser Dimension einen hochqualifizierten Experten mit sehr speziellen Kenntnissen einfach aus dem Blickfeld verlieren?

Nachdem das Kind in den Brunnen gefallen war, unternahm Washington buchstäblich alles, um seines Ex-Mitarbeiters wieder habhaft zu werden. Beim Rückflug des bolivianischen Präsidenten Evo Morales aus Rußland wurde die Maschine in Westeuropa zur Landung gezwungen. Offensichtlich vermutete die NSA, in der Staatsmaschine befinde sich auch der von ihr Gesuchte.

Alle friedliebenden Menschen Europas und der Welt sind Edward Snowden zu großem Dank verpflichtet. Es handelt sich ja um einen Mann des Friedens, der die Karten der Kriegstreiber aufgedeckt hat.

Klaus Keller, Heiligenstadt

Mit Interesse und Zuspruch habe ich im RF 200 einen weiteren Beitrag Gisela Steineckerts gelesen. Der Artikel war nicht nur „die Hand auf dem Herzen“, sondern ging viel tiefer hinein.

Unser aller Bundespräsident erfuhr darin eine knappe, den Tatsachen entsprechende Einschätzung. Die von ihm ausgehende Gefahr wurde klar benannt.

Da reist dieser Mann mit Priestergehabe, die Freundin immer an seiner Seite, in der ganzen Welt herum und will anderen, Frau Merkel ergänzend, Menschenrechte, Frauenrechte, die Bedeutung von Familie und viele andere Tugenden vermitteln. Das alles tut er mit gespielter Sanftheit und eingeübtem Schmalzlächeln.

Doch die von Gisela Steineckert erwähnten politischen Träume lassen vermuten, daß die Erziehung vor allem im Hause seines Nazi-Onkels nachwirkt. Was bei Köhler zunächst nur gedacht werden durfte, ist jetzt ganz offiziell deutsche Außen- und Militärpolitik.

Eberhard Georgi, Strausberg

Durch Vermittlung eines hiesigen Lesers habe ich im „RotFuchs“ endlich eine Zeitschrift gefunden, in der ich jenen Lesestoff entdecke, nach dem ich schon lange auf der Suche gewesen bin. Denn das Rechtsgeschaukle in anderen Blättern gefällt mir in keiner Weise. Seit meiner Gymnasialzeit in der DDR bin ich nämlich von der Richtigkeit des dialektischen Materialismus überzeugt.

Karlheinz Boehme, Döbeln

Danke für Eure fundierten Beiträge! Sie sind ein echtes Reservoir an Standpunkten mit umfassender Kenntnis.

Wolfgang Hupfer, Chemnitz

Ich möchte dem Artikel Wilfried Steinfaths zur Neuverfilmung von „Nackt unter Wölfen“ beipflichten. Was soll denn der neue Film eigentlich anderes zeigen? Eine Geschichtsverfälschung, nicht zuletzt durch Auslassen tatsächlicher Ereignisse, dürfte wohl zu erwarten sein. Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die – wie einst Bruno Apitz – Authentisches über die Greueltaten des Hitlerfaschismus in den Konzentrationslagern aussagen können.

Ich finde es beängstigend, daß im Fernsehen ständig Dokumentationen über Hitler und andere Naziverbrecher gebracht werden. Sie tragen nicht, wie angeblich gewollt, zur Entwicklung des Geschichtsbewußtseins jüngerer Generationen bei, sondern dienen dem anwachsenden Neofaschismus als Tankstelle.

Siegfried Tietz, Altenberg/Sachsen

Die Wölfe hatten es auf eine Schafherde abgesehen, vermochten ihr aber nicht beizukommen, weil die Hunde Wacht hielten. Also suchten sie durch List, ihr Ziel zu erreichen. Sie schickten Gesandte zu den Schafen, welche die Auslieferung der Hunde forderten; denn die Hunde, behaupteten sie, wären schuld an ihrer Feindschaft untereinander. Erst wenn diese abgeschafft seien, werde auch Friede zwischen ihnen herrschen.

Die Schafe, die das Kommende nicht bedachten, gaben die Hunde heraus. So wurden die Wölfe der Dinge leicht Herr und vernichteten die ganze schutzlose Herde (Äsop, Fabel 232).

Dr. Holger Michael, Erkner