RotFuchs 222 – Juli 2016

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Ein Freund machte mich auf das Statement eines amerikanischen Journalisten aufmerksam, der dieses vor 136 Jahren abgegeben hatte. Es stammt von John Swinton. Er war Chefredakteur der „New York Times“. Als er 1880 aus dieser Funktion ausschied, verabschiedete er sich im New Yorker Presseclub mit folgenden Worten: „Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Sie wissen es, und ich weiß es. Es gibt niemanden unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn er es tut, weiß er im voraus, daß sie nicht im Druck erscheint. Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei der ich angestellt bin. Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge, und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde sofort auf der Straße und müßte sich nach einem neuen Job umsehen. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Sie wissen es, und ich weiß, was es für eine Verrücktheit ist, auf eine unabhängige Presse anzustoßen. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen, und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“

Und heute? Hat sich seit 1880, nachdem es die europäischen sozialistischen Staaten nicht mehr gibt, etwas geändert? Lassen wir den konservativen Publizisten Paul Sethe zu Wort kommen, der 1965 – bezugnehmend auf das westliche Nachkriegsdeutschland – meinte: „Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“ Und Axel Cäsar Springer sagte: „Ich war mir seit Kriegsende darüber klar, daß der deutsche Leser eines auf keinen Fall wollte, nämlich nachdenken. Und darauf habe ich meine Zeitungen eingerichtet.“

Auch wenn es die bürgerliche Presse darauf anlegt, diese Tradition weiter zu pflegen und fortzusetzen, muß es die Aufgabe des linken Journalismus sein, die Menschen aufzuklären, damit sie sich ihre eigene Meinung bilden können.

Der „RotFuchs“ hilft uns dabei.

Ingrid Zweininger, Berlin

Als jahrelanger Leser sage ich erst einmal vielen Dank für diese tolle Zeitschrift, in dieser nicht so tollen Zeit. Weiter so!

Es ist mir ein Bedürfnis, Euch mitzuteilen, daß mich selten etwas Gelesenes mehr berührt hat als der Abschiedsartikel „Adieu, Genossen!“ von Klaus Steiniger. Was für ein Leben, das dort noch einmal nachempfunden werden kann. Mögen wir sein Erbe weiter in die Welt tragen!

Kampfesgrüße aus Süddeutschland.

Mirko, E-Mail

Am 1. Mai war ich am Stand der Linkspartei. Dort habe ich zehn Ausgaben des „RotFuchs“ mitgenommen und bisher acht mit Begeisterung gelesen. Endlich eine Publikation, die kein Blatt vor den Mund nimmt, die über globale Themen berichtet, Hintergründe benennt und Zusammenhänge auch ausspricht. Ich bin 67 und habe als Lehrerin gearbeitet. Die DDR war meine Heimat. Ich war 22 Jahre Mitglied der SED und schäme mich nicht dafür. Nach der „Wende“ habe ich oft darüber gestaunt, daß frühere DDR-Bürger vom Kapitalismus überrascht waren. Ich gehöre nicht dazu. Ich habe meinen Schülern vermittelt, stets nach dem Warum zu fragen. Mir kam schon Anfang der 90er Jahre das Grauen, als ich das BRD-Schulsystem erlebte. Mir war klar, daß sich spätestens in 20 Jahren ein Bildungsnotstand ausbreiten würde. Aber das war ja gewollt. Und an der Spitze steht die „Christin“ Angela Merkel. Sie hat in der DDR alles genossen und tritt nun ihr eigenes Leben mit Füßen. Doch wer wird nach ihr kommen?

Barbara Schmied, Torgelow

Tiefbewegt nehme ich, da ich selbst Kind der DDR war, Abschied von Margot Honecker. Ich lernte, unterstützt von unseren Lehrern, gern für eine bessere Welt ohne Krieg und Ausbeutung. Stolz erfüllt mich, daß es auf deutschem Boden ein solches Schulsystem und einheitliche, auf wissenschaftlicher Basis entwickelte Lehrpläne gab. Danke, Margot!

Peter Strecker, Schorfheide

Das Gespräch mit dem „RotFuchs“-Aktivisten Rolf Kasper am 1. Mai auf dem Leipziger Marktplatz freute uns sehr.

Wir, die Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí, Regionalgruppe Leipzig, unterstützen die fortschrittlichen Bewegungen in der Welt für Frieden, Humanismus, Souveränität, sozialen Fortschritt, konzentrieren uns dabei auf die Unterstützung der lateinamerikanischen Länder, insbesondere auf die Solidarität mit dem sozialistischen Kuba.

Aus diesem Grund und anläßlich des 25jährigen Bestehens unserer AG informierten wir im Rahmen einer Filmveranstaltung am 15. Juni über die gegenwärtige Situation, das Leben der Menschen in Kuba, ihre Sorgen und Hoffnungen, die Verteidigung ihrer humanistischen Werte unter den Bedingungen der jahrzehntelangen, menschenverachtenden Blockade der USA und ihrer Verbündeten.

Nach der Vorführung des international mehrfach preisgekrönten kubanischen Spielfilms „Conducta“ hatten wir Gelegenheit, über die im Film aufgeworfenen Fragen und Probleme insbesondere nach dem 7. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas mit einem führenden Hochschullehrer der Universität der Pädagogischen Wissenschaften „Enrique José Varona“ zu diskutieren.

Gudrun Schmidt, AG Cuba Sí in der Partei Die Linke, Regionalgruppe Leipzig

„Erst ein geschlossener Wirtschaftsblock von Bordeaux bis Odessa“ werde Europa das nötige „Rückgrat“ in der Weltpolitik geben, sagte Carl Duisberg, der Vorsitzende des Reichsverbandes der Deutschen Industrie 1931. Was die Wirtschaft damals wie heute in der globalisierten Welt mehr denn je gen Osten blicken läßt, sind Märkte, Rohstoffe, Transportwege und geostrategisches Kalkül. Was sonst heißt es wohl, Deutschland am Hindukusch zu verteidigen? Die Frage muß erlaubt sein, ob mit mehr Militär – deutschem noch dazu – an den östlichsten Grenzen der EU der Frieden sicherer wird oder Gefahren wachsen. Die Logik der Märkte, die uns seit Jahren eingetrichtert wird, scheint ihre höchsten Gipfel anzusteuern: Kapital – Krise – Krieg. Unvorstellbar für uns, aber Kapitallogik hat sich menschlichem Verstand noch immer entzogen.

Roland Winkler, Aue

Wolfgang Gehrke und weitere Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke haben anläßlich des 70. Jahrestages des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion einen Antrag an den Magdeburger Parteitag gestellt. In ihm geht es auch um die Aufforderung zur Entwicklung partnerschaftlicher deutsch-russischer Beziehungen. Wie ist die Haltung der Fraktion und des Parteivorstandes der PDL zu diesem Antrag? Wie wird für diesen Antrag die Partei, die Öffentlichkeit angesprochen? Wie trägt die Linkspartei zum Widerstand gegen die friedensbedrohende Politik der NATO, der EU und damit auch Deutschlands gegenüber Rußland bei?

Der Haltung der Antragsteller sei Respekt und Achtung gezollt. Es stellt sich aber auch die Frage an alle anderen Verantwortungsträger dieser Partei. Welche Prioritäten werden in der Führungsspitze eigentlich gesetzt? Wenn Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch kürzlich nach Israel reisten – übrigens das erste Mal gemeinsam ins Ausland –, um dort ihre Position zur Lage im Nahen Osten und zur Palästina-Frage deutlich zu machen, wäre interessant, wie die Spitze der Linkspartei über eine Reise zu Abgeordneten der Staatsduma Rußlands denkt. Zumindest wäre eine deutliche Demonstration notwendig, die zum Ausdruck bringt: Wir, die deutschen Linken, stehen gegen Rußlandfeindlichkeit, gegen die sich ausbreitende Russophobie in der deutschen Gesellschaft, für normale partnerschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland im Interesse des Friedens und der Sicherheit.

Bruno Mahlow, Berlin

Am 8. Mai gedachten über hundert Jugendliche, Frauen, Männer aus Chemnitz und Umgebung des Tages vor 71 Jahren, der den Greueln der faschistischen Barbarei ein Ende setzte. Alte und Junge unterschiedlicher politischer und religiöser Anschauungen sowie Herkunftsländer waren gekommen, um jene zu ehren, die auf dem Sowjetischen Friedhof am Richterweg ihre letzte Ruhe gefunden haben. Tausenden Soldaten, Zwangsarbeitern, Zivilisten, darunter vielen Kindern, war es nicht vergönnt, den Tag der Befreiung zu erleben.

Der 2. Weltkrieg forderte über 50 Millionen Opfer, darunter waren 27 Millionen Menschen der Sowjetunion. Dieser Krieg kehrte in das Land seiner Verursacher zurück. Eigentlich begann er bereits mit der Verfolgung Andersdenkender in den 20er Jahren. Mit der Machtübergabe an die Nazis im Januar 1933 wurde er systematisch vorbereitet, eskalierte mit dem Spanienkrieg, dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Prag, Wien, Paris, Warschau und kulminierte in dem wortbrüchigen Überfall auf die Sowjetunion. Die 12jährige Gewaltorgie war begleitet vom Holocaust und der millionenfachen Vernichtung von Menschen aus vielen Ländern Europas in eigens dafür geschaffenen Konzentrationslagern.

Es ist aus tiefstem Herzen jenen zu danken und sich ihrer zu erinnern, die Europa und damit auch uns unter Einsatz ihres Lebens vom Faschismus befreit haben. Ehren wir sie, indem wir uns denen entgegenstellen, die schon wieder menschenverachtende Parolen skandieren und Häuser anzünden. Wir sagen nein zum Krieg als Mittel der Konfliktbewältigung!

Thiemo Kirmse, Vorstandsmitglied VVN-BdA und Stadtvorstand Die Linke Chemnitz

Mit großer Freude habe ich den Beitrag von Liane Kilinc in der Mai-Ausgabe des „RotFuchs“ gelesen. Sie berichtet von ihrer Reise mit Gleichgesinnten nach Moskau zum 70. Jahrestag der Niederschlagung des Faschismus in Deutschland und informierte darüber, wie dabei der Gedanke zur Gründung des Vereins „Friedensbrücke – Kriegsopferhilfe e. V.“ reifte.

Da mich die Ereignisse in der Ukraine seit Beginn des faschistischen Putsches sehr bewegen, hat mich der Wunsch nicht mehr losgelassen, den Menschen im Donbass Hilfe und Solidarität zu erweisen. Jetzt weiß ich, daß dieser gemeinnützige Verein umfangreiche Hilfe organisiert. Im Internet ist nachzuverfolgen, wie nützlich und lebensrettend internationalistische Hilfe sein kann. Wer es ermöglichen kann, sollte mit Liane Kilinc Kontakt aufnehmen. Ihr und den Freunden des Vereins ist tatkräftige Unterstützung willkommen: Ruhldorfer Str. 45, 16348 Wandlitz, Tel.: 03 33 97 / 2 87 53.

Mit ihrem Engagement demonstrieren die Helfer der „Friedensbrücke“, daß nicht alle Deutschen dem dortigen Geschehen gleichgültig gegenüberstehen.

Dr. Rolf Funda, Staßfurt

In Venezuela entdeckte man in Lagern von Unternehmern tonnenweise Lebensmittel, die zurückgehalten wurden, um die Bevölkerung gegen Präsident Maduro aufzuwiegeln und so das Land zu destabilisieren. Diese „Unternehmer“ sind Anhänger der von den USA und der EU unterstützten Contras. Es sollte sich jeder seine Gedanken machen und die Ukraine nicht vergessen.

Falk Moldenhauer, Bochum

Unverfroren und dreist verkündet die „Kriegsministerin“ von der Leyen, daß die Bundeswehr unverzüglich personell und finanziell aufgestockt werden soll. Bedenken wir: Immer, wenn mehr Geld für deutsches Militär gefordert und bewilligt wurde, folgte der Krieg. Heute steht die Bundeswehr in 16 Ländern für Gewalt, Zerstörung und Tod. Selbst über Regelungen, sie bei Bedarf auch im Landesinnern einzusetzen, wird nachgedacht.

Dem Militarismus keinen Mann und keinen Groschen, forderte bereits Wilhelm Liebknecht 1887. Die Verweigerung der Zustimmung zu den Kriegskrediten durch seinen Sohn, Karl Liebknecht, im Deutschen Reichstag am Vorabend des 1. Weltkrieges ist in die Geschichte eingegangen.

Dem sollte die Partei Die Linke folgen. Würden sich die Sozialdemokraten wieder auf ihre Wurzeln besinnen, gäbe es dafür auch im Bundestag mit der Linkspartei und Bündnis 90/Die Grünen eine Mehrheit.

Raimon Brete, Chemnitz

Während das ND keine Notiz vom Tag der Befreiung vom Faschismus nahm, finde ich im „RotFuchs“ fundierte politische Situationseinschätzungen und eine zuverlässige Orientierung. Diese Zeitschrift zu lesen, ist eine der wenigen Freuden, die ich seit der Einverleibung der DDR durch die BRD habe.

Was mich am meisten bewegt, ist die geplante militärische Aufrüstung in der BRD. Deutsche Soldaten sind präsent in immer mehr Ländern der Erde. Aber auch anderswo, wie z. B. im Baltikum, wo Jahr für Jahr antirussische Politik mit Paraden der Anhänger der Waffen-SS demonstriert wird, ist die Situation höchst gefährlich. Die Türkei weitet den Krieg gegen Syrien immer mehr aus, mordet Tausende Kurden, auch im eigenen Land. Und die USA marschieren gen Rußland.

Große Befürchtungen habe ich, wenn sich die USA mit dem Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) durchsetzen sollten. Der Protest der Linkspartei im Bundestag gegen einen Vertrag, der nur den Interessen der transnationalen Konzerne dient, muß vernehmbarer werden.

Werner Gericke, Berlin

Es gibt wenige Menschen im Leben, die man als wirkliche Freunde bezeichnet. Klaus Steiniger war für mich ein solcher.

Ich habe ein Bild aus meiner Kindheit vor Augen: Juli 1946, gemeinsamer Abschied von Gerhart Hauptmann; der 13jährige Klaus Steiniger an der Hand seines Vaters im Ehrengeleit von sowjetischen, polnischen und deutschen Repräsentanten auf der Agnetendorfer Straße in Hermsdorf u. Kynast im Kreis Hirschberg/Riesengebirge; ich – zwei Jahre älter – ergriffen und benommen am Zaun des Grundstücks Nr. 58.

Wir Kinder trauerten um „Opa“ Hauptmann, der uns oft liebevoll auf seinem Zweispänner bis zur Dorfmitte mitnahm und mit guten Wünschen zur Schule verabschiedete.

Zwei Kinder in schwerer Zeit, die sich so nahe waren und doch nie begegneten.

Wir besuchten beide das Humanistische Gymnasium in Hirschberg im Riesengebirge. Klaus mußte das Gymnasium wegen seiner jüdischen Herkunft verlassen infolge der faschistischen Rassengesetze. Sein Vater Peter Alfons Steiniger leitete in den Jahren unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg die Verwaltung der Stadt Krummhübel.

Wir stimmten überein im Geist der Solidarität und Menschlichkeit, im Üben von Toleranz zur rechten Zeit am rechten Platz. Wir hatten unterschiedliche Auffassungen zum Ursprung der Dinge. Doch die Sorge um das Wohl der Menschen auf Erden ließ uns nie trennend über den „Himmel“ und Gott streiten. Klaus verehrte und würdigte in Papst Franziskus den ehrlichen Bekenner zu den Lebensfragen der „einfachen“, der arbeitenden Menschen.

Seine Stimme am Telefon ist verstummt. Seine Gedanken und klugen, in die Zukunft weisenden Ratschläge aber klingen in mir nach und führen auch oft meine „Feder“.

Dr. Wilfried Meißner, Chemnitz

Mit tiefer Trauer habe ich das Ableben von Klaus Steiniger zur Kenntnis nehmen müssen. Er fand in seinen Leitartikeln stets richtungweisende Worte für unser kämpferisches Handeln in der heutigen Zeit.

Aus seinem letzten Beitrag konnte ich entnehmen, daß er und ich im gleichen Jahr, 1948, Mitglied der SED wurden. Wir beide haben die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität absolviert – ich im Fernstudium und Klaus Steiniger im Direktstudium. Im Januar 1950 trat ich in die Reihen der Grenzpolizei ein. Ich war in verschiedenen Dienststellungen tätig. Zuletzt als Stellvertretender Kaderchef der Grenztruppen. 16 Jahre war ich als Ratsmitglied für Ordnung und Sicherheit der Gemeinde Bestensee zuständig. Mit der Einverleibung der DDR durch die BRD wurde ich am 30. September 1990 mit dem Dienstgrad Oberst entlassen.

In meiner Freizeit habe ich Freude an meinem Hobby als Briefmarkensammler und Gestalter von Briefmarkenexponaten. Ich qualifizierte mich zum Juror zur Bewertung dieser Exponate. So nahm ich in dieser Eigenschaft u. a. an der letzten Briefmarkenausstellung der DDR 1990 in Magdeburg sowie an zahlreichen nationalen und internationalen Briefmarkenausstellungen teil: Schweden 1982 mit dem Exponat „Vom roten Oktober zur sozialistischen Völkergemeinschaft“, Polen 1987 mit dem Exponat „Der Große Vaterländische Krieg“, Kuba am 7. Oktober 1990 mit dem Exponat „Die Ideen des Sozialismus triumphieren“, Moskau im April 1990 mit dem Exponat „W. I. Lenin – Er rührte an den Schlaf der Welt“, Amsterdam 2002 mit dem Exponat „DDR 1949 bis 1952“. Stolz bin ich auch auf meine Sammlungen „Klassenbrüder – Waffenbrüder“, „Unbesiegbares Vietnam“, „DDR – Werk von Millionen“ u. a.

Meinen Dienst in den Grenztruppen der DDR und die Teilnahme an Ausstellungen mit meinen thematischen Exponaten im In- und Ausland betrachte ich als einen kleinen Beitrag zur Förderung der Völkerfreundschaft und zur Sicherung des Friedens.

Kurt Redenz, Falkensee

Zunächst möchte ich dem „RotFuchs“ ein großes Lob aussprechen. Ich lese ihn bereits seit vier Jahren immer wieder mit großer Freude und Neugier. Aus ihm sind Zusammenhänge zu erfahren, die man in bürgerlichen Medien vergeblich sucht. Großes Lob auch für das leider nur noch selten vorzufindende hervorragende sprachliche Niveau.

Ich habe noch ein Anliegen. Es ist heutzutage schwierig, Menschen zu finden, mit denen man ohne Vorurteile über den gewesenen und zukünftigen Sozialismus sprechen kann. Neben den vielen ohne Klassenbewußtsein gibt es bedauerlicherweise auch viele, die – wie allgemein üblich – die DDR und die anderen sozialistischen Länder diffamieren. Daher suche ich jemanden aus dem RF-Leserkreis, mit dem ich in Kontakt treten kann. Ich bin Mitte 30 und möchte zum einen in einen fruchtbaren Gedankenaustausch treten und zum anderen auch gerne noch viel über das Leben in der DDR erfahren. Es wäre schön, wenn sich jemand aus Nordthüringen bzw. dem Umkreis von Nordhausen melden würde, damit persönliche Treffen nicht durch eine zu große Distanz erschwert werden.

Angela Leinung, Tel.: 0 36 31 / 47 89 42

Unlängst wurde im Fernsehen berichtet, daß in Malawi im Süden Afrikas 55 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind, weil es dort drei Jahre lang nicht geregnet hat. Drei Jahre! Gibt es nicht genügend hochentwickelte Länder, die längst hätten Hilfe leisten müssen? Und was wird gegenwärtig getan, um den Menschen aus der Not zu helfen? Flucht in ein anderes Land, nach Europa, kann nicht die Lösung sein.

Im alten Griechenland war es üblich, daß Politiker auf öffentlichen Plätzen Reden hielten. Einer von ihnen soll seine stets mit den Worten beendet haben: „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“  (auf Deutsch: Im übrigen bin ich der Meinung, daß Karthago zerstört werden muß). Warum beenden führende Genossen der Linkspartei ihre Reden nicht mit der Forderung: „Der Kapitalismus muß überwunden werden!“? Denn die kapitalistische Produktionsweise ist die Wurzel allen Übels. Ist es nicht Aufgabe aller Linken, die Menschen aufzuklären und sie zu mobilisieren?

Gerda Huberty, Neundorf

Zum Beitrag von Herbert Heßmann aus Saßnitz im Mai-„RotFuchs“ möchte ich präzisieren:

Wilhelm Pieck wurde nicht im Roten Rathaus, sondern im Gebäude des ZK der SED am Werderschen Markt aufgebahrt. Der Verkehr ruhte nicht mittags, sondern um 17 Uhr.

Als Zeuge führe ich meinen Vater an, der im Saal der Aufbahrung die Innengestaltung des Sarges vornahm. Ich selbst hatte mit der Sicherstellung der Verkehrsruhe auf dem Thälmannplatz in Cottbus zu tun.

Wolfgang Kroschel, Cottbus

Achim Dippe stellt im Mai-RF die Frage, ob die UdSSR „ohne (!) den Rüstungswettlauf (hätte) überleben können“, meint aber im Grunde, ob sie ihn trotz (!) des Rüstungswettlaufs überlebt hätte. Denn er denkt an eine innere Reform der UdSSR. „Gab es aber wirklich keine andere Möglichkeit, der imperialistischen Bedrohung erfolgreich zu begegnen?“, fragt er. Ja, antwortet er. Die Antwort sieht er in einem anderen Wirtschafts- wie politischen Modell für den Sozialismus: „Im Zentrum einer solchen Mobilisierung hätte das Ziel stehen müssen, mit einer sozialistischen Marktwirtschaft und einer von den Massen gewünschten wirksamen parlamentarischen Demokratie – ohne Aufgabe der Führungsrolle der KPdSU –, dem Imperialismus ökonomisch, finanziell und waffentechnisch die Stirn zu bieten.“

Also: Nicht mit der Planwirtschaft, sondern mit der Marktwirtschaft hätte die Sowjetunion dem Imperialismus die Stirn bieten sollen? So daß die Sowjetunion heute noch die Sowjetunion wäre?

Vielleicht wäre es auf einen Versuch angekommen. Den Mächtigen der USA aber, denke ich, wäre es egal gewesen. Sowohl die eine als auch die andere Sowjetunion hätte (und hatte ja) die Parität in waffentechnischer Hinsicht erreicht, und das war der Grund, weshalb sie in das Fadenkreuz des US-Imperialismus geriet – und weiter darin bleibt, wie Achim Dippe feststellt: „Für das kapitalistische Rußland heute sind die amerikanischen Rüstungsziele nicht weniger gefährlich als zu Zeiten der Sowjetunion. Die Situation ist in vieler Hinsicht sogar noch komplizierter und schwieriger geworden.“  Und das trotz Marktwirtschaft, kapitalistischer (oder mit Kapitalisten betriebener) sogar!

Hermann Jacobs, Berlin

Prof. Dr. Achim Dippe hat im Mai-Heft einen wertvollen Beitrag zum Verhältnis von Rüstungswettlauf und sowjetischem Zusammenbruch vorgelegt. Er beantwortet überzeugend die Frage, ob die UdSSR totgerüstet wurde oder nicht andere Ursachen für ihr Ende verantwortlich sind. Daß die USA-Strategie des Totrüstens an Schwachstellen der sowjetischen Gesellschaft anknüpfte, wird deutlich gekennzeichnet. Aber hervorgehoben wird der entscheidende Punkt: Trotz aller wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist es der Sowjetunion gelungen, in relativ kurzer Zeit die militärische Ebenbürtigkeit mit der imperialistischen Hauptmacht herzustellen und damit einen historisch bedeutsamen Beitrag zur Friedenserhaltung zu leisten. Doch diese notwendige und richtige Verteidigungsstrategie war nicht die Ursache des späteren Scheiterns. Achim Dippe zeigt, welche „Versäumnisse strategischer Dimension“, welcher Verzicht auf eine weitere Ausgestaltung der sozialistischen Gesellschaftsentwicklung dafür zuständig war. Die politische Praxis war dominiert von einer Strategie des „Weiter so!“, anstehende Probleme wurden verdrängt, neue Fragestellungen ignoriert. Dieser Mangel an Weitsicht und strategischem Blick führte dann zur Forderung nach Glasnost und Perestroika.

Auch wenn Stimmen im linken Spektrum heute die Politik Gorbatschows mitunter nur als ungeschickt und naiv beurteilen, unterstütze ich Achim Dippes Standpunkt: Sie war „ihrem Charakter nach Vaterlandsverrat“ und damit „ein Geschenk an den Imperialismus“. Ich teile seine Meinung: „Die große Leistung zur Sicherung der waffentechnischen Parität über viele Jahrzehnte hinweg wurde auf dem Altar einer erbärmlichen politischen Kapitulation vor dem Imperialismus in den Dreck getreten.“

Prof. Dr. Herbert Meißner, Oranienburg

Der Artikel von Lutz Jahoda im Mai-RF war mir Anlaß, selbst einmal zur Feder zu greifen. Ich bin natürlich kein Dichter und habe auch nicht studiert, dafür haben mich Lebensweisheiten bedeutender Menschen stets begleitet, z. B. die von Maxim Gorki, der meinte: „Reisen ist die Hochschule des Lebens.“

Mein besonderes Interesse galt stets der Baukunst, die mich bei Besuchen in der Sowjetunion immer wieder in Staunen versetzte. Dazu zählen u. a. die Paläste unter der Erde – die Metrostationen – in Moskau wie auch das Mausoleum auf dem Roten Platz, in dem Lenin – für mich der Größte der Sowjetunion – seine letzte Ruhestätte fand. Diese und viele andere konnte ich als Arbeiter der DDR alle besuchen.

Karlheinz Oehme, Döbeln

Die AfD erhielt bei den jüngsten drei Landtagswahlen spürbaren Stimmenzuwachs. Die angekündigte Auseinandersetzung von CDU/CSU und SPD läßt jedoch erkennen, daß sie nicht daran interessiert sind, die AfD als nazistisch und rassistisch einzuschätzen. Eher gewinnt man den Eindruck, daß es darum geht, diese Partei mit ins eigene Boot zu holen. Offensichtlich glaubt man, mit der AfD das herrschende Gesellschaftssystem stabilisieren zu können.

Hans-Georg Vogl, Zwickau

Den Standpunkt von Hans-Jürgen Dählk im Mai-RF zum BRD-Rentenunrecht teile ich voll und ganz.

Noch 25 Jahre nach der Einverleibung der DDR durch die BRD werden vor allem große Teile der Angehörigen der bewaffneten Organe um die ihnen zustehende Rente mit dem Argument der Systemtreue zu ihrem sozialistischen Staat betrogen.

Ist es nicht höchste Zeit, endlich Recht zu schaffen?

Siegfreid Tietz, Altenberg/Sachsen

Renten sind in den bürgerlichen Medien ein Dauerbrenner. Wenn man jetzt die Rente mit 70 fordert, wäre es nur recht und billig, alle Abgeordneten und Politiker, die dieses Ansinnen vertreten, jedes Jahr für drei Monate in die Produktion zu schicken, damit sie das richtige Leben kennenlernen. Ihnen ist es offensichtlich gleichgültig, daß immer weniger noch an Rentengerechtigkeit glauben. Dabei wäre es so einfach, das Problem zu lösen. Alle zahlen in einen Topf und alle, ob Beamte, Abgeordnete oder Selbständige, erhalten nach gleichem Modus ihre Rente. Eigentlich einfach, aber sicher zu sozialistisch und mit DDR-Geruch ...

Marianne Wuschkow, Hoyerswerda

Geboren 1932 bin ich Zeitzeuge und habe den 2. Weltkrieg mit all seinen Schrecken erlebt. Noch im November 1944 wurde ich zum Ausheben von Schützengräben beordert. Rückblickend muß ich feststellen, daß sich heute der Geist von Hitlers „Mein Kampf“ – in der Alt-BRD niemals ganz verschwunden – in Großdeutschland wieder regt. Erneut geht es um Rohstoffe, um Absatzmärkte, um Profit, letztlich um die Neuaufteilung von Macht- und Einflußsphären in der Welt. Dabei spielt das Völkerrecht schon lange keine Rolle mehr. Nur zwei kleine Beispiele: Wen kümmert es, wenn große Fischfangflotten des Westens an der Küste Somalias den Fischern und der Bevölkerung die Nahrungsgrundlage rauben? Oder: Ohne Beweise, ohne Anklage wird an Frauen und Kindern von angeblichen Terroristen unter Anwendung von Sippenhaft das Todesurteil vollstreckt.

Ich habe vor Augen, was im 2. Weltkrieg geschah und hatte mir geschworen: Nie wieder Krieg! Doch wie sieht die Realität aus?

Erich Riemland, Dippoldiswalde

Offensichtlich ist es hierzulande vornehm „unpolitisch“ zu sein. Und der permanente Einfluß der bürgerlichen Medien auf die Bevölkerung mittels Vermutungen, Verdrehungen, Halbwahrheiten und Lügen zeigt Wirkung.

Die Gefahr droht nicht aus dem Osten, sondern aus dem Westen. Die BRD als Hilfssheriff des Weltgendarmen USA duldet eine bis an die Zähne bewaffnete Besatzungsmacht in diesem Land.

„Go home, Ami, go home!“, sang einst Ernst Busch. Das Lied ist immer noch aktuell!

F. Guddat, Eberswalde

Richtigstellung: Peter Truppel teilt mit, daß er nach wie vor in Cottbus lebt. Wir hatten im Juni-RF irrtümlich Berlin als seinen Wohnort genannt.

Redaktion des „RotFuchs“