RotFuchs 190 – November 2013

„RotFuchs“-Wegbereiter (6):
Walter Schmidt

RotFuchs-Redaktion

Auf der 7. Mitgliederversammlung des RF-Fördervereins wurde Walter Schmidt zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Die Teilnehmer sprachen damit einem Genossen der Basis – dem langjährigen Vorsitzenden der RF-Regionalgruppe Bitterfeld-Wolfen – ihr Vertrauen aus.

Der heute 72jährige gehörte neben dem nicht minder verdienstvollen ehemaligen Generaldirektor des VEB Chemiekombinat Bitterfeld Dr. Adolf Eser in diesem traditionsreichen Industrierevier zum kleinen Kreis jener, welche schon frühzeitig den Stier bei den Hörnern packten. Walter Schmidt brachte dabei seine reichen politischen und fachlichen Erfahrungen ein. Er erwies sich als ein standhafter Kämpfer, der keine Tabus kennt und bei eigener Prinzipienfestigkeit auch die Meinungen fair gesonnener Andersdenkender gelten läßt. Walter und seine Mitstreiter vermochten es, in Bitterfeld-Wolfen eine unserer effektivsten Regionalgruppen auf die Beine zu stellen.

Zur Biographie unseres Wegbereiters: Er erlernte im VEB Farbenfabrik Wolfen den Beruf eines Betriebs- und Maschinenschlossers. Sieben Jahre später – 1964 – war er FDJ-Sekretär des Werkes. Nach Ableistung seines Grundwehrdienstes in der NVA kehrte er zunächst in die Farbenfabrik zurück. 1977 – Walter war inzwischen im VEB Chemiekombinat Bitterfeld tätig – wählten ihn seine Genossen zum Sekretär einer SED-Grundorganisation des Produktionsbereichs. Zwischenzeitlich hatte er sich im Abendstudium zum Meister und Ingenieur-Ökonom qualifiziert.

Nach Absolvierung der SED-Parteihochschule nahm Walter Schmidt 1984 seine Tätigkeit als Wirtschaftssekretär der Industriekreisleitung der Partei im Chemiekombinat Bitterfeld auf. Nachdem er im November 1989 aus dieser Funktion hatte ausscheiden müssen, wurde er im Januar 1990 Schichtarbeiter im Kombinat. Dieser hervorragende DDR-Betrieb, der eine breite Produktpalette lieferte, wurde zwei Jahre später durch das Kapital der BRD im wesentlichen plattgemacht. Walter war nun wie viele seiner Kollegen arbeitslos.

Von 1991 bis 1993 konnte er sich zum Betriebswirt qualifizieren. Zur Existenzsicherung gründete er einen Baustoffhandel, der später eine GbR und danach eine GmbH wurde. 2006 – bei Erreichen des Rentenalters – meldete sie Walter Schmidt seinen Plänen entsprechend ab.

Durch Brigitte, die Frau unseres unvergessenen ersten Hallenser Regionalgruppenvorsitzenden Joachim Thel, lernte Walter den „Rot-Fuchs“ kennen und fand in ihm seine politische Heimat. Bei der Gründung der Regionalgruppe Bitterfeld-Wolfen gehörten dieser 14 Mitglieder an, heute sind es 54. Hinzu kommt ein großer Kreis ständiger Leser. Zur positiven Bilanz des Geleisteten gehört ein vertrauensvolles und kameradschaftliches Verhältnis zu den Genossen der Linkspartei.

Und auch das sollte hier nicht verschwiegen werden: Walter Schmidt ist bereits wiederholt in anderen RF-Kollektiven mit qualifizierten Vorträgen zur imperialistischen Wirtschaftsstrategie – über die Bilderberger als eigentlichen Machtkern – erfolgreich aufgetreten.