RotFuchs 186 – Juli 2013

„RotFuchs“-Wegbereiter (Teil 2):
Wolfgang Mäder

RotFuchs-Redaktion

Dem heute 74jährigen Wolfgang Mäder hatte man nicht an der Wiege gesungen, daß er in reiferen Jahren einmal Kommunist sein würde. In kleinbürgerlichen, dem Fortschritt nicht zugewandten Verhältnissen aufgewachsen, mußte sich der schon 1941 zur Halbwaise Gewordene seinen politischen Weg selbst bahnen. 1948 in Niesky aus eigenem Entschluß Pionier geworden und dann als Oberschüler in die FDJ eingetreten, blieb der christlich Erzogene zugleich auch Mitglied der Jungen Gemeinde. Nach dem Abitur zunächst Bauarbeiter und als solcher zweimal Aktivist, studierte Wolfgang von 1959 bis 1965 an der TH/TU Dresden Architektur. Da seine Diplomarbeit dem ländlichen Bauen galt, schickte man ihn in den Agrarbezirk Neubrandenburg, wo er im VEB Landbaukombinat tätig war.

1971 als Mitglied der CDU in den Bezirkstag, dem er bis 1990 durchgehend angehörte, und in dessen Exekutive – den Rat des Bezirks – gewählt, wirkte er in Spitzenfunktionen seiner Partei. So war er Bezirksvorsitzender und Mitglied des Hauptvorstandes der CDU, bei dessen Beratung er als einziger unter den Anwesenden im November 1989 gegen die verräterische Abkehr vom sozialistischen Bekenntnis auftrat. Daraufhin aus dem Hauptvorstand vertrieben, verließ Wolfgang im Januar 1990 die schmählich gewendete Partei.

Während er dann bis zu seiner Entlassung in einem privaten Fachverband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau beruflich unterkam und nach einer Zeit der Arbeitslosigkeit als Schwerbehinderter in Rente ging, orientierte sich Wolfgang politisch neu. 1994 trat er der PDS bei, deren stellvertretender Kreisvorsitzender er wurde. Zugleich gehörte er dem Bundeskoordinierungsausschuß der Kommunistischen Plattform dieser Partei an, die er 2007 verließ. Noch im selben Jahr wurde er, der inzwischen aus der Kirche ausgetreten war, Mitglied der DKP.

Seinen eigentlichen politischen Schwerpunkt erblickt Wolfgang im „RotFuchs“, dessen Neubrandenburger Regionalgruppe er mit ins Leben rief und von 2006 bis 2012 engagiert leitete. Bis 2011 gehörte er zugleich dem Vorstand des RF-Fördervereins an.

Ernste gesundheitliche Gründe zwangen den bewährten Genossen zum von allen bedauerten Ausscheiden.

Ende April schrieb Wolfgang Mäder in einem bewegenden Brief an die RF-Redaktion: „Ich wurde und bleibe Kommunist. Mein Weg dahin führte über manche Klippen. Die gesuchte politische Heimat, das meinen persönlichen Auffassungen am meisten Entsprechende habe ich in mich überzeugendster Ausprägung allein im ,RotFuchs’-Förderverein gefunden.“