RotFuchs 235 – August 2017

Solidarität mit dem Donbass

Renate Koppe

Die italienische Band „Banda Bassotti“ gehört zu den ersten, die die antifaschistische Solidarität mit dem Donbass aufgebaut haben. Sie haben die „antifaschistische Kara­wane“ initiiert, die bereits mehrfach im Donbass war und dort politische und humani­täre Unterstützung leistet. Im Mai waren „Banda Bassotti“ und die antifaschistische Karawane mit Teilnehmern aus etwa zehn Ländern wieder im Donbass … Die Solidari­tät mit dem antifaschistischen Kampf des Donbass muß bei uns in Deutschland ge­stärkt werden. Wir leben in einem Land, dessen Regierung und Medien die Ukraine mehr oder weniger bedingungslos politisch, finanziell und militärisch unterstützen. Notwendig ist die uneingeschränkte Solidarität mit denen, die gegen das nationalisti­sche Regime in Kiew kämpfen, das sich der Strukturen faschistischer Gruppierungen bedient, um mit terroristischen Mitteln nicht nur den Krieg gegen den Donbass zu führen, sondern auch im eigenen Land jeden Widerstand unterdrückt.

Aus UZ, 9. Juni 2017

Die antifaschistische Karawane

Banda Bassotti - No Pasaran

Alles, was wir sehen, tritt in unser Leben und bleibt in unserem Innern, und es kommt nur schwer wieder heraus– als ob etwas sehr persönlich wäre. Später, weil es so sein muß, kommt es hoch, und wir beginnen zu erzählen. Donbass, Front des Kam­pfes gegen den Nazismus, 2017.

Es erscheint unglaublich und merkwürdig, daß gerade jetzt, drei Flugstunden von Rom, ein Volk gegen eine Nazi-Regierung kämpft, eine Regierung, die auch noch Wirtschaftshilfe von den europäischen Regierungen erhält, die vor Jahren gegen die Nazis gekämpft haben.

Wie auf den früheren Reisen trug jeder von uns 23 Kilo Hilfsgüter im Koffer, 23 Kilo internationale Solidarität: Spiele für Kinder, Medikamente. Wir haben Waisenhäuser mit Kindern besucht, die ihre Eltern verloren haben. Wir haben ein Krankenhaus besucht und Hilfe für verwundete Soldaten gebracht. Wir haben Hilfsgüter an den Bürgermeister von Stachanow übergeben, an das Volk der Kosaken.

Wir haben einige Familien aus Gorlowka besucht, einem Ort, der jeden Tag bombar­diert wurde. Die Frauen und Kinder empfingen uns weinend. Sie erzählten uns von den Bomben, die täglich neben den Häusern einschlugen. Die Augen der Kinder werden für immer bei uns bleiben. Dies ist die Reise der „Carovana Antifascista“ (antifaschistische Karawane) von „Banda Bassotti“.

Es gibt keine Möglichkeit wegzusehen. Die Arbeit der Kommunisten ist es, die Kommunisten, die Antifaschisten überall zu unterstützen – der Bevölkerung des Donbass, Syriens, Venezuelas, zu zeigen, daß sie nicht allein sind. Es gibt Tausende und aber Tausende von Menschen, die bei ihnen sind. Wir wissen, daß sehr viele Genossen sich gerne mit uns vereint hätten, aber es aus Mangel an Arbeit, an Geld, nicht konnten.

Jeder von ihnen hat uns ein Spielzeug, Aspirin, ein Medikament, etwas Geld mitge­geben. Diese dritte „Carovana Antifascista“ hatte die Möglichkeit, die Regierung der Volksrepublik Lugansk (LVR) zu treffen, und dies war ein wichtiger Schritt für uns. In der „Carovana Antifascista“ trafen wir auch die Kommunistische Partei der LVR und der Volksrepublik Donezk (DVR). Es waren fünf intensive Tage, die sehr schnell vergingen.

Wir haben die „Carovana Antifascista“ nach dem Massaker von Odessa am 2. Mai 2014 gestartet, und wir werden ohne Zweifel auch weiterhin den antifaschistischen Donbass unterstützen. Wir kämpfen gegen Falschinformationen und eine falsche Linke, die die falschen Informationen aus dem Fernsehen schluckt.

Banda Bassotti