3.
Die Entwicklung der Mehrwertproduktion.
Absoluter und relativer Mehrwert
Das objektive Ziel der kapitalistischen Produktionsweise ist, wie dargestellt wurde, die Produktion von Mehrwert. Jeder Kapitalist strebt danach, bei Strafe seines Untergangs die Ausbeutung der Lohnarbeiter zu erhöhen. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Mehrarbeitszeit und damit den Mehrwert zu erhöhen. Einerseits kann die Mehrarbeit durch Verlängerung des Arbeitstages, andererseits durch Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit (bei gleichbleibender Länge des ganzen Arbeitstages) erhöht werden.
Den „durch Verlängrung des Arbeitstags produzierten Mehrwert nenne ich absoluten Mehrwert; den Mehrwert dagegen, der aus Verkürzung der notwendigen Arbeitszeit und entsprechender Verändrung im Größenverhältnis der beiden Bestandteile des Arbeitstags entspringt, - relativen Mehrwert“58, schreibt Karl Marx.
Graphisch können diese Zusammenhänge folgendermaßen dargestellt werden:
Absoluter Mehrwert
Notwendige Arbeitszeit |
Mehr- arbeitszeit |
|||||||||||||
= 12 Stunden | ||||||||||||||
6 Stunden | 6 Stunden | |||||||||||||
= 14 Stunden | ||||||||||||||
6 Stunden | 8 Stunden |
Relativer Mehrwert
Notwendige Arbeitszeit |
Mehr- arbeitszeit |
|||||||||||
= 12 Stunden | ||||||||||||
6 Stunden | 6 Stunden | |||||||||||
= 12 Stunden | ||||||||||||
4 Stunden | 8 Stunden |
Beide Wege führen zu einer Steigerung sowohl der Mehrwertrate als auch der Mehrwertmasse. Gleichzeitig verschärfen sie den antagonistischen Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit, die soziale Seite des Grundwiderspruchs des Kapitalismus.