Profit, Durchschnittsprofit
und Produktionspreis

3.1.
Das Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate

Der objektive Zweck der kapitalistischen Produktion, der Mehrwert, oder, anders ausgedrückt, das Mehrwertgesetz als objektive Triebkraft der kapitalistischen Produktionsweise erscheint als subjektiver Drang der kapitalistischen Unternehmer nach einer höchstmöglichen Profitrate. Er äußert sich im Klassenkampf zwischen Kapitalisten und Arbeitern, im Konkurrenzkampf um den günstigsten Absatz der produzierten Waren und um die profitabelste Kapitalanlage. Der Konkurrenzkampf ist überhaupt die Art und Weise, in der unter kapitalistischen Bedingungen die ökonomischen Gesetze verwirklicht werden. Der Konkurrenzkampf zwingt als scheinbar äußere Gewalt die kapitalistischen Unternehmer zu akkumulieren, die Produktion zu erweitern und zu modernisieren, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt voranzutreiben.

Was in der Konkurrenz als äußere Gewalt erscheint, ist in Wirklichkeit innere ökonomische Gesetzmäßigkeit des Kapitalismus. Die Kapitalisten müssen, um als Kapitalisten existieren zu können, ständig Mehrwert, Profit gewinnen, müssen akkumulieren, die Produktion erweitern und modernisieren. Es steht ihnen bei Strafe ihres Untergangs nicht frei, voranzuschreiten oder auf dem einmal erreichten Niveau stehenzubleiben.

Die Hauptmethode, um im Konkurrenzkampf bestehen zu können, ist die Steigerung der Ausbeutungsrate durch Erhöhung der Arbeitsproduktivität durch Modernisierung der Produktion, der Technologie, durch Verbesserung der Organisation und Leitung, Verstärkung der Intensität der Arbeit, Verlängerung der Arbeitszeit, Bezahlung der Arbeitskraft unter dem Wert usw. Die Steigerung der Arbeitsproduktivität führt, soweit sie nur von einzelnen Kapitalisten erreicht wird, zur Produktion von Extraprofit, der sich aus der Differenz zwischen individuellem Produktionspreis und Marktproduktionspreis ergibt, und erhöht die individuelle Profitrate. Sobald sich die Steigerung der Arbeitsproduktivität im gesellschaftlichen Maßstab vollzieht, führt sie zur Senkung des Wertes beziehungsweise des Marktproduktionspreises der Ware, zur Produktion von relativem Mehrwert und zur Erhöhung der Mehrwertrate und damit auch der Profitrate.

Die Steigerung der Arbeitsproduktivität ist jedoch zumeist mit der Erhöhung der organischen Zusammensetzung des Kapitals verbunden, weil die Anwendung der modernen Technik die Verausgabung eines größeren Teils von konstantem Kapital im Verhältnis zum variablen Kapital erfordert. Da nun die organische Zusammensetzung im umgekehrten Verhältnis zur Höhe der Profitrate steht, folgt daraus, daß mit der Entwicklung des Kapitalismus und der Steigerung der Arbeitsproduktivität eine Tendenz zum Fallen der Profitrate erzeugt wird. Indem also um die Erhöhung der Profitrate gekämpft wird, setzt sich hinter dem Rücken der Kapitalisten und als Ergebnis dieses Kampfes eine Tendenz zum Fallen der Profitrate durch.

„Nimmt man nun ferner an, daß diese graduelle Veränderung in der Zusammensetzung des Kapitals sich nicht bloß in vereinzelten Produktionssphären zuträgt, sondern mehr oder weniger in allen, oder doch in den entscheidenden Produktionssphären, daß sie also Veränderungen in der organischen Durchschnittszusammensetzung des einer bestimmten Gesellschaft angehörigen Gesamtkapitals einschließt, so muß dies allmähliche Anwachsen des konstanten Kapitals, im Verhältnis zum variablen, notwendig zum Resultat haben einen graduellen Fall in der allgemeinen Profitrate bei gleichbleibender Rate des Mehrwerts oder gleichbleibendem Exploitationsgrad der Arbeit durch das Kapital.“46

Die Erhöhung der organischen Zusammensetzung des Kapitals drückt demnach einen Fortschritt in der Entwicklung der Produktivkräfte, insbesondere einen Fortschritt in der Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, aus. Im Kapitalismus führt dieser Fortschritt aber zu dem Widerspruch zwischen der Entwicklung der Produktivkräfte und der Verwertung des Kapitals. Die Entwicklung der Produktivkräfte gerät in Widerspruch zu den kapitalistischen Produktionsverhältnissen.

Sehen wir uns das an dem von Karl Marx gegebenen Beispiel47 an, wobei die organische Zusammensetzung des Kapitals sich bei gleichbleibender Mehrwertrate (m’) erhöht, während die Profitrate (p’) in dem Maße sinkt, wie die organische Zusammensetzung des Kapitals steigt.

50 c + 100 v + 100 m = 250 p' = 100 = 66⅔ %
150
100 c + 100 v + 100 m = 300 p' = 100 = 50 %
200
200 c + 100 v + 100 m = 400 p' = 100 = 33⅓ %
300
300 c + 100 v + 100 m = 500 p' = 100 = 25 %
400
400 c + 100 v + 100 m = 600 p' = 100 = 20 %
500

Da in unserem Beispiel die Erhöhung der organischen Zusammensetzung des Kapitals durch die Akkumulation von Kapital zugunsten des konstanten Kapitals (c) erfolgt, steigt die Gesamtwertmasse ausschließlich durch den erhöhten Verbrauch an konstantem Kapital. Was jedoch in der Wertrechnung nicht sichtbar wird, ist, daß mit dem wachsenden konstanten Kapital die Arbeitsproduktivität steigt und mit ihr die Masse der produzierten Waren. Die Wertsumme verkörpert eine Warenmasse, die sich schneller vergrößert hat als die Wertmasse.

Die Kapitalisten produzieren mit einem größeren konstanten und im Verhältnis dazu kleineren variablen Kapital mehr und billigere Waren. Der materielle Reichtum in Form von Waren wächst. Was aber für die Gesellschaft und ihren Wohlstand förderlich wäre, gerät mit den Interessen der Kapitalisten in Konflikt: Die Profitrate sinkt. Dazu stellt Karl Marx fest: „Die progressive Tendenz der allgemeinen Profitrate zum Sinken ist also nur ein der kapitalistischen Produktionsweise eigentümlicher Ausdruck für die fortschreitende Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit.“48

Die Tendenz zum Fallen der Profitrate bringt demnach zum Ausdruck, daß die Entwicklung der Produktivkräfte, insbesondere die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, in Widerspruch gerät zu der kapitalistischen Produktionsweise.

Die Kapitalisten stehen demnach vor einem Dilemma. Erhöhen sie die Arbeitsproduktivität nicht, unterliegen sie auf dem Absatzmarkt der Konkurrenz. Erhöhen sie die Arbeitsproduktivität, wird eine Tendenz zum Sinken der Profitrate, das heißt zur Verschlechterung der Kapitalverwertung, erzeugt.

Die Kapitalisten haben aber keine Wahl. Unter dem Druck des Verwertungszwanges müssen sie akkumulieren. Sie müssen die Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter fortsetzen und die organische Zusammensetzung ihres Kapitals erhöhen. Die Tendenz zum Fallen der Profitrate ist ein objektives Gesetz, dem die Kapitalisten nicht entrinnen können. Die wachsende organische Zusammensetzung des Kapitals kann auch dazu führen, daß bei gleichbleibender Gesamtgröße des Kapitals und gleichbleibender Mehrwertrate die Mehrwertmasse und dadurch auch die Profitmasse sinkt.

Gehen wir von dem Marxschen Zahlenbeispiel aus und drücken die wachsende organische Zusammensetzung des Kapitals an einem gleichgroß bleibenden Kapital von 200 aus, dann ergibt sich folgende Verminderung der Profitmasse:

100 c + 100 v + 100 m = 300 p' = 100 = 50 %
200
150 c + 50 v + 50 m = 250 p' = 50 = 25 %
200
160 c + 40 v + 40 m = 240 p' = 40 = 20 %
200

Unter diesen Bedingungen sinkt bei wachsender organischer Zusammensetzung des Kapitals sowohl die Wertmasse als auch die Mehrwertmasse, die Profitmasse und die Profitrate. Die Ursache dieser Entwicklung liegt darin, daß mit wachsender organischer Zusammensetzung des Kapitals eine absolute Verringerung des variablen Kapitals und - wenn v Index für die Anzahl der beschäftigten Arbeiter ist - damit der Anzahl der vom gegebenen Kapital ausgebeuteten Arbeiter erfolgt, woraus sich bei gleichbleibender Mehrwertrate die Verringerung der Mehrwert- beziehungsweise Profitmasse ergibt. Auch in diesem Falle gilt das schon Gesagte: Mit der Erhöhung der organischen Zusammensetzung des Kapitals steigt die Arbeitsproduktivität und mit ihr die Masse der erzeugten Waren.

Aus der Marxschen Akkumulationstheorie erfuhren wir, und dies wird auch durch die kapitalistische Praxis bestätigt, daß mit der Akkumulation des Kapitals das gesellschaftliche Gesamtkapital absolut wächst. Es wachsen sowohl das konstante als auch das variable Kapital absolut an. Wachsendes variables Kapital muß unter sonst gleichen Umständen die Mehrwert- beziehungsweise Profitmasse erhöhen. Da jedoch das variable Kapital nicht im gleichen Verhältnis wie das konstante Kapital wächst, sich also die organische Zusammensetzung des Kapitals erhöht, sinkt die Profitrate bei wachsender Profitmasse. Das nachfolgende Beispiel soll dies illustrieren.

 

Konstantes Kapital Variables Kapital Organische Zusammen-
setzung
des Kapitals
Mehrwertrate (Prozent) Masse des
Mehrwerts bzw.Profits
Profitrate
(Prozent)
c v c : v m' m = m'v p' = m / (c + v) * 100  
 
50 100 0,5 : 1 100 100 66,6
100 110 0,9 : 1 100 110 52,4
200 120 1,7 : 1 100 120 37,5
300 130 2,3 : 1 100 130 30,2
400 140 2,8 : 1 100 140 26,0

Aus diesem Beispiel ist zu ersehen: Mit der Akkumulation des Kapitals ist das gesellschaftliche Gesamtkapital absolut gewachsen, und zwar von 150 auf 540, wobei durch die Modernisierung der Produktion das konstante Kapital von 50 auf 400 und das variable Kapital nur von 100 auf 140 angewachsen ist. Die organische Zusammensetzung hat sich dementsprechend von 0,5:1 auf 2,8:1 erhöht. Bei gleichgroßer Mehrwertrate von 100 Prozent ist die Mehrwert- beziehungsweise Profitmasse von 100 auf 140 gewachsen, und zwar deshalb, weil das variable Kapital, dessen Funktion die Produktion des Mehrwerts ist, angewachsen ist. Sie ist dort am größten, wo der Umfang des variablen Kapitals am größten ist, und dort am niedrigsten, wo der Umfang des variablen Kapitals am kleinsten ist.

Entsprechend der Erhöhung der organischen Zusammensetzung des Kapitals ist die Profitrate gesunken, und zwar von 66,6 Prozent auf 26 Prozent. Sie erreicht den niedrigsten Stand dort, wo die organische Zusammensetzung am höchsten ist.

Steigende Profitmasse und sinkende Profitrate schließen sich also nicht aus, im Gegenteil. Das Kapital mit der höchsten organischen Zusammensetzung, aber mit dem absolut größten Umfang, insbesondere an variablem Kapital, realisiert Extraprofit und bei sinkender Profitrate eine wachsende Profitmasse. „Im Fortschritt des Produktions- und Akkumulationsprozesses muß also die Masse der aneignungsfähigen und angeeigneten Mehrarbeit, und daher die absolute Masse des vom Gesellschaftskapital angeeigneten Profits wachsen. Aber dieselben Gesetze der Produktion und Akkumulation steigern, mit der Masse, den Wert des konstanten Kapitals in zunehmender Progression rascher als den des variablen, gegen lebendige Arbeit umgesetzten Kapitalteils. Dieselben Gesetze produzieren also für das Gesellschaftskapital eine wachsende absolute Profitmasse und eine fallende Profitrate.“49

Es muß noch einmal hervorgehoben werden, daß die Profitrate das Wertverhältnis von Mehrwert- beziehungsweise Profitmasse zum vorgeschossenen Gesamtkapital ist. Die Tendenz zum Sinken der Profitrate ist jedoch infolge der mit der wachsenden organischen Zusammensetzung des Kapitals verbundenen Steigerung der Arbeitsproduktivität mit einem Wachstum der Masse der Gebrauchswerte verbunden. „Die Steigerung der Produktivität der Arbeit“, lehrt Karl Marx, „besteht eben darin, daß der Anteil der lebendigen Arbeit vermindert, der der vergangnen Arbeit vermehrt wird, aber so, daß die Gesamtsumme der in der Ware steckenden Arbeit abnimmt; daß also die lebendige Arbeit um mehr abnimmt als die vergangne zunimmt.“50

Mit dem Wachstum der Gebrauchswertmasse steigt der materielle Reichtum der Gesellschaft. Aber dem Kapitalisten geht es nicht um den Reichtum in Gebrauchswertform, sondern in Mehrwertform, um die Verwertung seines Kapitals, das heißt um die Steigerung seines Reichtums durch die Erhöhung der Profitrate. Aber diese hat mit dem Fortschreiten der Entwicklung der Produktivkräfte die Tendenz zum Fallen. Das Kapital gerät demzufolge in Widerspruch zu sich selbst.

Die Tendenz der Profitrate zum Fallen wurde schon vor Karl Marx von den klassischen englischen bürgerlichen Ökonomen Adam Smith und David Ricardo beobachtet. Sie vermochten aber deren Ursachen nicht richtig zu erklären.

Adam Smith meinte, daß die Akkumulation des Kapitals und die damit verbundene Verstärkung der Konkurrenz, die die Preise unter den Wert herabdrückt, die Ursache für den Fall der Profitrate sei. Dieser Auffassung widersprach David Ricardo. Er stellte fest, daß die Konkurrenz die Profite der verschiedenen Produktionszweige zwar zur Durchschnittsprofitrate ausgleichen, aber die allgemeine Profitrate nicht senken kann. Diese bilde sich auf der Grundlage des Wertes beziehungsweise des Produktionspreises, für den Smith und Ricardo die Bezeichnung „Durchschnittspreis“ anwendeten, die auch Karl Marx zunächst übernahm, bis er den Begriff „Produktionspreis“ prägte.51

Ricardo war der Auffassung, daß der Fall der Profitrate auf den abnehmenden Bodenerträgen beruhe. Durch das Anwachsen der Industrie wächst die Arbeiterklasse und mit ihr die Nachfrage nach Agrarprodukten. Dadurch müßte, so meinte Ricardo, die Landwirtschaft zur Bebauung von weniger ertragreichen Böden übergehen. Das habe zur Folge, daß mehr Arbeit auf die Erzeugung von Agrarprodukten auf diesen Böden aufgewendet werden müßte, wodurch der Wert und die Preise der Agrarprodukte stiegen. Infolge dieser Preissteigerungen müßten die Arbeitslöhne steigen, und zwar auf Kosten der Profite. Das Ergebnis wäre dann der Fall der Profitrate.

Karl Marx widerlegte dieses „Ricardosche Gesetz“, indem er erstens nachwies, daß es kein Gesetz vom „abnehmenden Bodenertrag“ gibt, weil nicht nur schlechtere Böden bebaut werden, sondern durch Erschließung neuer Gebiete zur Bebauung besserer Böden übergegangen wird und vor allem, weil der wissenschaftlich-technische Fortschritt auch in der Landwirtschaft zur Erhöhung der Arbeitsproduktivität führt. Zweitens zeigte er, wie wir ausführlich behandelt haben, daß der Fall der Profitrate nicht aus sinkender Arbeitsproduktivität, sondern gerade aus deren Steigerung resultiert.

Es gibt demzufolge keine natürlichen, für alle Zeit geltenden Ursachen für den Fall der Profitrate, sondern ausschließlich gesellschaftliche, kapitalistische Ursachen.

Die Ricardosche Auslegung der Ursachen des Falls der Profitrate wird auch von heutigen bürgerlichen Ökonomen übernommen, zum Beispiel von dem amerikanischen Ökonomen Paul A. Samuelson, der von einem Gesetz des abnehmenden Ertragzuwachses spricht und im wesentlichen keine andere Erklärung dafür abgibt als David Ricardo, nämlich, daß wie in der Landwirtschaft so auch in der Industrie der Arbeitsaufwand in Form von Produktionsmitteln - er sagt Kapital - steigt und dadurch der Ertrag sinke.52

Womit Samuelson und auch Ricardo nicht fertig werden, ist die Tatsache, daß mit steigender organischer Zusammensetzung des Kapitals, dem Ausdruck für das Fortschreiten des wissenschaftlich-technischen Fortschritts, die Profitrate sinkt, aber andererseits die Warenmasse, die Gebrauchswertmasse gewaltig anwächst. „Die Profitrate fällt nicht, weil die Arbeit unproduktiver, sondern weil sie produktiver wird.“53 Der Arbeitsertrag wächst ins Kolossale, aber es wächst nicht seine kapitalistische Form, die Profitrate, sie sinkt in dem Maße, wie derselbe Arbeitsaufwand eine größere Produktenmasse hervorbringt.

Unter diesen Bedingungen wird die kapitalistische Wert- und Mehrwertproduktion überhaupt zum Hemmschuh der weiteren Entwicklung der kapitalistischen Produktion. Karl Marx formulierte das so: „Das Kapital ist selbst der prozessierende Widerspruch [dadurch], daß es die Arbeitszeit auf ein Minimum zu reduzieren strebt, während es andrerseits die Arbeitszeit als einziges Maß und Quelle des Reichtums setzt. Es vermindert die Arbeitszeit daher in der Form der notwendigen, um sie zu vermehren in der Form der überflüssigen; setzt daher die überflüssige in wachsendem Maß als Bedingung – Question de vie et de mort (Frage auf Leben und Tod) – für die notwendige. Nach der einen Seite hin ruft es also alle Mächte der Wissenschaft und der Natur, wie der gesellschaftlichen Kombination und des gesellschaftlichen Verkehrs ins Leben, um die Schöpfung des Reichtums unabhängig (relativ) zu machen von der auf sie angewandten Arbeitszeit. Nach der andren Seite will es diese so geschaffnen riesigen Gesellschaftskräfte messen an der Arbeitszeit, und sie einbannen in die Grenzen, die erheischt sind, um den schon geschaffnen Wert als Wert zu erhalten. Die Produktivkräfte und gesellschaftlichen Beziehungen – beides verschiedne Seiten der Entwicklung des gesellschaftlichen Individuums – erscheinen dem Kapital nur als Mittel, und sind für es nur Mittel, um von seiner bornierten Grundlage aus zu produzieren. In fact (tatsächlich) aber sind sie die materiellen Bedingungen, um sie in die Luft zu sprengen.“54

Der tendenzielle Fall der Profitrate ist der offensichtliche Ausdruck für den hier von Karl Marx entwickelten Widerspruch des Kapitals zwischen den von ihm entwickelten Produktivkräften und seinen eignen Produktionsverhältnissen. Diese sind keine absolute Grenze der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktion, sondern nur eine vom Kapital selbst gesetzte historische Schranke, die durch den revolutionären Kampf der Arbeiterklasse und die Errichtung sozialistischer Produktionsverhälnisse beseitigt wird.