Abrüstung jetzt und hier beginnen!
Wolfgang Gehrcke (PDL) sprach am 29. Juni in der Plenardebatte des Deutschen Bundestags zu einem friedenspolitischen Antrag der Abgeordneten Gehrcke, Neu, Höger, van Aken, Buchholz, Dehm, Groth, Hänsel, Hunko, Kunert, Liebich, Movassat, Sitte, Ulrich, Vogler und der Fraktion Die Linke, den wir hier in Auszügen dokumentieren.
Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,
- statt einer Agenda der Aufrüstung der NATO ein Programm der Abrüstung aufzulegen. Als großes Land in der Mitte Europas hat Deutschland die Verantwortung, Entspannung und Vertrauensbildung voranzubringen;
- die auf verschiedenen NATO-Gipfeln debattierte Orientierung, zwei Prozent des BIP für Rüstung einzusetzen, abzulehnen;
- jegliche Exporte von deutschen Rüstungsgütern, inklusive Kleinwaffen, in die Länder außerhalb Europas sofort zu verbieten;
- einen umfassenden Plan für die Industrie-Konversion zu erarbeiten, um ohne Verlust von Arbeitsplätzen den Ausstieg aus der Rüstungsindustrie einzuleiten und einen entsprechenden Strukturwandel in Gang zu setzen;
- die Initiative für eine ständige Abrüstungskonferenz zu konventionellen und nuklearen Waffen in Europa im Rahmen der OSZE zu ergreifen, auf der Verhandlungen zu Truppenstärken, Waffenobergrenzen, Abstandsregeln und taktischen Atomwaffen mit Rußland aufgenommen werden;
- die Stationierung von Bundeswehreinheiten an den Westgrenzen Rußlands sofort zu beenden. Deutschland wird sich nicht weiter an militärischen Manövern an den Grenzen Rußlands beteiligen;
- die Stationierung von US-Atomwaffen auf dem Boden der Bundesrepublik und die nukleare Teilhabe umgehend aufzukündigen;
- eine weitere Mitarbeit Deutschlands am Raketenschirm in Osteuropa einzustellen: Die Übernahme des Kommandos durch AIRCOM in Ramstein wird gestoppt und der Betrieb der Überwachungszentrale untersagt. Die Zahlung von finanziellen Projekt-Beiträgen wird eingestellt;
- sich sofort im Rahmen der Vereinten Nationen an den Verhandlungen über ein Verbot von Atomwaffen zu beteiligen und den rechtsverbindlichen deutschen Verzicht auf Atomwaffen zu bekräftigen. Die Bundesregierung wird an der nächsten Verbots-Verhandlungsrunde in New York konstruktiv teilnehmen;
- eine Initiative für ein völkerrechtlich bindendes Verbot von bewaffneten Drohnen, autonomen Waffensystemen und von atomwaffenfähigen Marschflugkörpern auf den Weg zu bringen;
- desgleichen Initiativen zur Eindämmung von Cyber Warfare zu unternehmen;
- den Etat des Verteidigungsministeriums 2018 in einem ersten Schritt um sechs Milliarden Euro zu kürzen. Die Beschaffung u. a. der Waffensysteme Korvette 130, der bewaffnungsfähigen Drohne Heron TP, des Kampfpanzers Leopard 2 (Nachlieferung), Transportpanzer Boxer, Airbus A400M sowie Mehrzweckkampfschiff 180, European Drone und taktisches Luftverteidigungssystem MEADS sind zu streichen bzw. zu stoppen. Über diese Entscheidung hinaus wird Deutschland ab 2018 seine jährlichen Rüstungsausgaben um zehn Prozent senken.
Berlin, den 20. Juni 2017
Dr. Sahra Wagenknecht
Dr. Dietmar Bartsch und Fraktion
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