Über die Grenze zwischen Frieden und Krieg
Achtet nicht auf das, was sie sagen,
achtet auf das, was sie tun!
Das Wort Grenze löst, insbesondere wenn die zwischen den beiden deutschen Staaten gemeint ist, in gewissen Kreisen höchstes Unbehagen aus. Man unterstellt ihr etwas Gewalttätiges, Trennendes, Verächtliches. Doch dieselben Leute lassen zu, daß an den europäischen Außengrenzen Menschen, die in Sehnsucht nach einem besseren Leben vor Krieg und Hunger aus ihren Heimatländern fliehen, sterben und leiden, täglich und tausendfach.
Es wird behauptet, die BRD helfe weltweit dem Frieden zum Durchbruch. Doch es reicht ein Blick ins neue Weißbuch der Bundeswehr, um zu erkennen: Der Umbau dieser Armee zur Hightech-Angriffsarmee läuft auf Hochtouren, Richtlinie um Richtlinie, die den deutschen Militarismus nach dem zweiten Weltkrieg in die Schranken wies, wird gekippt. Und überallhin, wo es die Rendite lohnt, exportiert der Weltmeister Großdeutschland Haß, Mißgunst und vor allem Waffen. Die Trümmer Belgrads sind nach der letzten deutschen Bombardierung 1999 noch nicht geräumt, da schreit es nach militärisch gesichertem Zugang zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt. Die Antragsteller sind jene Banken und Konzerne, jene Siemens, Daimler und Deutsche Bank, die das letzte Inferno auf dem deutschen Sonderweg sponserten. Taten folgten: Heute steht die Bundeswehr dort, wo die Wehrmacht immer stehen wollte. Achtet nicht auf das, was sie sagen, achtet auf das, was sie tun!
Wenn Grenzen sich den Kriegstreibern entgegenstellen, die die Welt in rentabel und wertlos sortieren und Faschisten und Kriegsverbrecher in Amt und Würden bringen, wenn Grenzen Versuche beschützen, sich der größten Geißel der Menschheit, dem Imperialismus, entgegenzustellen, dann haben Grenzen etwas Verbindendes, dann können sie Leitplanken einer neuen Zeit sein. Die Grenze der DDR war solch eine besondere Grenze. Ein Dienst, der Dienst an dem Versuch war, dem Frieden die Freiheit zu geben, indem jenen die Freiheit beschnitten wird, die uns friedlos machen bis heute. Dieser Dienst war nicht nur einer für die DDR. Er war auch Teil eines Verteidigungsvertragssystems, das letztlich für die friedlichste Epoche der Menschen in Europa sorgte und das all jene, die gegen Kolonialismus und Ausbeutung kämpften, entlastete, ihnen den Rücken freihielt, eine bessere Ausgangsbasis verschaffte. Vielleicht war es nicht oft zu spüren, wenn Grenzer Nacht um Nacht im Graben lagen, in Wetter und Hitze Ausschau hielten und zum Glück meistens nichts zu melden war, wenn Stunden und Kilometer im Dienst nicht enden wollten – doch sie haben Millionen in Ost und West, unserer Kindheit, den Eltern das wohl größte Geschenk gemacht, das ein Mensch einem Menschen geben kann: Frieden. Ein anderer Frieden als jener, der uns heute täglich mit verlogenen Worten gereicht wird und der uns verdammt zuzusehen, wie wieder tausendfach geschieht, was Grenztruppen und NVA vierzig Jahre lang verhinderten: Krieg von deutschem Boden aus.
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