Armutswelle überrollt Spanien
Seit 2009 ist die ununterbrochen ansteigende Armutswelle in Spanien nicht zum Stehen gekommen. 2013 lebten statistischen Erhebungen zufolge 27,3 % aller Einwohner des iberischen Landes – insgesamt 12,8 Millionen Menschen – unter Bedingungen, die „das Risiko der Armut oder sozialer Absturzgefahr“ in sich bargen.
Der Studie „Stand der Armut in Spanien“ konnte man entnehmen, daß bereits 2008 ein Viertel aller Landesbürger unmittelbar von Verarmung betroffen war.
Sämtliche offiziellen und offiziösen Berechnungen gingen jahrzehntelang vom Durchschnittseinkommen der Bevölkerung aus. Die ein Frisieren der Zahlen erleichternde Änderung dieser Methode zur Einholung der Daten durch Spaniens Nationales Statistisches Institut führte dann zur Verschleierung der tatsächlichen Situation. Wären nämlich 2013 – dem Jahr der letzten landesweiten Erhebung – noch die Kriterien von 2004 der Maßstab gewesen, dann betrüge der Anteil als arm Eingestufter an der Gesamtbevölkerung derzeit 28,4 %, bei Jugendlichen 33 % und bei Kindern 31,9 %.
Einem im März 2014 vorgelegten Bericht der Europäischen Vereinigung zum Kampf gegen die Armut (ESPN) zufolge vegetieren derzeit 6,2 % aller Spanier unter Bedingungen „extremer materieller Not“.
Seit 2009 verdoppelte sich der Anteil Geringverdienender an der Gesamtheit aller Berufstätigen unter 60 auf 15,7 %. Da ist die Tatsache aufschlußreich, daß 11,7 % der als ausgesprochen arm eingestuften Spanier einer regelmäßig ausgeübten Tätigkeit nachgehen.
RF, gestützt auf „Avante!“, Lissabon
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