Blutiger Jahrestag der „Revolution“
in Ägypten
Am 25. Januar 2011 wurde die in Tunesien eingeleitete Entwicklung auf ägyptischem Boden fortgesetzt, welche man seitdem allgemein als „arabischen Frühling“ bezeichnet. In Kairo kam es damals zu gewaltigen Bekundungen des Unmuts breiter Bevölkerungsschichten. Der sich aufbäumende Protest gipfelte im Sturz des tyrannischen Hosni Mubarak und seines Regimes.
Unterdessen ist es Washington gelungen, nach einem rasch beendeten Zwischenspiel der durch Wahlen ans Ruder gelangten Moslem-Brüder im Land am Nil wieder ein reaktionäres militärisch-ziviles Regime zu installieren, in dem Absolventen führender US-Kriegsschulen den Ton angeben. Regiert wird weiterhin mit Repression und brutalem Terror von Polizei, Armee und Justiz, die Todesurteile – oft über Hunderte von Angeklagten – am laufenden Band verhängt. Wie unter Mubarak schreckt man bei der Niederschlagung oppositioneller Kundgebungen nicht vor der willkürlichen Ermordung von Teilnehmern zurück.
Am 24. Januar fanden in Kairo eindrucksvolle Willensbekundungen aus Anlaß des unmittelbar bevorstehenden 4. Jahrestages der „Revolution“ statt. Die Antwort der Unterdrückungsorgane des als Zivilist verkleideten Militärmachthabers General Al-Sisi bestand einmal mehr im Rückgriff auf blanken Terror. Etliche Demonstranten wurden von Polizeikräften niedergestreckt. Es gab mehrere Tote – darunter auch die Aktivistin der ägyptischen Linken Shaimaa al Sabbagh (34).
Unser Foto zeigt die junge Frau Minuten, nachdem sie von einer Polizeikugel getroffen wurde. Bald darauf erlag sie der Schußverletzung.
RF, gestützt auf „Solidaire“, Brüssel
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