RotFuchs 213 – Oktober 2015

Drei Bücher von Peter Löw sind jetzt als E-Books erhältlich

„Der schwarze Jäger aus Sachsen“
ist wieder da

RotFuchs-Redaktion

Dieser Schriftsteller ist ein Tiefstapler: Peter Löw aus Mittweida in Sachsen, Jahrgang 1941, ist zwar von Beruf Fernmeldebaumonteur und nennt sich selber Hobby-Schreiber, in Wahrheit jedoch macht das Schreiben den Hauptteil seiner Arbeit aus. Der Absolvent des Leipziger Literaturinstituts war verantwortlicher Redakteur der Monatszeitschrift „Podium“ in Karl-Marx-Stadt, leitete zwei Zirkel Schreibender, war kulturpolitischer Mitarbeiter, Pressesprecher und Verleger. Peter Löw hat Hörspiele, Kurzgeschichten und drei Bücher geschrieben. Sein 1983 in der Reihe „Spannend erzählt“ im Berliner Verlag Neues Leben veröffentlichtes historisches Jugendbuch „Der schwarze Jäger aus Sachsen“ über die berühmten Lützower Jäger erlebte vier Buchausgaben. 2002 folgte mit „Im Sog der Macht“, ein weiterer historischer Roman über den sächsischen Reformpolitiker Dr. Nikolaus Krell aus dem 16. Jahrhundert. Als sein bestes Werk bezeichnet der Autor seinen 2005 erschienenen Roman „Der Zug der Blinden“. Alle drei Bücher können ab sofort unter www.ddrautoren.de, bei Weltbild, Apple und Amazon als E-Book erworben werden.

Peter Löw:
Der Schwarze Jäger aus Sachsen

„Der Zug der Blinden“ – so lautet nicht nur der Titel des Romans von Peter Löw, sondern auch der Titel eines Bildes des Malers Botho Janssen, der seinerzeit den Auftrag erhält, ein Fresko über die Rekonstruktion des Karl-Marx-Städter Altstadt-Wohngebiets Brühl zu malen. Janssen versucht, in diese Auftragsarbeit sowohl die Tatkraft als auch die Beschränktheit des alkoholkranken Baubrigadiers Schäfer einzubringen – in einer kurzen Zeit seines Lebens sein Stiefbruder. Autor Löw versteht es, mit psychologischer Tiefgründigkeit und sozialer Genauigkeit die beiden Hauptfiguren mit ihren jeweiligen beruflichen und privaten Problemen sowie dazu durchweg positive Frauengestalten zu gestalten. Ein besonderer Reiz des Buches besteht darin, daß die beiden so völlig verschiedenen literarischen Helden einerseits immer voreinander zu fliehen versuchen und sich andererseits immer wieder geradezu magisch anziehen. Mit seinem Roman „Der Zug der Blinden“ gelang Löw eine ebenso aufschlußreiche wie gut nachvollziehbare Charakteristik verschiedener Schichten der DDR-Bevölkerung im Jahr 1989.

„Krell – im Sog der Macht“ ist ein gründlich recherchierter historischer Roman über Dr. Nikolaus Krell, der nach zehnjähriger Haft und ebenso langem Prozeß auf der Festung Königstein am 9. Oktober 1601 auf dem Jüdenhof/Neumarkt in Dresden mit dem Schwert hingerichtet wurde. Es war eine der aufsehenerregendsten Schauhinrichtungen des 17. Jahrhunderts. Was hatte sich der Wissenschaftler und Politiker zuschulden kommen lassen? Wem war er gefährlich geworden? Der Calvinist Krell, der eher ungewollt in das Amt als Kanzler des noch jungen und politisch schwachen sächsischen Kurfürsten Christian I. hineingedrängt worden war, nutzte dieses für seine Reformbemühungen um die Einschränkung der Lutherischen Orthodoxie und das Abwenden des Habsburger Einflusses. Statt dessen suchte er die Annäherung an Königin Elisabeth I. von England, an den französischen König Heinrich IV. und an protestantische Fürsten. Mit Elementen des Politkrimis schildert Löw politisch-konfessionell motivierte Mordanschläge unter anderem auf Christian I., die Krells mächtige Gegner zum Anlaß für seinen Sturz und das spätere Todesurteil nehmen.

Die vor knapp 20 Jahren von Gisela und Sören Pekrul gegründete EDITION digital (moc.latigid-noitide@galrev / www.ddrautoren.de) hat sich seit 2011 verstärkt dem E-Book verschrieben. Bis Ende 2013 erschienen 390 Titel von 72 DDR-Autoren und anderen Schriftstellern. Im Internet kann man jeweils rund zehn Prozent des Inhalts lesen, bevor man sie kauft. Jährlich erscheinen rund 200 E-Books neu.