Die „Cuban Five“ auf Robben Island
In der zweiten Junihälfte besuchten die fünf Kundschafter der Seguridad del Estado – Gerardo Hernández, Ramon Labañino, Antonio Guerrero, Fernando González und René González –, die wegen ihrer Aufklärertätigkeit unter exilkubanischen Terroristen in Miami mehr als 16 Jahre in den USA eingekerkert waren, die Republik Südafrika. Am 23. Juni begaben sie sich auf die zwölf Kilometer vor Kapstadts Küste gelegene einstige Zuchthausinsel Robben Island, wo Nelson Mandela 18 seiner insgesamt 27 Haftjahre unter qualvollsten Bedingungen hatte zubringen müssen. Ahmed Kathadra, einer der engsten Kampf- und Leidensgefährten des südafrikanischen Nationalhelden, führte sie in dessen unvorstellbar enge und feuchte einstige Zelle.
Bevor die „Cuban Five“ Robben Island verließen, erinnerte Fernando González daran, daß Fidel Castro am selben Tag vor 14 Jahren mit Blick auf das weitere Schicksal der in den USA zu hohen Freiheitsstrafen und lebenslänglicher Haft Verurteilten seine feste Überzeugung geäußert habe: „Sie werden ganz bestimmt nach Kuba zurückkehren.“
Gerardo Hernández schrieb in das Besucherbuch der am 1. Januar 1997 in ein Museum umgewandelten und 1999 durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Zuchthausinsel: „Es war uns eine große Ehre, gemeinsam mit einigen der tapferen Kampfgenossen Nelson Mandelas diesen Ort besuchen zu können. Sie waren für uns fünf Kubaner in den Kerkern der Vereinigten Staaten eine Quelle der Inspiration und Stärkung, mehr als 16 Jahre dem Druck des Feindes standzuhalten.“
In Südafrika wurden die „Cuban Five“ durch die ANC-Fraktion des Parlaments empfangen. Lechesa Tsenoli, Vizepräsident der Nationalversammlung, hieß sie als beispielhafte Kämpfer und ermutigende Vorbilder herzlich willkommen. Er hob bei dieser Gelegenheit die Tatsache hervor, daß Kuba immer treu und zuverlässig an der Seite jener gestanden habe, die sich in Südafrika für die Beseitigung der Apartheid eingesetzt hätten. Die „Cuban Five“ trafen auch mit ANC-Generalsekretär Gwede Mantashe sowie den Führern der Gewerkschaftszentrale COSATU und der Südafrikanischen Kommunistischen Partei (SACP) zusammen.
Nach ihrem am 3. Juli abgeschlossenen Südafrika-Besuch begaben sich die fünf als „Helden Kubas“ dekorierten Kämpfer zunächst nach Namibia, um ihre Afrikareise in Angola abzuschließen. Dort hatten drei von ihnen – Gerardo, Fernando und René – einst als kubanische Internationalisten an der Seite der MPLA gegen die Invasoren des südafrikanischen Apartheidregimes an der Front gestanden.
RF, gestützt auf Prensa Latina
Nachricht 975 von 2043
- « Anfang
- Zurück
- ...
- Varoufakis: Man hätte ebensogut
die schwedische Nationalhymne
singen können - Belgiens PTB auf Erfolgskurs
- Kuba erwartet Papst Franziskus
- Die „Cuban Five“ auf Robben Island
- Was aus Albanien geworden ist
- Der legendäre Studentenstreik in Québec
- Als mich die DDR nach Guinea entsandte
(Teil 5) - ...
- Vorwärts
- Ende »