Die Gedanken sind frisiert
Die Gedanken frisiert, das Denken sein gelassen,
hör ich sie sagen:
Da müssen wir durch, die machen doch,
was sie wollen,
was soll man da machen? und bleiben dann ruhig,
die Faust nur im Zimmer geballt,
mal bißchen gebellt und ohne zu kämpfen,
den Bruder vergessen,
hast du dich selbst in die Ecke gestellt.
So, meinen die Oberen, so bist du richtig,
so sollst du bleiben, bleib immer schön glatt,
bleib nett zu ihnen, bleib schön in der Reihe,
sag brav „Guten Tag“,
und zahl treu deine Steuern,
laß nur die anderen sich bewegen,
schau in den Mond und kehr dich ab.
So wurdest du schon immer belogen,
so gingst du immer nach ihrer Musik im Trab,
zwar hast du dich auch mal erhoben,
doch ließest du schnell von deinen Zielen ab.
Die „Bild“ im Kopf, die Mütze in der Hand,
glaubst du, weil sie dich loben
kommst du gesund und munter durch das Land.
Doch wisse:
Wer so lebt und läßt sich loben,
bleibt auf immer
bis zum jüngsten Tag betrogen.
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