RotFuchs 205 – Februar 2015

Über Lügen mit kurzen Beinen und zerplatzende Seifenblasen

Dümmer als die Polizei erlaubt

RotFuchs-Redaktion

Die im RF 118 vom Januar 2013 schon einmal veröffentlichte Aufnahme wurde im Herbst 1976 in einer Torgauer Kinderkrippe gemacht. Sie zeigt die als „Frottee-Zwerge“ bezeichneten fröhlichen Kinder nach einem gemeinsamen Bad unter der Obhut ihrer Erzieherinnen.

Doch was professionelle Antikommunisten und Hasser der Sowjetunion aus dem Foto machten, übersteigt menschliche Vorstellungskraft. Im Juni 1978 tauchte es stark beschnitten nämlich als Titelbild der durch die sogenannte Hilfsaktion Märtyrerkirche herausgegebenen Zeitschrift „Stimme der Märtyrer“ wieder auf.

Die Reproduktion war äußerst grobkörnig. Der Begleittext lautete: „Kinder in Häftlingskleidung. Ein aus dem Sowjet-KZ in der UdSSR geschmuggeltes Bild. Die Kinder wurden in einem Häftlingslager geboren und wachsen dort auf, bis die Eltern einmal entlassen werden.“ Die Lügen hatten jedoch kurze Beine. Schon die übernächste Nummer der Zeitschrift „Stimme der Märtyrer“ brachte eine gewundene Entschuldigung für die plumpe Bildfälschung. Man sei „Opfer einer geschickten Irreführung geworden“, hieß es lakonisch.

Sind die ehemaligen DDR-Bürger nicht seit 1990 – sieht man von der vorangegangenen Einwirkung westdeutscher Medien ab – und waren die Bürger der Alt-BRD nicht seit 1949 Opfer ununterbrochener Irreführung?

Die Lügen-Story – nur ein Beispiel von vielen – spricht für sich!