Ein Orden Havannas für Ramsey Clark
Ramsey Clark war in der USA-Administration John F. Kennedys, der Anfang Januar 1961 in das Weiße Haus einzog, Attorney General (Generalstaatsanwalt) – ein Posten, der in den Vereinigten Staaten dem eines Justizministers entspricht.
Inzwischen gilt der greise Politiker als einer der engagiertesten Freunde Kubas im imperialistischen Hauptland. Ende November 2013 wurde ihm anläßlich des 9. Kolloquiums für die Befreiung der fünf kubanischen Helden in Holguin der Orden der Solidarität – eine von Kubas Staatsrat verliehene hohe Auszeichnung – feierlich überreicht. Nächste Familienangehörige der durch die Justiz des US-Bundesstaates Florida in Miami zu drakonischen Strafen verurteilten kubanischen Kundschafter, von denen noch immer drei in Haft gehalten werden, nahmen die Dekorierung vor.
Die Cuban Five waren mit dem klar definierten Auftrag in die Hochburg konterrevolutionärer Exilkubaner entsandt worden, von diesen geplante Terroranschläge gegen ihr Land rechtzeitig in Erfahrung zu bringen, um deren Vereitelung zu ermöglichen.
In einem Interview mit der in Havanna erscheinenden kommunistischen Tageszeitung „Granma“ berichtete Ramsey Clark, er habe noch das alte Kuba mit seinen Spielhöllen und Bordellen, die zahlungskräftigen „Gästen“ aus den USA ihre speziellen Dienste offerierten, in schlimmer Erinnerung. Damals gehörte Havannas Straßenbahn einer einzigen Person – dem US-Bürger Campbell aus Miami.
Als im April 1961 die Landung exilkubanischer Söldner der CIA an der Playa Giron erfolgte, war Ramsey Clark Kennedys Attorney General. Da der Präsident von den Hintergründen und Details des Geschehens in der Schweinebucht keine exakte Kenntnis besessen habe, sei er auf den Gedanken gekommen, John F. Kennedy schriftlich darüber zu informieren.
Dieser Brief geriet in falsche Hände. Der seinerzeitige CIA-Direktor – ein persönlicher Freund des Präsidenten – sorgte dafür, daß Ramsey Clark zwei Tage später beurlaubt wurde. Da die Ermittlungen der CIA indes den Verdacht gegen ihn nicht bestätigten, blieb er bis Januar 1969 im Amt.
In der Folgezeit habe er sich intensiver mit der gegen Kuba gerichteten Außenpolitik der Vereinigten Staaten beschäftigt, sagte der Interviewte. Seit längerem unterstütze er aktiv die Kampagne für die Freilassung der Cuban Five. „Das, was gegen die fünf unternommen wurde, ist ein riesiger Justizskandal. Er hat das kubanische Volk tief verletzt und unseren Beziehungen zu ihm geschadet“, betonte der frühere Attorney General gegenüber „Granma“. „Jetzt ist es für mich vollkommen klar, daß das Ziel der fünf nur darin bestand, jene Art von Gewalt zu verhindern, die auf dem Territorium der USA gegen Kuba organisiert wurde.“ Und Ramsey Clark fügte hinzu: „Menschen, die ihre Freiheit riskieren, um andere Leben zu retten, sind Helden.“
RF, gestützt auf „Granma Internacional“, Havanna
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