Eine Fernsehturm-Wette von 1966
Vor 50 Jahren hatte der damalige DDR-Minister für Post- und Fernmeldewesen Rudolph Schulze mit den Bauleuten des Fernsehturmes am Berliner Alexanderplatz eine Wette abgeschlossen:
Sollten sie es schaffen, bis Weihnachten 1966 die Turmhöhe von 160 Metern zu erreichen, dann würde er ihnen 20 Flaschen Sekt spendieren. Als Bauherr des Objekts war er mit Leib und Seele dem Vorhaben verbunden. Die Bauleute schlugen dem Minister ein „Schnippchen“ und schafften 181 Meter! Natürlich waren alle Wett-Beteiligten froh und stolz, daß die Bauarbeiter die Wette gewonnen hatten. Der Minister erkannte seine „Niederlage“ an und spendierte 41 Flaschen Sekt! Wem kommt da nicht das Desaster mit dem BER in den Sinn? Nicht die Flaschen „Minister-Sekt“ waren der entscheidende Anreiz, sondern der gemeinsame Spaß am Wettbewerb und an einer Arbeit, die damals eben nicht bloß als „Job“ verstanden wurde.
Diese kleine Geschichte konnte ich dem „Frankfurter Tele-Express“ vom 11. April 1967 entnehmen. Hier wird geschildert, wie der Minister im Hauptpostamt Bad Freienwalde „seinen“ Mitstreitern im Postzeitungsvertrieb humorig von der Wette erzählte. Einmal mehr könnte man fragen, ob solche damals alltäglichen Begebenheiten heute noch denkbar sind …
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