RotFuchs 216 – Januar 2016

Fritz Heckert und Chemnitz
gehören zusammen

Steffen Kastner

Der 1884 in Chemnitz geborene Arbeiterjunge Fritz Heckert fand schon 1902 zum Zentralverband der Maurer und zur SPD Bebels und Liebknechts. Die aktive Teilnahme an den Klassenkämpfen vor dem Ersten Weltkrieg, seine Bekanntschaft mit russischen Bolschewiki in der Schweiz sowie das Studium der Werke von Marx und Engels formten ihn zu einem profilierten Funktionär der Arbeiterbewegung. 1912 wurde er Sekretär der Bauarbeitergewerkschaft in Chemnitz, 1914 Mitbegründer des Spartakusbundes. Sein aktives Auftreten gegen den Krieg führte zu Verhaftung und Einkerkerung. 1918 befreit, wurde er Vorsitzender des Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrates. Gemeinsam mit Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gehörte er zu den Gründern der KPD, dessen ZK er bis zu seinem Tod angehörte. Fritz Heckert wirkte im Vollzugskomitee der Roten Gewerkschaftsinternationale und gehörte dem Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale an.

So stark er sich für ein Zusammengehen von KPD und SPD einsetzte, so konsequent warnte er vor den rechtssozialdemokratischen Führern. Seine klare politische Haltung, großes Wissen, Bescheidenheit und ein offener Charakter verschafften ihm hohes Ansehen in der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung.

1933 ging Fritz Heckert auf Weisung des ZK der KPD in die sowjetische Emigration. Nach Ernst Thälmanns Einkerkerung organisierte er mit Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht die illegale Arbeit der Partei in Deutschland.

Obwohl der erst 50jährige an einer schweren Krankheit litt, nahm er 1935 an der Vorbereitung des weichenstellenden VII. Weltkongresses der Komintern teil. Am 7.April 1936 starb Fritz Heckert. Er wurde an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt.

Auch wenn er die Errichtung einer Arbeiter-und-Bauern-Macht auf deutschem Boden nicht miterleben konnte, ehrte ihn die DDR, indem sie den größten Industriekomplex von Karl-Marx-Stadt nach ihm benannte.