Einst erfolgreiche DDR-Autoren dem Vergessen entreißen
Griff in die literarische Schatztruhe (Teil 19)
Kurt Huhn zählte bereits in den 20er Jahren zu den stärksten lyrischen Begabungen in der proletarisch-revolutionären Literatur. Seine beruflichen Stationen waren nach der Schlosserlehre die Wanderschaft sowie Tätigkeiten als Land- und Grubenarbeiter, Buchhandlungsgehilfe und – ab 1925 – Betriebsschlosser. Als Siebzehnjähriger verfaßte er seine erste Erzählung „Geburtstag in der Fabrik“. Im Jahr darauf veröffentlichte Kurt Huhn erste Gedichte in der „Roten Fahne“ und in der „Linkskurve“, um nur zwei Blätter zu nennen. Für seinen Gedichtband mit dem kompromißlosen Titel „Kampfruf!“ (1925) wurde ihm ein Hochverratsprozeß angehängt. Zeitgenosse Emil R. Greulich aus Berlin-Bohnsdorf schrieb: „In seinen Gedichten rief er die Arbeiterschaft klangvoll zum Denken und Handeln auf.“
Kurt Huhn wurde Mitbegründer und Vorstandsmitglied des „Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“. Ab 1930 schrieb er seinen Roman „Blut und Eisen“, der erst 1962 unter dem Titel „Peter gibt nicht auf“ erscheinen konnte. Bis 1933 war er Redakteur der Zeitschrift „Der Steinklopfer“. Er wurde von den Nazis verhaftet und in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Neugamme geworfen.
Nach 1945 erwarb sich Kurt Huhn große Verdienste bei der Förderung schreibender Arbeiter und war ab 1957 Chefredakteur der Zeitschrift „Schatulle“. Es erschienen seine Skizzen- und Erzählbände „Das tägliche Brot“ (1946) und „Flügelschlag der Epochen“ (1948). In den Lyriksammlungen „Nur der Gleichschritt der Genossen singt“ und „Linksrum geht der Lauf der Welt“ vereinte Kurt Huhn seine wichtigsten Verse. In dem Roman „Die stählernen Harfen“ schilderte er die Qualen hinter Kerkermauern und KZ-Stacheldrahtzaun. Danach erschien sein Sammelband „22 Erzählungen“, für den ihm der Kunstpreis der FDGB zugesprochen wurde.
Kurt Huhn starb 1976.
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