Der Sieg der Roten Armee war eine welthistorische Tat
Hitlers Stern ging im Osten unter
Im Mai begehen wir den 70. Jahrestag des Sieges der Sowjetarmee im Großen Vaterländischen Krieg. Er brachte uns die Befreiung vom Faschismus. In einer Zeit der Verleumdung und Verketzerung des russischen Volkes durch die gleichen Kräfte, welche die Schuld an den Kriegen der Vergangenheit trugen, sowie der Beleidigung und Herabsetzung seines Präsidenten danken wir der Sowjetarmee und allen Völkern der UdSSR für ihre weltgeschichtliche Tat.
Die Maitage dieses Jahres sind zugleich Gedenktage, die an den Sieg der gesamten Antihitlerkoalition über den deutschen Faschismus erinnern. Deshalb werden sie auch eine Würdigung aller sein, die an seiner Zerschlagung beteiligt waren. Bei uneingeschränkter Anerkennung des Beitrags der westlichen Alliierten zur militärischen Vernichtung der Armeen Hitlers im 2. Weltkrieg bleibt es eine unumstößliche Tatsache, daß die Sowjetunion dabei die Hauptlast trug. Sie hat die meisten Opfer gebracht – 27 Millionen Tote. 1700 Städte und 70 000 Dörfer, insgesamt 6 Millionen Gebäude, fielen der Vernichtung durch die deutschen Aggressoren zum Opfer. Wer das unterschlägt oder leugnet, verfälscht bewußt die Geschichte. Es waren die Rote Armee und Hunderttausende Partisanen, die aufopferungsvollen Leistungen von Millionen Sowjetbürgern und das anspornende Beispiel sowjetischer Kommunisten an der Front wie im Hinterland, die den Sieg über den Faschismus ermöglichten. In 1418 Tagen wurden die faschistischen Truppen – zunächst in erbitterten Abwehrkämpfen, ab 1942 dann in gewaltigen Offensivschlachten – niedergerungen. Das ganze Land – von Brest bis Wladiwostok – blutete aus tausend Wunden und trauerte um die Opfer.
Übermenschliches an Mut und Standhaftigkeit sowie der unbändige Glaube an den Sieg prägten den Überlebenswillen des sowjetischen Volkes zwischen 1941 und dem Frühjahr 1945. Am 9. Mai aber wehte die rote Fahne der Sieger auf dem Berliner Reichstag.
Der Sieg der Sowjetarmee war eine welthistorische Befreiungstat.
Schon in der Schlacht zur Verteidigung Moskaus im Winter 1941/42 wurde den faschistischen Aggressoren eine den weiteren Kriegsverlauf bestimmende Niederlage zugefügt. An der legendären Stalingrader Schlacht im Winter 1942/43, welche die Wende im 2. Weltkrieg einleitete, waren zwei Millionen Rotarmisten, 4000 Panzer und 26 000 Artilleriegeschütze beteiligt. Unvergessen ist auch die Schlacht im Kursker Bogen vom Sommer 1943 – die größte Panzerschlacht des 2. Weltkriegs.
Ein besonderes Kapitel des Heldenmuts und des opferreichen Kampfes schrieb die Bevölkerung Leningrads. Fast zweieinhalb Jahre widerstanden die Einwohner der Heldenstadt und die sie schützenden Soldaten dem Druck der Faschisten. Mehr als eine Million Leningrader kamen ums Leben, verhungerten oder erfroren.
Eine gigantische Leistung war die Verlagerung der wichtigsten Industriebetriebe aus westlichen Teilen der Sowjetunion hinter den Ural bis in die Tiefen Sibiriens, um sie dem Zugriff der Faschisten zu entziehen. Dadurch war es möglich, die Streitkräfte mit dem erforderlichen Kriegsmaterial, neuen Waffen und moderner Kampftechnik zu versorgen. Dazu zählten der robuste mittlere Panzer T-34 und der als Stalinorgel bekannt gewordene Geschoßwerfer „Katjuscha“ sowie weiterentwickelte Typen von Granatwerfern, Geschützen, Jagd- und Bombenflugzeugen, Kriegsschiffen und automatischen Handfeuerwaffen.
Drei Viertel der militärischen Kräfte Nazi-Deutschlands wurden durch die Rote Armee zerschlagen. Seine kampffähigsten und stärksten Truppen, einschließlich ihrer Eliteverbände und Verbündeten, gingen im Osten unter. Sie waren nach Anfangserfolgen den Schlägen der sowjetischen Streitkräfte nicht gewachsen. Deren Überlegenheit wurde im Verlauf des Krieges immer augenscheinlicher.
In diesen Tagen wird in der früheren UdSSR vielerorts auch der legendären Heerführer gedacht, die entscheidenden Anteil an diesen Erfolgen der Sowjetarmee hatten. Man erinnert an die Marschälle, Generale und Offiziere, aber auch an die Millionen Soldaten, die heldenhaft ihr Land verteidigten. Die Heerführer haben mit Klugheit, militärischer Erfahrung und Können, gestützt auf den Willen von Millionen Kämpfern an der Front, den Kriegsverlauf entscheidend beeinflußt. Während des Studiums an sowjetischen Militärakademien konnten wir uns mit ihren Erkenntnissen und Erfahrungen gründlich vertraut machen.
Der Tag des Sieges wird 2015 im Zeichen des russischen Patriotismus begangen. Das Volk rückt angesichts der Verleumdungen und Schmähungen durch die imperialistischen Kräfte des Westens noch enger zusammen. Es gibt wohl kaum eine russische Familie, die in diesen Tagen nicht ihrer Toten gedenkt. Nie wieder darf sich ein solches Massaker, wie es auf dem Boden der UdSSR begangen wurde, wiederholen! Russische Menschen, denen wir uns in langjähriger Freundschaft verbunden fühlen, ließen uns immer wieder wissen: Wir wollen Frieden mit allen Völkern und dürfen nicht zulassen, daß uns unterschiedliche Kulturen, Weltanschauungen und Lebensauffassungen entzweien.
Wie verlogen sind da Behauptungen westlicher Politiker und Medien, die größte Gefahr für den Frieden gehe derzeit von Rußland aus. US-Präsident Obama verstieg sich sogar zu der empörenden Erklärung, die Welt sei heute vor allem durch Ebola, die Terroristen des IS und Putins Rußland bedroht. Welche Infamie! In ähnlicher Tonart äußerte sich BRD-Präsident Gauck in seiner Rede aus Anlaß des 75. Jahrestages der deutschen Aggression gegen Polen, die er auf der Westernplatte bei Gdánsk gehalten hat. Dort vernahm man kein Wort der Würdigung des Befreiungsbeitrags der Sowjetarmee, sondern nur neue Drohgebärden gegen Rußland.
Das Fernbleiben der Bundeskanzlerin von den Feierlichkeiten am 9. Mai in Moskau ist eine Mißachtung und Beleidigung der Millionen Opfer, welche die Sowjetunion im 2. Weltkrieg auch für die Befreiung des deutschen Volkes gebracht hat. Wir sehen darin einen neuerlichen Affront gegenüber Rußland und eine weitere Verschärfung des Kalten Krieges. Alle auf deutschem Boden, die Freunde der Sowjetunion waren und auch Rußland verbunden bleiben, werden den 70. Jahrestag der Befreiung würdig begehen. In Berlin-Treptow, auf den Seelower Höhen und an vielen anderen Orten erneuern wir unseren Eid: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!
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