Die Türkische Kommunistische Partei 1920 zeigte Flagge
Hut ab vor so viel Mut!
Wie „yenidünya“ unlängst berichtete, hat sich die Türkische Kommunistische Partei 1920 – der Name erinnert an das Gründungsjahr der ersten marxistisch-leninistischen Formation im Land am Bosporus – Anfang April in Kadıkoy an die Spitze eines Streiks und einer Straßendemonstration gestellt. Diese richteten sich gegen den brutalen Sozialabbau im Lande.
„Die Türkei verwandelt sich von Tag zu Tag mehr in eine Hölle für die ohne jede soziale Absicherung Schuftenden“, schrieb das Blatt. „Den Werktätigen, von denen viele unterhalb der Armutsgrenze vegetieren müssen, werden die elementarsten Rechte verweigert.“ Es gebe indes auch jene, welche sich diesem Kurs beherzt entgegenstellten. Dazu gehöre die TKP 1920, die sich als Interessenvertreterin der Millionenmassen Ausgebeuteter und Unterdrückter verstehe.
Mit Ständen, an denen Tausende Informationsschriften und Flugblätter verteilt wurden, hat sich die TKP 1920 in Ankara, Izmir, anderen Orten und mehreren Istanbuler Stadtbezirken auf deren zentralen Plätzen unmittelbar an die Bevölkerung gewandt. Ihr Protest richtete sich gegen die Abschaffung des Altersruhegeldes, ungesicherte Jobs und die maßlos ausufernde Leiharbeit.
Mit Losungen wie „Der Tag wird kommen, das Schicksal wird sich wenden, und Erdogans AKP wird sich vor dem Volk verantworten müssen!“ gingen die Kommunisten am 7. April in Kadıkoy auf die Straße. Vor allem wurde das in der Türkei allenthalben tonangebende Subunternehmertum im Dienste großer Firmen und dessen besonders rücksichtsloser Umgang mit „seinen“ Arbeitern attackiert.
„Die Türkei ist zur Republik der Subunternehmer verkommen“, lautete eine der mitgeführten Losungen.
Der Protest, der in einem Streik gipfelte, war zugleich ein Reflex auf die zunehmende Unsicherheit am Arbeitsplatz. Wie die TKP 1920 ermittelte, kommen in der Türkei bei Tausenden schwerer Unfälle jährlich mehr als 900 Menschen ums Leben.
Im Verlauf der Aktion, die bei der Bevölkerung Kadıkoys auf starke Resonanz stieß, wurde auch der für türkische Verhältnisse kühnen Forderung der Kommunisten nach völliger Gleichstellung von Frauen und Männern Ausdruck verliehen.
RF, gestützt auf „yenidünya“, Istanbul
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