RotFuchs 190 – November 2013

Kluges aus Klugmanns Blatt

RotFuchs-Redaktion

Unter der Schlagzeile „Freund hört mit“ berichtete die in Kanada erscheinende „Deutsche Rundschau“ des Chefredakteurs Juri Klugmann in der Erstaufmachung ihrer September/Oktober-Ausgabe u. a.: „Daß die USA in aller Welt lange Ohren machen, ist seit mehr als 20 Jahren bekannt. Nach dem Ende des Kalten Krieges definierte die Nationale Sicherheitsdirektive 67 vom 22. März 1992 die Wirtschaftsspionage als neues Hauptziel. Acht Jahre später, am 17. März 2000, plauderte der ehemalige CIA-Chef James Woolsey im „Wall Street Journal“ darüber.

Warum regt sich also alle Welt so furchtbar auf, wenn Kronzeuge Edward Snowden jetzt bestätigt, daß die Geheimdienste da offenbar schneller waren und die Abhörer auch tatsächlich abhören und speichern. Die Enthüllungen Edward Snowdens scheinen eine bisher nicht entdeckte Form der geheimdienstlichen Zusammenarbeit zu belegen. Verkürzt gesagt: Einer macht die Drecksarbeit für den anderen. Snowden sagt, diese Zusammenarbeit werde so organisiert, daß Behörden anderer Länder „ihr politisches Führungspersonal vor dem ‚Backlash‘ schützen“ können, falls herauskommen sollte, „wie massiv die Privatsphäre von Menschen mißachtet wird“. Das Erschreckendste an der Tatsache überhaupt: Wenn ein amerikanischer Präsident heute oder in Zukunft einen Unterdrückungsstaat errichten will, hat er mit Hilfe der NSA alle Werkzeuge schon in den Händen.

In der 100 000 m² großen Zentrale Fort Meade der 1952 gegründeten NSA arbeiten derzeit ca. 20 000 Menschen. Auf den Parkplatz vor dem ,Schwarzen Block‘ passen mehr als 40 000 Kraftfahrzeuge.“