Über 14 Jahre befand sich Kurt Stand – Sohn deutsch-amerikanischer Marxisten – in USA-Gefängnissen. Ihm war Kundschaftertätigkeit für die DDR vorgeworfen worden. Im Januar 2013 wurde Kurt, für dessen Freilassung über Ländergrenzen hinweg gekämpft wurde und der auch in mehreren Strafanstalten der Vereinigten Staaten regelmäßig den „RotFuchs“ bezog, endlich wieder auf freien Fuß gesetzt. Jetzt sandte er der Redaktion die folgenden Zeilen:
Zunächst ein Wort zum „Rot-Fuchs“: Die August-Ausgabe ist Euch besonders gut gelungen. Die Artikel über Griechenland, die Türkei, Spanien und Portugal lassen erkennen, daß der Kampf für demokratische Rechte und soziale Gerechtigkeit in zunehmendem Maße antikapitalistische Züge annimmt. Im Vorfeld der nächsten US-Präsidentschaftswahlen signalisiert der Aufstieg des rassistischen Multimilliardärs Donald Trump als Modell eines „großen Führers“, der nach nominellen demokratischen Spielregeln völlig unberechenbar ist, das Maß einer zunehmenden faschistischen Gefahr. Der Schriftsteller Sinclair Lewis hat das bereits 1935 in seinem Werk „Hier kann es nicht passieren“ vorausgesehen.
Andererseits vertritt der sozialistische Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders eine tatsächliche Alternative dazu, indem er die Kontrolle der Konzerne über die politische und ökonomische Maschinerie der USA scharf angreift. Das bringt ihm wachsende Unterstützung nicht nur bei Gewerkschaftern ein. Der Schlüssel zum Aufbau seiner Bewegung als einer langfristigen Alternative zum Zweiparteiensystem dürfte in der Verbindung von Kritik an der Innenpolitik der Vereinigten Staaten und an strukturellen Ungleichheiten im Lande mit Attacken auf den US-Militarismus bestehen.
Kurt Stand, Cleverly (US-Bundesstaat Maryland)