Helden des Roten Oktober
Lenins Kampf- und Lebensgefährtin
N. K. Krupskaja
Wie die Erhaltung des Friedens ureigenste Sache der Frauen und Mütter ist, so ist mit Gewißheit auch die Beteiligung an der sozialistischen Revolution – als Voraussetzung für den Aufbau einer friedliebenden Gesellschaftsordnung – ihr Anliegen. Nadeshda Konstantinowna Krupskaja wußte um das Leid der Millionen im zaristischen Völkergefängnis gedemütigten und gequälten Frauen. So faßte sie den Beschluß, an der Seite der revolutionären Kräfte den Kampf aufzunehmen.
1869 im damaligen St. Petersburg geboren, reihte sie sich Mitte der 90er Jahre in den von Lenin gegründeten Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse und 1898 der in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Rußlands (SDAPR) ein. Ihre natürliche Veranlagung für den Lehrerberuf festigte sie durch autodidaktische Studien und stellte vor allem ihre Kenntnisse der Werke von Marx und Engels in Arbeiterzirkeln zur Verfügung. Wegen dieser revolutionären Tätigkeit wurde sie 1896 verhaftet.
Das ein Jahr später gefällte Urteil lautete auf drei Jahre Verbannung, die sie gemeinsam mit Wladimir Uljanow (Lenin) in dem sibirischen Dorf Schuschenskoje verbrachte. Hier gingen beide die Ehe ein.
Um die Jahrhundertwende arbeitete N. K. Krupskaja als Sekretärin Lenins in Leipzig, wo die revolutionäre Zeitung „Iskra“ (Der Funke) herausgegeben wurde. Besonderen Anteil hatte sie 1917 an der Vorbereitung und Durchführung der Oktoberrevolution. Da Lenin sich in der Illegalität aufhalten mußte, war seine Frau für ihn das wichtigste Bindeglied zu den Genossen. Sie übermittelte seine Aufträge und informierte ihn über alle Vorgänge in der Partei. Als der Zeitpunkt des bewaffneten Aufstandes herangereift war, arbeitete sie im Bezirkskomitee der SDAPR (B) im Wyborger Bezirk, einem Arbeiterviertel Petrograds.
Nach dem Sieg der sozialistischen Revolution widmete sich N. K. Krupskaja mit aller Kraft dem Aufbau einer sozialistischen Volksbildung. 1920 wurde sie Vorsitzende des Hauptkomitees für politische Bildung beim Volkskommissariat für Volksbildung, ab 1929 stellvertretender Volkskommissar für Volksbildung der RSFSR. Sie gehörte seit 1927 dem ZK der KPdSU (B) an und war Mitglied des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR.
Diese ungewöhnliche Frau, die durch die sozialistische Revolution geformt wurde und an der Seite eines Mannes lebte und arbeitete, der durch sein Werk ein neues Kapitel in der Weltgeschichte einleitete, hinterließ eine Fülle von Aussagen zur sozialistischen Pädagogik. Sie beschäftigte sich mit allen Fragen des Bildungswesens von der Vorschulerziehung bis zur Erwachsenenbildung. Ihre theoretischen Arbeiten sind auch heute noch eine Fundgrube der fortschrittlichen Pädagogik, wie sie in den sozialistischen Ländern gepflegt und weiterentwickelt wurde.
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