RotFuchs 186 – Juli 2013

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Danke für den „RotFuchs“-Leitartikel zu den Befreiern in Ost und West! Mir fiel bei der Erwähnung der noblen Geste Marschall Shukows anläßlich der Überführung des Sarges von Gerhart Hauptmann das westliche Gegenstück dazu ein: Bei einer Verifizierung von Goethes Grabstätte in Weimar hat sich ein sehr hoher amerikanischer Offizier mit Hilfe seines Taschenmessers den Knochen des kleinen Fingers einer der beiden Hände des Dichters angeeignet – als „Souvenir“.

Alle Belegstellen dazu sind inzwischen so gut wie unauffindbar, wen wundert’s. Insofern kann ich mich nur auf mein Gedächtnis verlassen, demzufolge der Vorfall noch vor einigen Jahren nachlesbar war.

Wolf Gauer, São Paulo, Brasilien

Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen den sächsischen Landtagsabgeordneten der Partei Die Linke Klaus Bartl im Zusammenhang mit dessen Teilnahme an der friedlichen Blockade des Naziaufmarsches am 19. Februar 2011 ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Er soll ausgerechnet vom neuen Operativen Abwehrzentrum (OAZ), das als Instrument zur „Bekämpfung des Rechtsextremismus“ gedacht ist, als Beschuldigter vernommen werden.

Der von der GBM Chemnitz und unserer RF-Regionalgruppe Chemnitz-Zwickau-Plauen initiierte Protest gegen die Kriminalisierung von Klaus Bartl, der dem RF-Förderverein angehört, sollte ein bundesweites Echo finden. Es gilt, der zunehmenden Faschisierung in der BRD und dem dubiosen Treiben der sächsischen Strafverfolgungsbehörden, die Antifaschisten kriminalisieren, mit Nachdruck entgegenzutreten. Es entsteht der Verdacht, daß Klaus Bartl nicht zuletzt auch wegen seines konsequenten Vorgehens als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „Kriminelle und korruptive Netzwerke in Sachsen“ – gemeint ist der „Sachsensumpf“ – und stellvertretender Vorsitzender des Untersuchungsausschusses „Neonazistische Terrornetzwerke in Sachsen“ getroffen werden soll.

Der attackierte Genosse ist unter der Adresse MdL Klaus Bartl, Bürgerbüro, Lohstraße 2, 09111 Chemnitz, postalisch zu erreichen.

Wolfgang Herrmann, Chemnitz

Meine Mutter Selma Wulf arbeitete ab 1928 als Hebamme in der Gemeinde St. Egidien. 1934 war sie sehr betroffen, weil ihr bei einer Entbindung die Wöchnerin gestorben war. In ihrer jahrzehntelangen Praxis gab es nur einen einzigen Fall dieser Art.

Bei der Geburt rief sie aus Sorge um die junge Frau den beliebten Arzt Dr. Serelman aus der Nachbargemeinde Niederlungwitz zu Hilfe, der sofort kam. Da er die gleiche Blutgruppe wie die Patientin hatte, nahm er unverzüglich eine Transfusion vor. Trotz aller Bemühungen verstarb die Frau. Dr. Serelman aber wurde wegen Rassenschande – er war Jude – in das KZ Sachsenburg verschleppt. Später gelangte er über die ČSR nach Wien und arbeitete dort als Arzt. Im Spanienkrieg 1936–1939 war er Kämpfer, Sanitäter und Arzt bei den Internationalen Brigaden. Nach der Besetzung Frankreichs durch die deutschen Faschisten schloß er sich der Résistance an, wurde 1944 gefangengenommen und sofort erschossen. Der in Jena wirkende Forscher Konstantin Seifert besuchte im Herbst 2012 sein Grab in Frankreich und brachte dort einen größeren Stein aus dem Lungwitzbach mit einer Widmung ein.

Erst vor einigen Tagen erfuhren wir aus einer Archivquelle, daß Dr. Serelman nach dem Machtantritt der Faschisten Sekretär der KPD im Unterbezirk Chemnitz gewesen ist.

Manfred Wulf, Glauchau

Die vom RF gewählte Dachzeile („Wie Eberhard Herr den Herren die Suppe versalzen half“) zu meiner jetzt abgeschlossenen Artikelserie über Vippachedelhausen fand ich recht zutreffend. Doch die Situation hat sich leider verändert. Nun haben die Herren mir die Suppe versalzen, weil sie das Ding wieder herumdrehen konnten. Die von mir erlebte, mitgestaltete und beschriebene Situation besteht nicht mehr so.

Ob ich mal nach Vippach fahre und recherchiere, wie es heute dort aussieht, um anschließend etwas für den „RotFuchs“ zu schreiben?

Eins steht ja fest: Aufgelöst haben sie die Genossenschaft nicht, sondern den Betrieb in die bürgerliche Rechtsform überführt. Mehr weiß ich im Moment auch nicht.

Eberhard Herr, Herzberg (Elster)

Der Vietnam-Reisebericht Hartmut Königs hat uns sehr berührt, waren wir doch im Februar ebenfalls in dem Land am Mekong. Er bewegte uns wegen gleicher Eindrücke, ähnlicher Erlebnisse und persönlicher Beziehungen zu Vietnam.

Als Flugzeugführer war ich am Transport vietnamesischer Vertragsarbeiter in die DDR beteiligt, während ihnen meine Frau als Lehrerin Deutschunterricht erteilte.

Vietnam hat sich seit meinem letzten Flug sehr verändert. Vieles erschien mir unverständlich. Westliche Handelsketten, überall Reklame für deren Produkte und Nobelshops wie hierzulande. Ein Reiseführer warb um Verständnis: Vietnams Wirtschaft habe nach dem langen Krieg am Boden gelegen. Die Bomben der USA hätten die gesamte Infrastruktur zerstört – Straßen, Brücken, Betriebe, Krankenhäuser und Schulen. Von den RGW-Staaten sei Vietnam beim Wiederaufbau nach dem Maß des ihnen Möglichen unterstützt worden – bis 1990. Dann sei leider Schluß gewesen. Deshalb habe sich das Land ausländischen Investitionen öffnen müssen, da der Wiederaufbau mit eigenen Kräften nicht zu bewältigen gewesen sei.

Trotz widersprüchlicher Eindrücke kehrten wir aus Vietnam mit der Gewißheit zurück, daß sein Volk die Zukunft schon meistern wird. Natürlich haben wir auch die Ernst-Thälmann-Schule in Ho-Chi-Minh-Stadt entdeckt.

Udo Heinzel, Berlin

Nachdem der März-RF einige meiner Gedanken zu den drei monotheistischen Religionen – Christentum, Islam und Judaismus – veröffentlicht hatte, reduzierte Peter Franz meine Argumente auf die Formel „Verstand contra Gefühl“ und betonte, daß der Mensch nicht nur von der Vernunft, sondern auch von seinen Gefühlen geleitet werde. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, obwohl ein beträchtlicher Unterschied zwischen den ev.-lutherischen und katholischen Glaubensbekenntnissen einerseits und dem Pietismus von Peter Franz besteht. Was haben die christlichen Dogmen mit dem Gefühl „beseelter“ Menschen zu tun? Genauso handeln auch die beiden anderen monotheistischen Religionen Islam und Judaismus.

Meine Erfahrungen wurden von einer ev.-lutherischen Mutter und einem russisch-orthodoxen Vater geprägt. In unserer Familie herrschte Eintracht: Es gab zwei Weihnachten im Abstand von 13 Tagen, erst Mutters, dann Vaters. Als ich fünfeinhalb war, fragte ich: „Wann wurde denn Christus geboren, zu Muttis oder zu Vatis Weihnachten?“ Die Erklärung, es handele sich um zwei verschiedene Kalender, den Julianischen und den Gregorianischen, befriedigte mich nicht wirklich. Zweifel waren gesät.

Bis heute muten mich die Prozessionen, die Gipsstatuen, die golddurchwirkten Roben der Priesterschaft wie Überbleibsel von Wudu-Religionen der Vergangenheit an.

Dr. Vera Butler, Melbourne

Die sachliche Feststellung von Peter Franz, daß die heiligen Schriften der drei monotheistischen Religionen keine Quellen wissenschaftlicher Erkenntnis sind, sondern von den Gläubigen Unterwerfung und gedankenloses Nachbeten von Psalmen und Suren verlangen, begrüße ich sehr. Diese Offenheit habe ich noch bei keinem Theologen erlebt, mit dem ich mich über Grundlagen religiösen Glaubens unterhielt.

Peter Franz wendet sich gegen die staatliche Alimentierung der Kirchen in diesem Land. Ihr muß endlich durch Gesetzeswerke entgegengewirkt werden. Derzeit ist die Lage allerdings so:

442 Millionen Euro zahlt der Staat für Gehälter von Bischöfen und der gehobenen Geistlichkeit, 23,6 Millionen Euro ließ er sich 2010 die Militärseelsorge beider großer Kirchen kosten. … Bis zu 100 % des Aufwands für kirchliche Kindertagesstätten trägt in der BRD der Staat. Jährlich erhalten die beiden großen Kirchen mindestens 20 Milliarden Euro an Staatszuschüssen – wofür?

Wolfgang Schröder, Schöneiche

Diese Zeilen schreibe ich am 8. Mai. Morgen wird in Rußland und ganz Europa der Tag der Beendigung des verheerenden Zweiten Weltkrieges als Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus begangen. Man gedenkt dabei der Millionen und aber Millionen, die in diesem von Nazideutschland entfesselten Gemetzel ihr Leben lassen mußten.

Anders das BRD-Fernsehen. Es erinnerte an den morgigen Himmelfahrtstag, der als Feiertag begangen wird, ohne auch nur mit einer Silbe auf den 8. oder 9. Mai 1945 einzugehen.

Gerda Huberty, Neundorf

Während der Leitartikel im Mai-RF dem Tag der Befreiung gewidmet war, gedachte die Berliner Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf des „Endes des Zweiten Weltkrieges“ am 8. Mai 1945 durch eine Kranzniederlegung auf dem Parkfriedhof Marzahn. Vom sowjetischen Ehrenmal war keine Rede.

Natürlich sind solche „Lösungen“ nicht auf dem Mist dieser BVV gewachsen, sondern entsprechen den politisch-ideologischen Vorgaben der im Bundesmaßstab und in Berlin regierenden bürgerlichen Koalition.

Helmut Müller, Berlin

Im RF 184 wurde ich durch den Leserbrief Wilfried Steinfaths auf Karl Eduard von Schnitzler aufmerksam. Ich kannte ihn nur aus den Schlagzeilen der Medien in den 90er Jahren. Nun beschrieb Steinfath den Kommentator ganz anders, als mein Bild von Herrn Schnitzler bisher gewesen war. Der Hinweis auf das Streitgespräch bei TV Berlin veranlaßte mich dazu, mir die Sendung auf Youtube anzusehen. Ich war schockiert, mit welchem Haß fast aller Teilnehmer einschließlich des Moderators sich Herr Schnitzler auseinandersetzen mußte.

Johann Weber, Ruhstorf (Niederbayern)

Im Zusammenhang mit der monatelangen Verteufelungskampagne der Medien des Kapitals gegen die KDVR möchte ich einige Fragen stellen, deren redliche Beantwortung Licht in bestimmte Zusammenhänge bringen und zur Ermittlung der an einer Zuspitzung der Lage tatsächlich Schuldigen beitragen könnte. 1. Wie viele Kriege hat die KDVR seit dem Abschluß des Waffenstillstands im Juli 1953 geführt? 2. In welchen Ländern unterhält die KDVR Militärstützpunkte? 3. Hat die KDVR in Kanada oder Mexiko Truppenkontingente zur Bedrohung der USA stationiert? Führt sie dort Manöver durch?

Ich gehöre nicht zu den Befürwortern des Personenkults und lehne eine bellizistische Sprache grundsätzlich ab. Doch man sollte bei der Wahrheit bleiben: Weltgendarm ist nicht das kleine Nordkorea, sondern die imperialistische Hauptmacht in Nordamerika – „Ami go home!“

Horst Jäkel, Potsdam

Älteren „RotFuchs“-Lesern dürfte der Fall Burianek bekannt sein. Dieser hatte im Auftrag der antikommunistischen Terrororganisation KgU Anfang der 50er Jahre mit einer von ihm geleiteten Gruppe strafbare Handlungen begangen und weitere Gewaltakte wie die Sprengung zweier Eisenbahnbrücken in Berlin-Spindlersfeld und bei Erkner vorbereitet. 1952 wurde er vom Obersten Gericht der DDR zum Tode verurteilt und danach hingerichtet. Durch Beschluß des Landgerichts Berlin wurde Burianek 2005 rehabilitiert. Diesen Vorgang nahm Wolfgang Schmidt zum Anlaß, die Haltung der BRD in bezug auf den Terrorismus in Frage zu stellen. Auf einer Website kritisierte er den Widerspruch zwischen der Rehabilitierung eines Terroristen und dem Anspruch an die Terrorbekämpfung. Zwei Instanzen der Berliner Justiz haben ihn daraufhin wegen „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ zu Geldstrafen verurteilt. Derzeit läuft noch ein Revisionsverfahren beim Berliner Kammergericht. Die Auseinandersetzung mit der widersprüchlichen Haltung der BRD in dieser Frage entspricht der vom Grundgesetz garantierten Meinungsfreiheit und ist nicht strafbar.

Unsere Solidarität gehört Wolfgang Schmidt.

Dieter Stiebert, GRH-Geschäftsführer, Berlin

Sympathisanten und Freunde fertigten bis in das Jahr 2005 zurückreichende Foto-, Ton- und Videoaufnahmen vom Treiben der „Referenten“ des Dr. Knabe in der „Gedenkstätte“ Berlin-Hohenschönhausen. Aus diesem Material wurden Videos hergestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Im Oktober 2012 wurde auf Youtube der Kanal „AktenFaktenArgumente“ eröffnet. Wer sich die Videos ansehen möchte, findet sie unter http://www.youtube.com/user/AktenFaktenArgumente.

Herbert Kierstein, Bestensee

„Unser“ im Umgang mit Drohnen erfahrener Kriegsminister stellt sich vor die Kameras und trägt Trauer über den Tod eines Soldaten aus der sonst anderen den Tod bringenden Eliteeinheit KSK zur Schau. Wer aber schickt denn diese Männer in mörderische Kriegseinsätze? Macht das etwa Lieschen Müller? Oder sind sie auf eigene Faust nach Afghanistan gegangen?

Und auch das sei hinterfragt: Wieviel Sicherheit haben diese „Sicherheitskräfte“ in all den Jahren eigentlich dem afghanischen Volk gebracht? Haben Sie dort etwa Sympathiewerbung für die Deutschen betrieben?

Marianne Wuschko, Hoyerswerda

Das Drohnenprojekt „Euro Hawk“ ist kläglich gescheitert. Eine halbe Milliarde Euro wurde in den Sand gesetzt. Dabei war Herrn de Maizière doch seit über zwei Jahren bekannt, daß es für dieses Kriegsgerät in Europa keine Zulassung geben werde. Außer der Konsequenz seines Rücktritts sollte die Veruntreuung von 500 Millionen Euro an Staats- und Steuergeldern strafrechtlich verfolgt werden.

Raimon Brete, Chemnitz

Hier in Bremen wird nach wie vor die Propagandasprache der Faschisten benutzt, sei es „NS“ oder „Nationalsozialismus“, während man den Begriff Faschismus tunlichst vermeidet. Dr. Detlef Garbe, der heutige Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, erklärte zu meinem Erstaunen, der Begriff Faschismus verharmlose die „nationalsozialistische Gewaltherrschaft“ in Deutschland, da sie so mit den Regimes in Italien, Spanien oder Portugal gleichgestellt werde.

Das Gegenteil trifft zu: „Nationalsozialismus“ ist ein Schonbegriff, dessen sich verdienstvolle antifaschistische Widerstandskämpfer niemals bedient haben. „Ossietzky“-Herausgeber Eckart Spoo bezeichnete Sprachfragen als Machtfragen, Kurt Tucholsky mahnte an, man müsse die Sprache richtig benutzen.

Ein großes Dankeschön allen Beteiligten dafür, daß der „RotFuchs“ die Sprache der Entrechteten, Entwürdigten, Gedemütigten, aber auch der marxistisch-leninistischen Wissenschaft benutzt!

Gerd-Rolf Rosenberger, Bremen-Nord

Als langjähriger „RotFuchs“-Leser möchte ich mich zu dem Münchener Prozeß gegen wenige Leute aus einer der vielen faschistischen Gruppierungen in der BRD äußern.

Zu den der NSU-Terrorzelle in Rechnung gestellten ausländerfeindlichen Gewalttaten zählt auch der Mord, der sich im Februar 2004 in einem Rostocker Döner-Imbiß ereignete. Dort wurde ein junger Mann ohne scheinbar erkennbares Motiv auf seiner Arbeitsstelle durch mehrere Schüsse getötet. Die Untersuchungen durch Polizei und Staatsanwaltschaft führten nicht zur Aufklärung und wurden im September 2011 eingestellt.

Am 10. Mai 2013 griff der Neubrandenburger „Nordkurier“ den Fall erneut auf. Sein Bericht enthält aufschlußreiche Informationen: Das Rostocker Mordopfer – der 26jährige Mehmet Turgut – stammte aus dem Osten der Türkei, war vermutlich Kurde und hielt er sich seit Mitte der 90er Jahre illegal in der BRD auf. Er hatte Verbindungen zur Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Da diese aber hierzulande als kriminelle Vereinigung gilt, muß die erwähnte Einstellung der Nachforschungen zwangsläufig die Frage aufwerfen, ob denn überhaupt ernsthaft ermittelt wurde oder ob im Fallt Turgut vielleicht gar nichts ermittelt werden sollte.

Dieter Junghans, Neubrandenburg

Es ist nicht zu fassen: 51 mordbeteiligte Aufseher im faschistischen Vernichtungslager Auschwitz, die bisher völlig ungeschoren in der BRD gelebt haben, sollen am Ende ihrer Tage auf einmal vor Gericht gestellt werden. Sie sind heute durchschnittlich um die 90 Jahre alt. Sollten sie verurteilt werden, bekämen sie lebenslänglich, was in diesem Falle eine Farce ist. Sie haben ihr Leben gelebt, das ihnen in der BRD mit einer guten Rente versüßt wurde. So etwas nennt man hierzulande „Aufarbeitung der faschistischen Vergangenheit“. Dieser gespenstische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund permanenter Beschirmung neofaschistischer Umzüge durch die Polizei der BRD.

Werner Juhlemann, Geithain

Alle kennen wir die politische Orientierung der „Bild“-Zeitung unter Kai Diekmann. Auch dessen „Rest“-Familie verhält sich alles andere als vornehm. In unserer Region wütet seine Schwester Simone, die mit dem Münchener Rechtsanwalt Marco Tucci verheiratet ist, als „Medien“-Madonna. Die Erbin und Verlegerin der „Passauer Neuen Presse“ ist im Umgang mit den Redakteuren und dem übrigen Personal dieser „Heimat-Zeitung“ alles andere als fein: „Ihr Spiel mit der Macht ist grausam. Zurück bleiben verängstigte, gedemütigte und demotivierte Mitarbeiter“, entnahmen wir der Zeitung „Bürgerblick“. „Die Verlegerfamilien Tapfinger/Diekmann waren über Jahrzehnte publizistische Alleinherrscher einer ganzen Region: Zeitungen, Radio, TV, Online, Wochenblätter, kaum ein Bereich, auf den die Familie keinen Zugriff hatte.“ Und eine Verlagsbeschreibung im Internet klingt wie eine heimliche Drohung: „Wußten Sie, daß Sie über 1000 km von Altöttingen bis nach Danzig fahren können, ohne das Verbreitungsgebiet der Verlagsgruppe zu verlassen?“ warf man sich in die Brust.

Daran, daß meine Frau und ich als „politisch inkorrekte Risikobürger“ betrachtet und mit Morddrohungen konfrontiert wurden, haben wir uns ebenso gewöhnt wie an die Tatsache, daß uns der Bezug des RF bereits den Besuch eines „unbekannten Herrn“ einbrachte.

Konrad Harth, Passau

Wir möchten uns auf diesem Wege für die vielen Bücher und Zeitungen bedanken, die wir auf unsere im RF veröffentlichte Bitte hin erhalten haben. Insgesamt sind 678 Bücher und 1500 Zeitungen bei uns eingetroffen, so daß wir eine beachtliche Bücherei im Stuttgarter linken Zentrum „Lilo Herrmann“ aufbauen konnten. Dubletten haben wir an SDAJ-Genossen in Tübingen und Pforzheim weitergegeben. Im Zusammenhang mit den Bücherspenden entstanden viele Kontakte auch zu älteren Genossen, die sich um den künftigen Verbleib ihrer Bücher Sorgen machen. Wir stehen auch mit Persönlichkeiten der kommunistischen Bewegung in Verbindung. So durfte ich Herbert Mies in Mannheim besuchen.

Markus Zieger, Waldenbuch

Dem Leserbrief von Dr. Wolfgang Künzel, Bad Blankenburg, im Mai-RF stimme ich in vollem Umfang zu. Daß ein Blutvergießen bei dem „gewaltfreien Machtwechsel“ ausblieb, ist allerdings nicht nur einem Glücksumstand zu verdanken. Die Tatsache, daß in dieser angespannten Situation kein Schuß fiel und kein Tropfen Blut floß, ist doch wohl in erster Linie auf das klassenbewußte und besonnene Verhalten der Grenzsoldaten, der anderen bewaffneten Organe der DDR und ihrer Vorgesetzten zurückzuführen. Das sollten wir niemals vergessen.

Oberst a. D. Hans Linke, Suhl

Der 1989/90 in der DDR erfolgte rückwärtsgewandte politische Systemwechsel war ohne Wenn und Aber eine Konterrevolution! Kriterium dafür ist nicht die Frage, ob das Geschehen blutig oder unblutig verläuft, sondern ob eine bereits überwundene Gesellschaftsordnung wiederhergestellt wird. Mit der Einverleibung der DDR in die BRD und der Restaurierung kapitalistischer Verhältnisse auf ihrem einstigen Territorium ist dieser Sachverhalt eindeutig gegeben. Das ist meine Meinung zum Leserbrief von Dr. Künzel.

Die Ursachen für den konterrevolutionären Umbruch bedürfen indes einer umfassenderen Analyse als des bloßen Hinweises auf Fehlleistungen der Partei- und Staatsführung sowie die berechtigte Unzufriedenheit und Enttäuschung zahlreicher DDR-Bürger.

Gravierender waren in den Kalten Krieg eingebettete Faktoren. Seit 1946 wurden seitens der Westmächte und dann vor allem auch der BRD sämtliche Register gezogen, um die Entwicklung in SBZ und DDR zu sabotieren. Dazu gehörte ein ganzer Komplex politischer, ökonomischer, ideologischer, militärischer, polizeilicher und geheimdienstlicher Aktivitäten, die alle Bereiche erfaßten. Zu all dem kamen am Ende das Versagen und der Verrat der letzten sowjetischen Führung.

Oberstleutnant a. D. Roland Potstawa, Königs Wusterhausen

Nach meiner festen Überzeugung waren die Ereignisse im Herbst 1989 eine Konterrevolution ohne Wenn und Aber. Natürlich waren die Demonstranten nicht samt und sonders konterrevolutionär. Sie haben sich aber für konterrevolutionäre Ziele einspannen lassen. Und zwar unabhängig davon, wie sie sich subjektiv gefühlt oder verstanden haben. Es sollte auch nicht vergessen werden, daß es in Revolutionen wie Konterrevolutionen immer um gegensätzliche Klasseninteressen in einer zugespitzten Situation geht. Die Besonderheit der Herbstereignisse 1989 bestand darin, daß jene Kräfte, welche in der DDR die Macht besaßen, die sozialistischen Errungenschaften zu verteidigen, das nicht getan haben. Ich schließe mich dabei als seinerzeitiger 1. Sekretär einer SED-Kreisleitung mit ein. Die Motive dafür dürften vielfältiger Natur gewesen sein. Der sich abzeichnende Wegfall der Führungs- und Schutzmacht UdSSR hat sicher eine gewichtige Rolle gespielt.

Helmut Timm, Groß Nemerow

Klaus Steinigers Beitrag zu Hans Heinz Holz im Mai-RF erinnert mich an ein Gespräch, das ich vor langer Zeit mit diesem marxistischen Philosophen/Ästhetiker und Politiker führen konnte. Bei einer Veranstaltung in Berlin fragte ich ihn, wie es gekommen sei, daß er als Kommunist im niederländischen Groningen Philosophieprofessor zu werden vermocht habe. HHH antwortete sinngemäß: Man habe ihn ausdrücklich berufen, um ein Gegengewicht zu den sonst ausnahmslos bürgerlichen Professoren zu schaffen. An BRD-Universitäten dürfte man eine so tolerante Haltung – heute mehr denn je – vergeblich suchen.

Dr. Wolfgang Schmitt, Berlin

Die „Sondervorlesung“ bei Otto Prokop hat mich sehr gefreut und Erinnerungen in mir geweckt, die zu den schönsten meines Jura-Studiums zählen. An einem Herbsttag des Jahres 1956 warteten wir auf den Dozenten für fakultativ angebotene Gerichtsmedizin. Da fuhr plötzlich ein Pkw mit Bonner Kennzeichen vor. Ihm entstieg ein älterer Herr mit Fliege zum korrekten Anzug. Unkonventionell stellte er sich als „Prokop“ vor. Im Gespräch ließ er uns nie spüren, daß er bereits damals ein berühmter Wissenschaftler war, wir aber nur Studenten des 1. Semesters.

Der Dialog wurde dann im Hörsaal als hochinteressante und amüsante Vorlesung fortgesetzt. Da wir es bedauerten, daß sie so kurz ausgefallen sei, lud uns Prof. Prokop auch noch zu einer Exkursion nach Berlin ein. So erlebten wir einen „normalen Arbeitstag“ in seinem Institut mit fundierten Erläuterungen des Direktors, die er uns in unverwechselbarem Wiener Dialekt vortrug.

Werner Jahr, Potsdam

Mit besonderer Freude habe ich den Beitrag über die „Sondervorlesung“ bei Otto Prokop aufgenommen. Ich kannte ihn seit Beginn der 80er Jahre und korrespondierte mit ihm bis zu seinem Tode. Wir begegneten einander auch bei einem Prozeß vor dem Berliner Landgericht Mitte der 90er Jahre. Er trat dort als Sachverständiger auf, und ich mußte ihn vor der recht sonderbaren Behandlung durch die Westberliner Justiz in Schutz nehmen. Danach berichtete er mir, auch er gehöre zu den von einer Strafrente Betroffenen. Später zählte Otto Prokop zu jenen, welche beim Bundesverfassungsgericht gegen diese Diskriminierung Klage erhoben.

Rechtsanwalt Ralph Dobrawa- Gotha

Der Leitartikel von Klaus Steiniger im RF 184 hat mir sehr gut gefallen. In einem Punkt irrt der Autor aber leider: In der DDR war der 8. Mai zwar zunächst staatlicher Feiertag, wurde dann aber mit Einführung der Fünf-Tage-Arbeitswoche wie einige kirchliche Feiertage abgeschafft. Das war sicher keine sehr glückliche Entscheidung. Wie ich von Sowjetbürgern erfuhr, kam sie bei ihnen nicht gut an. Am 30. Jahrestag des Sieges über den Faschismus, dem 9. Mai 1975, gab es dann allerdings noch einmal einen Feiertag.

Dr. Kurt Laser, Berlin

Gedopt wurde schon 500 Jahre v. u. Z. bei den alten Griechen im Hain von Olympia. Möglicherweise spekulieren manche Leute auf die Vergeßlichkeit der Zeitungsleser. Im „Spiegel“ 12/94 kann man nachlesen: „Anabolika-Mißbrauch war keinesfalls nur ein Sündenfall des Ostens.“ Er könnte auch über Lance Armstrong oder die amerikanischen Leichtathleten, die den Ruf des fairen Sports weltweit diskreditierten, vieles erfahren. Wenn angesichts fehlender strafrechtlicher Instrumentarien gegen frühere DDR-Trainer mit der Dopingkeule ausgeholt und dabei an die Moral appelliert wird, sollte man die entlarvenden Vorgänge um den Schwabenpfeil Baumann nicht unterschlagen.

Peinlich müßte den „Aufdeckern“ auch der Fall „Krabbe & Co.“ sein. Wer während eines laufenden Verfahrens einfach das Antiasthma-Medikament Clenbuterol zum Dopingmittel erklärt, um Neubrandenburger Sportler verurteilen zu können, gibt sich der Lächerlichkeit preis, zumal Skilangläufer und Radrennfahrer beim „Anstrengungsasthma“ noch heute ähnliche Unterstützungsmittel einnehmen.

Das „Urdoping Geld“ (Heinz-Florian Oertel) läßt alle Skrupel vergessen. In einem Land, in dem Künstler Kokain, Studenten und Gymnasiasten Aufputschmittel und Angestellte Antiangstmittel brauchen, um im Konkurrenzkampf zu bestehen, kann man einen „sauberen“ Sport getrost vergessen. Eine von Radio Hessen initiierte Umfrage ergab, daß über 50 % der Angesprochenen erklärten, bei dem „Spektakel Sport“ sei es ihnen völlig egal, auf welche Weise die Leistungen zustande kämen.

Dr. med. Gerd Machalett, Siedenbollentin

Am 25. April beschloß der Bundestag die endgültige Aufteilung des DDR-Vermögens. Es geht dabei um Milliarden, die Bund und ostdeutsche Länder zu je 50 % erhalten. Eine groteske Situation, sprach man doch immer nur von mehr als 260 Milliarden DM Schulden. Frau Breuels Treuhand-Vorgänger Rohwedder hatte demgegenüber das DDR-Vermögen schon damals auf rund 400 Milliarden geschätzt.

In der DDR wurde auch noch 1989 wertmäßig das produziert, was ihre Bürger verbrauchten. Das schafften die ostdeutschen Länder der BRD bis heute nicht. Sie hängen noch immer am Tropf. Dafür haben ihre neuen Herrscher aus dem Westen den Ostdeutschen statt einer 1990 auf jeden DDR-Bürger entfallenen Schuldensumme von 1187,50 Dollar inzwischen mehr als das 20fache aufgebürdet.

Manfred Kleinpeter, Berlin

Jeder weiß und spürt es. Die in Millionen Jahren von der Sonne gespeicherten fossilen Brennstoffe gehen langsam zu Ende. Doch der Bedarf an ihnen steigt über das Maß der noch vorhandenen Ressourcen hinaus. Alternative Energie-Investitionen aber fließen nur dorthin, wo sie den meisten Gewinn bringen.

Das ist derzeit die Solarenergie. Hier wird der Bau von in Privathand befindlichen Photovoltaik-Anlagen forciert. Das Geschäft ist im Vergleich zum Sparzins derart lukrativ und krisensicher, daß solare Megawatt-Anlagen wie Pilze aus dem Boden geschossen sind und nun eine jahrelange Förderung beanspruchen, die selbst die Möglichkeiten des Bundeshaushalts übersteigt. Aber nicht die Photovoltaik-Anlagen an sich oder deren Größe sind das Problem, sondern der Abtransport, die zeitgerechte Verbrauchsanforderung und die Speicherung der so erzeugten Energie. Wenn es um Transport und Speicherung geht, ist die Energiedichte der springende Punkt, da Energie bekanntlich nicht immer und überall in gleicher Menge benötigt wird. Elektrischer Strom ist zwar enorm energiedicht, aber nicht wirklich ökonomisch sinnvoll speicherbar. Das gilt nur für gasförmige oder verflüssigte Brennmaterialien. Beispielsweise sind allein die Rohrnetze der Gasversorgung ein gigantischer Speicherort, den man benutzen könnte, wären nicht auch sie in Privathand.

Man müßte nur zeitlich und lokal überschüssige Elektroenergie, etwa auch aus Windkraftanlagen, in Brenngase umwandeln, statt sie ungenutzt zu lassen.

Jochen Singer, Leipzig

Der „RotFuchs“ ist eine sehr interessante Zeitschrift. Die Mai-Ausgabe hat mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann gezogen. Dennoch bleiben Fragen offen. Warum wird beispielsweise in Klaus Steinigers Extra-Beitrag über Pressefreiheit in der DDR nicht auch an solche positiven Beispiele wie die in einer Riesenauflage als Zeitung der FDJ erscheinende „Junge Welt“ oder an DT 64 – den ersten deutschen Jugendsender – erinnert? Diese besonders bei jungen Leuten sehr beliebten Medien haben doch einen Beitrag zur Pressefreiheit in der DDR geleistet. Erwähnenswert erscheinen mir hier auch Publikationen wie „horizont“ und „Wochenpost“.

Begrüßenswerte Entwicklungen in der DKP sollten die Redaktion nicht dazu veranlassen, ihre Kontakte zu Genossen der Partei Die Linke und anderen Kräften des linken Spektrums zurückzuschrauben. Ich bin für eine enge Zusammenarbeit des RF mit der DKP, der Kommunistischen Plattform, dem Marxistischen Forum, der Antikapitalistischen Linken, um nur einige zu nennen.

Die Linkspartei muß wieder in den Bundestag einziehen, da sie dort nicht ersetzbar ist.

Gerd Schulz, Waldau

Nach meiner Kenntnis konnten nur DDR-Bürger in der UdSSR studieren, die einen entsprechenden politischen Leumund besaßen.

Wie hat sich das bei Frau Merkel verhalten? Belügt sie jetzt auch die Wessis? Wer täuscht hier wen?

Siegfried Möpert, Blankenfelde

Die erfolgversprechende Voraussetzung, um Bundeskanzlerin zu werden, ist anwendungsbereites Wissen und Können als FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda.

Freundschaft, Jugendfreundin Angela! Bist Du etwa ein verkappter „RotFuchs“? Bei uns an der Pleiße gibt es Leute, die das vermuten.

Günther Röska, Leipzig

Nach 1989/90 wurde sehr vieles, was irgendwie an die DDR erinnerte, plattgemacht. Berlin liefert hier ein besonders trauriges Beispiel. Bereits 1992 wurde die Werner-Selenbinder-Halle abgerissen. 1993 folgte das Hotel „Lindenkorso“. Die architektonisch besonders gelungene Großgaststätte „Ahornblatt“, wurde 2000 „zurückgebaut“. Das „Palasthotel“ mußte 2002 dem Abrißbagger weichen. Der erst 1976 eingeweihte Palast der Republik fiel zwischen 2006 und 2008 einem Vernichtungsbeschluß des Bundestages zum Opfer. Auch Lenins Denkmal verschonten die Bilderstürmer nicht. Es wurde abgerissen, die Skulptur irgendwo vergraben. Vorerst letztes Objekt der Zerstörung war 2011 das Haus des DDR-Bauministeriums. Nun soll auch das „Haus des Reisens“, einst Sitz des Reisebüros der DDR und der Interflug, dasselbe Schicksal erfahren.

Wilfried Steinfath, Berlin

Der Redaktion und allen Mitstreitern des RF möchte ich meine Hochachtung für die unermüdliche Arbeit und die mitreißende Schrift zum Ausdruck bringen. Eingedenk der Rahmenbedingungen ist das rundum eine Meisterleistung!

Thomas Kuhlbrodt, Zeitz-Zangenberg

Der Beitrag „Eine Ostmark war 34 Westmark wert“ im April-RF erinnerte mich an ein Erlebnis.1972 fand in Polen eine Tagung zum Stand der Dampfturbinen-Entwicklung statt. Teilnehmer waren Vertreter führender Hochschulen und Betriebe aus sozialistischen Ländern, der Schweiz, England und der BRD. Beim zwanglosen Abendgespräch konnte ich am Internationalen Tisch die Rolle des Dolmetschers übernehmen. Für mich interessierte sich besonders mein Nachbar, der aus dem Forschungsbereich der Firma Siemens kam und erstmals hinter dem „Eisernen Vorhang“ Kontakt mit dortigen Spezialisten hatte. Er war sehr gebildet, fachlich versiert, überdies ein Herr „von“, jedoch ohne jede Ahnung von den Leistungen seiner östlichen Fachkollegen. Bald kam er vorsichtig auf politische Themen zu sprechen, bei denen seine Unkenntnis nicht geringer war. „Dürfen Sie sich denn ein Auto kaufen?“ fragte er mich. „Aber Ihr Geld ist doch nichts wert!“

„Nach den Vorträgen und Gesprächen der vergangenen Tage können wir uns in dieser Runde wohl alle den gleichen Intelligenzquotienten bestätigen?“, fragte ich nun. „Natürlich“, erwiderte er.

„Ebenfalls dürfte sich gezeigt haben, daß alle etwa die gleichen materiellen und personellen Mittel an ihren Wirkungsstätten zur Verfügung haben.“ „Offensichtlich!“

„Sehen Sie“, fuhr ich fort, „und für ein und dieselbe Sache ist Ihr Gehalt viermal höher als meines! Ein gleichwertiges Produkt, egal ob materiell oder geistig, ist also in DM viermal höher zu bezahlen als in Mark der DDR. Demnach hat die D-Mark also nur ein Viertel des Wertes unserer Mark. Anders ausgedrückt: Eine Mark Ost entspricht vier Mark West.“

Der Internationale Tisch amüsierte sich köstlich über diese Schlagfertigkeit.

Dr.-Ing. Klaus Neumann, Berlin