Leserbriefe
Vor einigen Tagen erhielt ich die traurige Nachricht vom Tode Dr. Hans Kaisers, der in den Jahren meiner Haft gemeinsam mit der GRH so viel für mich getan hat. Ich kam gerade von der Beisetzung Margrit Pitmans. Sie war lange Zeit die Korrespondentin der damaligen Tageszeitung der KP der USA „Daily World“ in der DDR.
Allmählich kehre ich wieder in die Welt zurück. Lisa und ich haben viel Zeit mit Familienangehörigen und alten Freunden verbracht. Ich finde meinen eigenen Pfad in politische Aktivitäten, lese viel und schreibe auch eine ganze Menge. Ich füge diesem Brief einen Beitrag für den „RotFuchs“ hinzu.
Der Leitartikel im Oktoberheft „Der springende Punkt“ hieß zu recht so, weil er die derzeitigen Herausforderungen richtig zum Ausdruck bringt: den Widerstand gegen schreiendes soziales Unrecht und drohende Gefahren.
Laßt mich hinzufügen, daß ich es sehr zu schätzen weiß, Monat für Monat den RF von Euch zu erhalten, den ich bereits während eines Teils meiner langjährigen Haft habe lesen können.
In solidarischer Verbundenheit grüßt Euch aus den USA
Kurt Stand, Cheverly, Maryland
Mich beeindruckt die Kontinuität der „RotFuchs“-Leitartikel, die stets auf hohem theoretischem Niveau geschrieben sind. Die politisch-ideologischen Aktivitäten des RF sind unter Linken in Polen weithin bekannt, nicht zuletzt auch durch meine Informationen. Ich wünsche dem Chefredakteur und dem gesamten Kollektiv des RF nicht nur viele weitere publizistische Erfolge, sondern auch die dazu erforderliche Portion Kraft.
Prof. Dr. Zbigniew Wiktor, Wrocław
Wie ich den Leserbriefen im RF 188 entnehme, stehen die Gründe für den Untergang der DDR nach wie vor zur Debatte. Aus meiner Sicht handelte es sich bei dem Debakel nicht zuletzt auch um eine Unterschätzung politischer und ökonomischer Machtpositionen, die sich nach 1945 in Gestalt eines geteilten Deutschlands manifestierten. Nicht die Fehler dieser oder jener DDR-Politiker und die Schwächen der leitenden Gremien, sondern der auf die Zerstörung der Sowjetunion abzielende Kurs von Gorbatschow & Co., welche auch die DDR im Rahmen einer „Neuordnung Europas“ sang- und klanglos dem Westen ausgeliefert haben, war das Ausschlaggebende. Ohne sowjetischen Schutz hätte die DDR einem imperialistischen Angriff militärisch nicht standhalten können. Überdies weisen die Ergebnisse beim raffinierten Locken mit D-Mark und Bananen auf die Empfänglichkeit einer zu großen Teilen ideologisch noch unreifen Bevölkerung für die Scheinwelt des Kapitalismus hin. Natürlich muß das Schicksal der DDR auch im Zusammenhang mit innenpolitischen Unzulänglichkeiten betrachtet werden.
Dr. Vera Butler, Melbourne
Wer hat Schuld am Tod der Flüchtlinge vor Lampedusa? Jeder, der sich neben der offiziell verbreiteten Version eine Zweitmeinung – z. B. im „RotFuchs“ – bildet, hat längst die Rolle der Erdölkonzerne durchschaut. In einer großen Tageszeitung las ich vor einigen Jahren: „Folgendes wird sich ereignen: Ihr werdet von einer Immigrationswelle aus Afrika überschwemmt werden, die von Libyen aus nach Europa überschwappt. Es wird keiner mehr da sein, um sie aufzuhalten.“ In ihrer Öl-Gier schlugen der britische und der französische Imperialismus, assistiert von den USA, alle Warnungen in den Wind und bombten in Tripolis Terroristenhaufen an die Macht. Es gibt in Libyen weder Demokratie noch Freiheit oder Sicherheit für Leben und Gut, keine Arbeitsplätze mehr für die vielen Gastarbeiter aus Afrikas armen Ländern, keine handlungsfähige Regierung, statt dessen aber eine enorme Korruption beim Erdölabsatz und das Ende unentgeltlicher medizinischer Versorgung.
Die damals vorhergesagte Hungerflüchtlingswelle wurde Wirklichkeit. Die EU hat dem lediglich die Abriegelung ihrer Grenzen, nicht aber die Beseitigung der Ursachen für die Flucht so vieler Menschen nach Europa entgegenzusetzen.
Nun verstehe ich auch vorausschauende Politiker, die trotz aller Unterstellungen und Anfeindungen den Syrern ein solches Schicksal ersparen wollten.
Dr. med. Gerd Machalett, Siedenbollentin
Die Berichte über Lampedusa sind erschütternd. Wie können Menschen nur so mit anderen Menschen umgehen?
„Ein feste Burg“ ist die EU, könnte man frei nach Martin Luther sagen. Der Titel einer Broschüre von Pro Asyl aus dem Jahr 2009 ist heute aktueller den je: „Mit Menschenrechten darf man nicht spielen.“
Kurt Wolfgang Ringel, Braunschweig
Ja, den „RotFuchs“ lese ich gern. Kritik? Ich denke, er sollte so bleiben, wie er ist, und sein Chefredakteur auch.
Prof. Dr. Georg Fülberth, Marburg
Waren das Zeiten, als unsere Mauern noch offen waren! Es konnten ja gar nicht genug Wirtschaftsflüchtlinge in unsere Sozialkassen strömen, die wir mit der Brotkruste aus dem Urwald der „Ostzone“ gelockt hatten! Das heißt, es war eine gehobene Kruste, eine Milchschnitte – das Begrüßungsgeld. Oder auch ein Linsengericht, für das sich manche bekanntlich gern verkaufen. Daß der Preis kapitalistischer Freiheit auch das dicke Hartz-IV-Ende sozialen Elends sein kann, merkten diese „mündigen Bürger“ nicht. Sie wollten unbedingt in den kapitalistischen Scheuersack. „Laßt uns rein! Laßt uns rein! Wir wollen auch bescheuert sein!“ riefen sie und stimmten mit den Füßen ab.
Wieviel Tote aber gab es seit dem Mauerbau? Das Zentrum für Zeithistorische Forschung geht von 98 aus. Es fanden 131 Gerichtsverfahren gegen 277 Personen statt, die etwa zur Hälfte mit Verurteilungen endeten.
Nun steht für mich die Frage, mit wieviel Verfahren unsere Himmler-Verschnitte und deren Organe zu rechnen haben. Immerhin zogen sie die Mauer um ganz Europa, damit die aus dem afrikanischen Urwald mit der Brotkruste Angelockten nicht einwandern. Die auf 28 Jahre bezogene Zahl von Opfern der DDR wird schon an einem einzigen Lampedusa-Tag zu 300 % erfüllt! Diese Flüchtlinge haben ebenfalls demokratisch abgestimmt – zwar nicht mit den Füßen, weil nur unser Herr Jesus Christus auf Wasser wandeln kann, sondern mit Flößen und nicht hochseetüchtigen Booten. Und wie sehen unsere Schießbefehle aus? Es wird mitnichten geschossen, sondern Water-Boarding in rauhen Mengen betrieben. Ist unterlassene Hilfeleistung denn kein juristischer Straftatbestand? Statt dessen gibt es das Verbot der Hilfeleistung für mitleidige Fischer vor Lampedusa, die sich strafbar machten, als sie die ertrinkenden Flüchtlinge retten wollten. Man verbot ihnen, nochmals auszulaufen. Das ist unser Grenzregime an der Reichtums-Zonengrenze.
Manfred Lowey, Kamen
Über die Veröffentlichung des vollen Wortlauts meines im RF erschienenen Extra-Beitrags über aktuelle Aspekte zu Lenins „Was tun?“ in einer Moskauer Zeitschrift habe ich mich sehr gefreut. Auch aus etwas „nostalgischen“ Gründen: Ich habe zu DDR-Zeiten nicht nur freundschaftliche Beziehungen mit sowjetischen Rechtstheoretikern gepflegt, sondern auch viele meiner Arbeiten in der UdSSR publiziert. Da kommen alte Erinnerungen hoch …
Prof. Dr. Ingo Wagner, Leipzig
War die 7. Mitgliederversammlung unseres RF-Fördervereins im Münzenbergsaal des Gebäudes, das einst ganz vom ND genutzt wurde, für mich eine bewegende Angelegenheit, so muß ich gestehen, daß ich bereits vor der Fassade des „Großen Hauses“ in Bewegung geraten war, um das Wort „Wallung“ zu vermeiden. Auf dessen „Außenhaut“ hat nämlich die Rosa-Luxemburg-Stiftung in der Art einer Bauchbinde Sinnsprüche drapiert, darunter auch den mit Karl Marx unterschriebenen Satz: „Die soziale Revolution kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft.“ Wollte der „Prometheus von Trier“ wirklich allen Revolutionären so ultimativ den Blick zurück verbieten? Sollten sie auf Erfolge, Erkenntnisse, Erfahrungen aus Siegen und Niederlagen pfeifen?
Diese Frage ließ mir keine Ruhe, weil die angeblich Marxsche Äußerung so verdächtig nach gewissen Leuten aus der Führung der Linkspartei roch, die unverkennbar die Axt an die Wurzeln unserer DDR-Vergangenheit legen. Also ging ich der Quelle nach und siehe da: Die RLS hatte nur ein Genitiv-Attribut aus Marxens Arbeit „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“ gestrichen und das nicht einmal durch die üblichen Auslassungszeichen kenntlich gemacht. Es reichte, um die Aussage zu fälschen. Diese lautet: „Die soziale Revolution des 19. Jahrhunderts kann ihre Poesie nicht aus der Vergangenheit schöpfen, sondern nur aus der Zukunft.“
Die Vergangenheit des 19. Jahrhunderts aber waren das 18. und alle anderen vorangegangen Dezennien. Wir aber leben im 21., das von der „Poesie“ des 20. Jahrhunderts vorerst nur träumen kann. Warum wollen ausgerechnet die Vordenker der Linken das leugnen?
Torsten Preußing, Berlin
Politisch interessierte Bürger der DDR erinnern sich gern an die Sozialistische Zeitung für internationale Politik und Wirtschaft, den „horizont“. Die hat seinerzeit unseren Horizont maßgeblich mit geprägt, erweitert und umfassende, journalistisch seriös recherchierte Informationen über Ereignisse in aller Welt und deren Einordnung in die Klassenkämpfe der 1917 eingeleiteten Epoche – an diesem Begriff halte ich unverrückbar fest – vermittelt.
Der „RotFuchs“ pflegt die Tradition des „horizont“ sehr gut. Seine klug ausgewählten Beiträge, insbesondere in der zweiten Hälfte des Heftes, die sich auf fortschrittliche Zeitungen und Autoren aus vielen Ländern stützen, bestimmen heute beträchtlich unseren Horizont. Es gibt in der derzeitigen deutschen Medienwelt nichts Vergleichbares. Der Redaktion gebührt dafür Dank und hohe Anerkennung, verbunden mit dem Wunsch, daß sie diese Tradition unbedingt fortsetzen möge.
Dr. Dr. Ernst Albrecht, Dormagen
Die „Märkische Oderzeitung“ veröffentlichte einen Kommentar ihres Kulturredakteurs zur im Oktober erfolgten Wiederenthüllung von Walter Womackas Wandbild, das erstmals 1968 am Ministerium für Bauwesen der DDR der Öffentlichkeit vorgestellt worden war. Hätten sich der Womacka-Freundeskreis und andere nicht so vehement für die Einlagerung des beim Abriß des Gebäudes demontierten Werkes verwandt, wäre mit ihm ein weiteres Stück Kulturerbe verlorengegangen. Auf Diffamierung künstlerischen Schaffens hatten sich ja bereits die Nazis mit ihrem Feldzug gegen „entartete Kunst“ verstanden. In diesem Geiste befaßte sich auch der MOZ-Kommentator mit der Womacka-„Renaissance“.
Wie kann denn jemand, der die DDR nicht bewußt erlebt hat, überhaupt begreifen, für wen und von wem Werke des sozialistischen Realismus geschaffen wurden? Als Womacka-Verehrerin kann ich mich immer wieder in seine Bilder hineinträumen. Ich bin im damaligen Stalinstadt/Eisenhüttenstadt aufgewachsen. Dort hat Womacka seine Kunst am Bau begonnen. Er sorgte für Buntheit im Erscheinungsbild der Stadt des Eisenhüttenkombinats. Ausdruck dessen sind eine mächtige Hand, die himmelwärts eine Taube aus ihren Fingern entläßt, ebenso wie das gewaltige Mosaik im Rathaus oder auch die liebevolle Glasgestaltung einer ehemaligen Kinderkrippe. Diese ist übrigens heute ein DDR-Dokumentationszentrum.
Eisenhüttenstadt verweigerte dem großen sozialistischen Künstler nach 1990 den Eintrag in das „Goldene Buch“, weil dieser in seiner Autobiographie „Farbe bekennen“ die Maßnahmen des 13. August 1961 als friedenssichernd betrachtet hatte.
Warum verehre ich Womacka so? Weil er – wie Picasso – die Malerei als „eine Waffe zum Angriff und zur Verteidigung gegen Feinde“ verstanden hat. Ich selbst bin übrigens vom Jahrgang 1954, habe dreifachen Nachwuchs und zwei Enkel, wobei zu meinen „Kindern“ auch die Ergebnisse eigener Malerei gehören.
Cornelia Noack, Beeskow
In den 50er Jahren habe ich am Institut für Fachschullehrerbildung in Plauen studiert. Ich war bereits verheiratet und hatte eine einjährige Tochter. Mein Mann mußte nach seinem Aufenthalt in der DDR in seine nordrhein-westfälische Heimat zurückkehren. Meine Tochter konnte ich in einem Dauerkinderheim unterbringen. Dessen Leiterin gestattete mir, sie jederzeit zu besuchen und auch ins Internat mitzunehmen. Während der Unterrichtszeit wußte ich sie dort in guten Händen. Nur ihr blasses Aussehen bereitete mir Sorgen. Wahrscheinlich kamen die Kinder zu wenig an die frische Luft.
So setzte ich mich an meine Schreibmaschine und verfaßte mindestens zehn gleichlautende Briefe, in denen ich meine Sorge um die Gesundheit der Kinder ausdrückte und um Abhilfe bat. Diese sandte ich an den Bürgermeister sowie sämtliche Parteien, Massenorganisationen und Vereine. Natürlich konnte ich mir denken, daß die Empfänger andere Probleme als die blassen Wangen einer Einjährigen hatten. Doch es wurde Abhilfe geschaffen! Die Villa des Heimes erhielt eine große Veranda mit Schiebefenstern, wo im Sommer die Kinderbetten standen. Plauener Schwesterschülerinnen fuhren sie an den Nachmittagen abwechselnd aus.
In dieser Zeit lief die Kampagne „Waren des täglichen Bedarfs“. Alle volkseigenen Betriebe sollten – neben ihrer Hauptproduktion – Gebrauchsartikel für die Bevölkerung herstellen. So wurde auch ein „Mehrkinderwagen“ konstruiert und gebaut, in den sechs kleine Persönchen paßten. Natürlich war ich über all das sehr froh, bewiesen mir solche Maßnahmen doch immer wieder, daß die DDR ein kinderfreundlicher Staat war. Wie aber sieht es damit in der BRD aus?
Gerda Huberty, Plauen-Neundorf
Am 10. und 11. Oktober berichteten Fernsehstationen im Rahmen einer deutschlandweiten Auswertung von Lernergebnissen auch über den Stand in den sogenannten neuen Bundesländern. Dort hätten die Schüler bessere Resultate als ihre Altersgenossen im Westen erzielt.
In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, daß der Osten über besser ausgebildete Lehrer als der Westen der BRD verfügt. Es ist bekannt, daß die berufliche Qualifizierung in der DDR auf vielen Gebieten jener in der alten BRD überlegen war. Das erstreckte sich auch auf sämtliche Kunstbereiche – von der Musik über die Malerei bis zum Schauspiel. Dennoch werden akademische Abschlüsse an Hochschulen der DDR bis heute oftmals nicht anerkannt.
Manfred Schwallmann, Schwarzenberg
Mit der Zulieferung von Rohstoffen und Materialien für den Chemiewaffenbau in Syrien haben die beteiligten BRD-Firmen eine schwere Schuld auf sich geladen. Richtig wäre es, wenn die betreffenden Unternehmen ihren Gewinn aus diesem kriminellen Geschäft unverzüglich an den Staat abführen müßten. Das Geld könnte syrischen Flüchtlingen in verschiedenen Aufnahmeländern zugute kommen. Die Verantwortung für Machenschaften, die man augenscheinlich weder sehen noch kontrollieren wollte, tragen die zuständigen Staatsorgane der BRD.
Gerhard Masuch, Leipzig
Es genügt nicht, allein die Chemiewaffen zu zerstören. Auch das konventionelle Kriegsgerät sollte dem folgen. Die Bestände müßten Schritt für Schritt beseitigt und ihre Ersetzung unterbunden werden. Die Waffenproduktion verschlingt enorme Ressourcen, wobei durch Kriege ohnehin kein einziges Problem der Erdbevölkerung gelöst werden kann.
Heute haben fast alle Menschen – auch viele in Entwicklungsländern – Zugang zu Fernsehern, Computern und Handys. Dadurch erfahren die Benachteiligten, wie die gesellschaftliche Oberschicht in hochentwickelten Industrieländern praßt. Das motiviert sie, dafür zu kämpfen und notfalls auch zu sterben, daß es ihren Völkern besser geht. Die Ereignisse in den arabischen Ländern, die Invasion der Bootsflüchtlinge im Mittelmeerraum, die Demonstrationen und Streiks in Süd- und Westeuropa, lassen erkennen, daß der Kampf der Millionen mit Waffen auf Dauer nicht aufzuhalten ist.
Dr. Ernst-Ludwig Hischer, Rostock
Im „RotFuchs“ gibt es immer wieder kritische Leserbriefe, die sich mit Hans Dieter Schütts ND-Beiträgen befassen. Daß er eine besondere Rolle im Autorenkreis dieser Zeitung spielt, ist nicht zu übersehen. Niemand „verurteilt“ dort den Sozialismus in seiner bisherigen Form so scharf wie er. Schütt wiederholt in seinen Sätzen immer dieselben Gedanken und Aussagen. Für ihn war der Sozialismus lediglich Politik, Ideologie, Methodik, jedoch nichts Materielles, Substantielles. Er geht wohl davon aus, daß die geschichtlichen Würfel gefallen sind, so daß man den Sozialismus wie einen „toten Hund“ begraben kann.
Am 1. August veröffentlichte Schütt im ND folgenden Satz: „Noch nie war eine Idee wie die kommunistische so zur befreienden Weltkraft geworden – und zugleich derart abschreckend hineingesunken ins Elend des Diktatorischen.“
Schütt schweigt über den Kapitalismus, obwohl er den Kommunismus in seiner befreienden Mission verbal lobt, und er redet vom Sozialismus … redet und redet und redet.
Nicht Schütt, das ND hat ein Problem. Es ist einerseits substantiell, andererseits aber mangelt es ihm durch die einseitige Orientierung auf hds an inhaltlichen Debatten zum kommunistischen Thema.
Hermann Jacobs, Berlin
Im ND wurde Wolfgang Leonhard als „profunder Kenner … des Realsozialismus“ vorgestellt. Mit welchem Recht eigentlich? Er hat sich doch noch vor der Gründung der DDR zu den Kapitalisten aus dem Staub gemacht. Nach der Vereinnahmung der DDR tauchte er dann wieder auf, um uns seine Ratschläge über „Freiheit, Fortschritt und Demokratie“ zu erteilen. Leonhard hat nichts für den antifaschistischen, solidarischen, kinder- und frauenfreundlichen, Bildung und Gesundheit fördernden Friedensstaat DDR getan. Im Gegenteil: Er hat ihn nach Kräften bekämpft.
Das ND war äußerst schlecht beraten, ausgerechnet diesen Mann als „Ratgeber“ zu befragen. War es Zufall oder Absicht, daß die Sozialistische Tageszeitung gerade am 12. Oktober das Interview mit den Leonhards brachte? Wenn das die mit dem neuen Layout verbundene Linie, die an jenem Tag angekündigt wurde, sein soll, dann gute Nacht!
Horst Jäkel, Potsdam
Deutschland hat mal wieder gewählt. Die „junge Welt“ traf den Nagel auf den Kopf, als sie am Tag danach feststellte, 80 % der Abstimmenden hätten für die Kriegsparteien CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne votiert. Das sind fast 60 % aller Wahlberechtigten in der BRD.
Doch solange die Differenz zwischen der Anzahl der Wahlberechtigten und der Summe der abgegebenen Wählerstimmen immer noch größer ist als der Abstand zwischen den Stimmen für CDU/CSU und PDL, gilt es, dieser dadurch zu Leibe zu rücken, daß die Linkspartei fortan im Bundestag den Part der konsequentesten, radikalsten, das Spiel der Regierenden am meisten entlarvenden Opposition übernimmt, der überhaupt möglich ist. Nur so kann sie künftig Nichtwähler in größerer Zahl für sich gewinnen.
Wolfgang Mäder, Neubrandenburg
Der Beitrag von Klaus Liebrenz im Oktober-RF „Warum hat unser Bestes nicht gereicht?“ wirft ernste Fragen auf. Die Antwort darauf aber ist von entscheidender Bedeutung, wenn es nachfolgende Generationen einmal besser machen sollen, als wir es vermochten. Allzu oft haben wir – vor allem Genossen an der Spitze der kommunistischen Bewegung – wissenschaftlich begründete Theorien zwar unablässig im Munde geführt, sie aber zu wenig in die Praxis umgesetzt. Ich erinnere vor allem an Lenins These von der entscheidenden Rolle einer höheren Arbeitsproduktivität im Kampf um den Sieg des Sozialismus. Natürlich hinderte uns das westliche Embargo, aber auch eigenes Unvermögen daran, diese historische Aufgabe konsequent zu lösen. Was hat uns denn geritten, unablässig „Siegesmeldungen“ zu verbreiten, wo doch ein Wort der Wahrheit eher am Platze gewesen wäre? War das ein adäquater Umgangsstil einer marxistisch-leninistischen Partei mit dem Souverän – dem Volk? Da wir als Kommunisten unverrückbar für eine sozialistische Zukunft kämpfen, sollten wir uns die Beantwortung der Frage nach den Gründen unserer größten Niederlage nicht zu leicht machen.
Heinz Bilan, Leipzig
„Das entscheidende Feld für den Sieg einer neuen Gesellschaft ist die Sphäre der materiellen Produktion“, faßt Harald Schleuter, Autor des 1987 im Mitteldeutschen Verlag erschienenen Romans „Reklamation“, grundlegende Ansichten des Marxismus auf diesem Gebiet zusammen. Folge ich seiner Betrachtungsweise, dann erblicke ich eklatante Verstöße gegen den Marxismus während der gesamten Existenzdauer der DDR. Beginnend mit der Bodenreform und der Enteignung der Kriegsverbrecher waren bis Anfang der 70er Jahre die meisten zuvor in Privathand gewesenen Produktionsmittel deren Besitzern entzogen. Umgangssprachlich wurde der Begriff Volkseigentum verwendet. Wie aber wurde der Arbeiter an der Werkbank tatsächlich in die Erarbeitung des Planes einbezogen? Wer bei Plandiskussionen zugegen war, weiß, daß diese von den Parteileitungen ausgiebig „vorbereitet“ wurden. So vermied man eine wesentliche Veränderung der von den Parteiorganen erarbeiteten Vorgaben. Wo blieb da die Meinung des einzelnen? Das Volk nahm seine Eigentümerrechte nicht wahr. In diesem Sinne wurde das Volkseigentum von den meisten als „niemandes Eigentum“ betrachtet. Was fehlte in der DDR, daß „unser Bestes“ nicht gereicht hat? Daß der Klassenfeind den Versuch unternahm, die neue Gesellschaft zu bekämpfen, war doch das Normalste von der Welt. Bei Antworten auf die Frage nach den Ursachen des Untergangs der DDR sollten wir diese zuerst einmal bei uns selbst, nicht aber beim Wirken der Feinde suchen.
Meine kritischen Bemerkungen betreffen die sozialistische Planwirtschaft, beabsichtigen aber nicht, die Erfolge der DDR auf anderen Gebieten in Abrede zu stellen.
Klaus Buschendorf, Erfurt
Die mit dem Beitrag von Klaus Liebrenz aufgeworfene Frage halte ich für sehr berechtigt. Mit „Unser Bestes“ meint der Autor die ehrliche, verantwortungsvolle tägliche Einbringung von Arbeitsleistungen durch den überwiegenden Teil der DDR-Bevölkerung. Gemeint ist damit aber auch ihr wahrer Reichtum: die soziale und politische Ordnung des Staates DDR, welcher die freie Entfaltung von Persönlichkeiten ermöglichte und das Zusammenleben der Menschen erträglich gestaltete. 12 354 ausbeutungsfreie volkseigene Betriebe, 465 Staatsgüter, insgesamt 3,3 Millionen kommunale oder genossenschaftliche Wohnungen sowie Verkehrsbetriebe, Versicherungen und Handelsorganisationen, die in der Hand des Volkes lagen, bildeten die Grundlage für all das.
Doch warum hat es nicht gereicht? Dafür gibt es vielfältige Gründe. Einer davon: Die DDR war als rohstoffarmes Land bei wesentlichen Ressourcen entscheidend von der UdSSR abhängig. Im Juli 1969 fanden in Moskau Gespräche über die langfristige Lieferung von Erdöl, Erdgas, Walzstahl, Aluminium, Kautschuk und Kupfer statt, von denen die weitere Entwicklung der DDR abhing. Breschnew erklärte ihrer Delegation, daß die sowjetischen Exporte um die Hälfte gekürzt werden müßten. Er begründete das mit der angespannten wirtschaftlichen Lage, die auch durch wachsende Militärausgaben bedingt sei. Damit stand die ökonomische Perspektive der DDR bereits damals zur Disposition.
Wolfgang Schröder, Schöneiche
Johann Webers Beitrag „Ein 100-Meter-Lauf der besonderen Art“ sprach mir aus dem Herzen. Als Kind der Uckermark – Angela Merkels Heimat – mußte ich 1945 zunächst erleben, daß nach dem Einmarsch der Roten Armee die Pferde requiriert wurden. Anschließend trieb man das Milchvieh ab und schlachtete die Schweine zur Versorgung der Sowjetsoldaten, denn deren Heimat – das betraf vor allem auch die Landwirtschaft – war zum großen Teil von den deutschen Faschisten zerstört worden. Die wirtschaftliche Erholung der Betroffenen dauerte lange.
Im Sommer 1945 waren die Bahnschienen einschließlich der Stellwerksanlagen demontiert und abtransportiert worden. Erst Mitte der 50er Jahre konnten die Folgen einigermaßen überwunden werden. In den ersten Jahren wurden auch große Waldflächen – wie es hieß, für den Holzexport der UdSSR nach Großbritannien – kahlgeschlagen. Anschließend begann sofort die Wiederaufforstung.
Nach und nach wurde den Menschen klar, daß solche Reparationsleistungen ein Bestandteil unter den Alliierten vereinbarter Wiedergutmachungen war. Inzwischen finden ja in den zuvor geschonten Wäldern des Ostens großflächige Holzernten neuer Besitzer aus den alten Bundesländern statt.
Wie sieht es heute in Merkels Uckermark aus? Die Strecke von Templin – einst ein Eisenbahnkreuz – wurde vor etwa 15 Jahren weitgehend stillgelegt und zum großen Teil wieder demontiert. Es erfolgte eine Verlegung von der Schiene auf die Straße. Die Industrie wurde bis auf Schwedt weitestgehend paralysiert. Die Arbeitslosenquote in der Region pendelt seit Jahren um etwa 15 %, was in der BRD einen Rekord darstellt. Ein großer Teil der Jugend versucht, im Westen Arbeit zu finden.
Also, lieber Johann Weber, die Bedingungen für den „100-Meter-Lauf“ haben sich bei uns leider nicht verbessert.
Dr. Hermann Berlin, Berlin
Friede, Freude, Eierkuchen: Am 3. Oktober stimmten die bürgerlichen Medien zum „Tag der deutschen Einheit“ wieder Jubelarien an. In Stuttgart erklärte Bundespräsident Gauck, die BRD müsse sich stärker in militärische Konflikte überall auf der Welt einmischen. Das heißt im Klartext: Kriege führen. Wilfried Kretschmann, Mitglied des ZK der Deutschen Katholiken und olivgrüner Ministerpräsident Baden-Württembergs, ist seit Studententagen ein in der Wolle gefärbter Antikommunist. Erzbischof Robert Zollitsch betrachtet die Annexion der DDR gar als ein „Gottesgeschenk“, kann doch die Kirche endlich ungehindert über die bösen Heiden herfallen.
In den Stuttgarter Jubel mischt sich indes kreischender Diskant. Am 4. Oktober schrieb die Rhein-Neckar-Zeitung: „Die Polizei ist omnipräsent. Gulli-Deckel sind verplombt, über der City kreisen Hubschrauber.“ Wovor haben sie Angst? Daß der geistigen und psychischen Besoffenheit des Volkes die Ernüchterung folgt? Nehmen Einsicht und Handeln zu? Das scheint offenbar der Fall zu sein. So rüsten sie Polizei und Armee für Kampfeinsätze im eigenen Land auf, führen flächendeckende Bespitzelung durch, drücken ein Drittel des Volkes unter das Existenzminimum, damit es nicht auf dumme Gedanken kommt, handeln nach Cäsars Prinzip: „Teile und herrsche“, überziehen Demokraten mit Prozessen und halten sich Faschisten wie Bluthunde an der Leine, um sie loszulassen, wenn gar nichts mehr hilft.
Am Abend des 3. Oktober wurde im baden-württembergischen Mannheim eine 20jährige Studentin brutal vergewaltigt, danach ermordet und wie Müll im Gebüsch liegengelassen. Sie stammte aus Litauen, das vor dem Putsch der Gorbatschow-Jelzin-Clique zur Sowjetunion gehörte.
Hans Dölzer, Hirschberg
Im Sächsischen Landtag hielt Bischof i. R. Joachim Reinelt vom Bistum Dresden-Meißen am 3. Oktober eine skandalöse „Festansprache“. Darin verwies er auch auf jene Rede, welche Kohl 1989 an der Ruine der Dresdner Frauenkirche gehalten hatte. Allerdings vergaß der geistliche Herr, daß der BRD-Exkanzler dort auch die Formulierung verwandte, von deutschem Boden solle nur noch Frieden ausgehen. Als besonders empörend empfand ich, daß Herr Reinelt die Behauptung aufstellte, das Volk der DDR sei „um einen verdienten Wohlstand betrogen“ worden.
Nur ein Beispiel zum Beweis des Gegenteils: 1972 wurde in der DDR der Beschluß über den Eigenheimbau gefaßt. Obwohl ich kein „dickes Konto“ besaß, vermochten wir uns zwischen 1973 und 1975 mit staatlicher Finanzhilfe sowie mit betrieblicher und kollegialer Unterstützung ein Eigenheim zu schaffen. Die Kinder sind dort glücklich aufgewachsen.
Peter Müller, Freital
Viel wurde über Familienkungeleien im Bayerischen Landtag berichtet. Hierzulande wird auf Kosten der Steuerzahler ähnlich gemauschelt. Gegen Thüringens Ministerpräsidentin Lieberknecht leitete die Staatsanwaltschaft ein Verfahren wegen Untreue ein. Sie hatte ihren dem Lebensalter nach recht jungen Ex-Regierungssprecher in Frührente geschickt, als dieser einen lukrativen Posten in der Wirtschaft ergattern konnte. Mit einem Eklat trat auch der neue Minister der Staatskanzlei Gnauck (CDU) sein Amt an, das er bereits zwischen 1999 und 2003 bekleidet hatte. Er verklagte das eigene Ministerium wegen seinerzeitiger Ansprüche im Krankheitsfall. SPD-Wirtschaftsminister Machnig bezieht nebenbei Ruhegeld aus einer früheren Tätigkeit.
Zehn Jahre lang lief die Landesbeauftragte der Gauck-Birthler-Jahn-Behörde, Frau Neubert, Sturm gegen jedermann, der mit der DDR-Staatssicherheit irgend etwas zu tun hatte. Jetzt beginnt in ihrem Laden ein neuer Turnus, und sie muß abtreten, wird aber weder arbeitslos noch Hartz-IV-Empfängerin. Man sicherte ihr einen einträglichen Posten in der Landesregierung zu. Ihren pathologischen Haß auf die DDR dürfte die Dame dorthin mitnehmen. Es ist höchste Zeit, diesen Selbstbedienungsladen bei den Landtagswahlen 2014 endlich zu schließen.
Hans Linke, Suhl
Noch immer redet man den DDR-Bürgern ein, ihr Staat sei marode gewesen. Nur hat dieser bis zum letzten Tag seiner Existenz wertmäßig das produziert, was seine Bürger verbrauchten. So etwas schaffen die „neuen Bundesländer“ bis heute nicht.
Eine BRD-Landeshauptstadt – Mainz – wurde viele Wochen vom Bahnverkehr abgeschnitten, weil drei Stellwerksarbeiter erkrankt oder Fahrdienstleiter in Urlaub waren. Großprojekte wie der bereits weltweit in Verruf gekommene Internationale Flughafen Berlin-Brandenburg oder ein gewisses Hamburger Musiktheater werden ebenso wie Straßen und Autobahnen niemals oder nur mit enormer Verspätung fertiggestellt.
Armes Deutschland, in dem 10 % der Bevölkerung mehr als 66 % des Vermögens besitzen!
Manfred Kleinpeter, Berlin
Im Beitrag Ulrich Guhls über das Grundgesetz der BRD und die beiden DDR-Verfassungen wird nicht darauf hingewiesen, daß es im Westen seit 1968 eine Notstandsverfassung gegeben hat. Darin wurden die Streitkräfte ermächtigt, nicht nur im Verteidigungs- und Spannungsfalle „zivile Objekte zu schützen“ und im Zusammenwirken mit den zuständigen Behörden „polizeiliche Maßnahmen“ zu ergreifen. Die BRD-Regierung hätte unter den dort genannten Voraussetzungen die Bundeswehr zur Unterstützung der Polizei und des (damaligen) BGS bei der Bekämpfung organisierter und militärisch bewaffneter „Aufständischer“ einsetzen können.
Gerd Schulz, Waldau
In einem Leserbrief ist vom sowjetischen Panzer P 54 die Rede. Das machte mich stutzig: Es gab einen Panzer T 54, der 1953 bei den sowjetischen Truppen in der DDR bereits im Einsatz war. Er löste ab 1957 den T 34 auch in der NVA ab.
Ein anderer Leserbriefschreiber will sich erinnern, daß am 17. Juni 1953 in Leipzig „Angehörigen der NVA und der VP“ die Ausrüstung abgenommen wurde. Das Gesetz über die Schaffung der NVA und des Ministeriums für Nationale Verteidigung wurde aber erst am 24. 1. 1956 beschlossen.
Mike Otto, Berlin
Im Oktober-RF äußerte sich Siegfried Mikut zur Notwendigkeit der Einheit linker Kräfte. Ich teile seine Meinung, weiß aber auch, daß der Weg dorthin noch lang ist. Dabei kommt es auf die Verbindung von Toleranz und Auseinandersetzungen ohne Scheu bei Verzicht auf Bevormundung und Rechthaberei an. Unter den heutigen Bedingungen wachsender faschistischer Gefahr und bundesdeutscher Militärinterventionen möchte ich an Äußerungen des US-Brigadegenerals Telford Taylor erinnern, der als beigeordneter Ankläger im Nürnberger Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher bereits 1946 warnte. „Der deutsche Militarismus wird, wenn er wiederkommt, nicht unbedingt unter der Ägide des Nazismus auftreten. Die deutschen Militaristen werden sich mit jedem Mann oder jeder Partei verbinden, die ihnen die Wiedergeburt der bewaffneten deutschen Macht versprechen. Sie werden sorgfältig und kalt kalkulieren. Sie werden sich nicht von faschistischen Ideen oder abstoßenden Methoden abhalten lassen. Sie werden Verbrechen in Kauf nehmen, um das Ziel zu erreichen: die deutsche Macht und den deutschen Terror. Wir haben das schon einmal erlebt.“
Gert Thiede, Suhl
Am Wahltag machten wir Urlaub auf Rhodos. So konnte ich das schlechte Abschneiden der „Liberalen“ und der drei bisherigen Oppositionsparteien nur aus der Ferne verfolgen. Mitarbeiterinnen des Hotels und des Handels berichteten mir, die Athener Regierung habe ihnen nach der Urlaubssaison für die Zeit von November bis Ende April – wie angekündigt – tatsächlich das Arbeitslosengeld gestrichen, das Kindergeld gleich mit.
Im Gegensatz zu anderen RF-Lesern bin ich nach dem in Griechenland Erlebten gegen eine weitere Fehlersuche im Hinblick auf das Debakel der DDR. Die Gründe dafür sind aus meiner Sicht doch zu 95 Prozent mehr oder weniger geklärt. Angesichts der akuten und langanhaltenden Krise des Kapitalismus – im Verhältnis dazu waren ja unsere Defizite geradezu Kinkerlitzchen – sollten wir bei Recherchen nach den restlichen fünf Prozent die Kirche im Dorf lassen.
Vor allem die Südeuropäer sind der schlimmsten Misere seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 ausgesetzt, wobei die Statistiken sogar noch maßlos frisiert sind.
Zum Schluß noch eine „Erfolgsmeldung“ aus der hiesigen LVZ: Nach 23 Jahren „Wirtschaftsunion“ mit der ökonomisch stärksten Macht Europas – der BRD – hat es Sachsen immerhin geschafft, nicht weniger als 52,1 % der Älteren in Arbeit zu bringen. Wenn ich mich recht erinnere, offerierte die DDR stets Arbeitsplätze für 100 % ihrer Bürger.
Joachim Spitzner, Leipzig
„Wer immer mit Merkel ins Bett geht, wacht hinterher tot (FDP 2013) oder halbtot (SPD 2009) wieder auf.“ Das lasen wir von Josef Joffe, Herausgeber der „Zeit“, zum Thema große Koalition.
„Die rote Spindel“, Nordhorn
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