RotFuchs 206 – März 2015

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Gisela Steineckert in „Hand aufs Herz“: „… wie jede nicht zu Ende gebrachte Arbeit, der Verlust schmerzt“. Ja, wir wurden unserer Illusionen und Versuche einer ausbeutungsfreien Gesellschaft verlustig. Und der Schmerz nimmt zu, wenn wir erkennen, wie wir uns ausgeliefert haben. Jetzt erleben wir, mit welchen Mitteln und Redensarten vermeintliche Sieger aufzutrumpfen pflegen. Dazu eine Sorte Wendehälse wie Gauck und Jahn, die zu DDR-Zeiten in Kirchen und auf Schildern Pflugscharen beschworen und heute bedenkenlos Schwerter für deutsche Profitinteressen absegnen. Wem Glauben schenken in den Führungsetagen von Wirtschaft und Politik? Wen wundert die Wahl- und Medienverdrossenheit? Dem „RotFuchs“ ist zu danken, daß man sich noch ernstgenommen fühlt und nicht als Bildzeitungs-Leser eingestuft wird.

Im „Regenkönig“ von Saul Bellow findet sich der Satz: „… in ihm war eine große Sehnsucht nach menschlichen Stimmen und menschlicher Vernunft“. In diesem Sinne: „RotFuchs“ – Hand aufs Herz!

Atti Griebel, Berlin

Kann man mit 86 noch eine „RotFuchs“-Regionalgruppe retten?

2013 kriselte es bei uns in Teterow (Landkreis Rostock). Nachdem der Vorstand aus kaum nachvollziehbaren Gründen seine Arbeit niedergelegt hatte, drohte die Gruppe zu zerfallen.

Nicht mit mir, sagte sich Erwin Mitzkat, legte sich mit seinen 86 (und angeschlagener Gesundheit) gewaltig ins Zeug, scharte willige Genossen in einem Interimsvorstand um sich, der bis zur Neuwahl eine solide Vereinsarbeit leistet. Davon zeugen die stets gutbesuchten, hochinteressanten und regelmäßig stattfindenden Vortragsveranstaltungen mit kompetenten Rednern. Ein Neuanfang ohne unseren Erwin wäre schier undenkbar gewesen. Wir bedanken uns bei ihm für seine aufopferungsvolle Einsatzbereitschaft. Als wir ihn fragten, wie er mit 86 noch ein solches Pensum bewältige, meinte er nur: Der Kopf macht noch mit, und mein Klassenstandpunkt ist mir bis jetzt auch nicht abhanden gekommen.

Manfred Zickerick, Teterow

Am Ende jedes Monats freue ich mich auf die neue „RotFuchs“-Ausgabe, die ich mir regelmäßig von der Internetseite herunterlade und speichere. Der RF gibt mir neuen Halt, politische Orientierung und im übertragenen Sinne auch fast so etwas wie Verbundenheit, weil viele „RotFuchs“-Leser sicherlich ähnlich denken und empfinden. Auch mir fällt es schon – ich wurde 1967 in der alten BRD geboren – manchmal schwer, mich in diesen düsteren Zeiten zu orientieren, die innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu bewahren und den Kopf über Wasser zu halten.

Der „RotFuchs“ hilft dabei durch seine gut recherchierten Beiträge und Analysen über das aktuelle Geschehen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus sozialistisch-kommunistischer Sicht und nicht zuletzt durch den freimütigen Meinungsaustausch auf den sehr interessanten Leserbriefseiten.

Christoph Tiedemann, Escheburg

Sehr geehrter Herr Dr. Klaus Steiniger, Ihre Zusendung des „RotFuchs“ und dessen Leitartikel-Sammelband 2008–2012 habe ich dankend erhalten. Der „RotFuchs“ hat uns die DDR in Erinnerung gebracht. Dafür vielen Dank!

In letzter Zeit hat unsere Presse über die Demonstrationen für und gegen PEGIDA in Dresden, Berlin und Leipzig berichtet. Das hat uns etwas Sorge bereitet. Ich bin jedoch fest davon überzeugt, daß die Vernunft siegen wird. Mögen alle Völker in Frieden und Freundschaft gut miteinander auskommen!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und allen Kollegen Ihrer Redaktion für 2015 alles Gute und viel Erfolg.

Mit freundlichsten Grüßen aus dem winterlichen Beijing

Prof. Liang Jian Hua, VR China

Ich bin Politologe, 31 Jahre alt und arbeite an der Universität Gdánsk. Ich bin Sozialist und interessiere mich für die Geschichte der deutschen kommunistischen Bewegung, für Philosophie und antikapitalistische Politik. Als Wissenschaftler spezialisiere ich mich auf postsowjetische Staaten, ethnische Minderheiten in Rußland, politische Probleme der Arktis und des Fernen Ostens. Ich studierte in Polen und Rußland. 2010 habe ich meine Doktorarbeit verteidigt.

Ich lerne deutsch, verstehe fast alles, mache aber beim Sprechen noch Fehler. Als ich im Dezember in Berlin war, lernte ich während einer Antikriegsdemonstration Mitglieder der DKP kennen. Wir haben über vieles gesprochen. Ich besuchte auch die Redaktion der „jungen Welt“ und machte mich mit einigen Redakteuren bekannt. Dort habe ich den „RotFuchs“ erworben. Ich mag das Magazin sehr und würde gerne mit Ihnen zusammenarbeiten und den RF abonnieren.

Dr. Przemysław Sieradzan, Gdánsk

Warum müssen eigentlich Autoren aus der DDR, wenn von ihrem Sozialismus die Rede ist, immer das Wort Fehler hinzusetzen? Sicher war der „Staatssozialismus“ nicht ohne Mängel. Aber warum suchen wir ständig Fehler bei uns – besitzt doch der Kapitalismus einen unvergleichlich größeren Fehler – von allem anderen abgesehen: Er ist der Friedensfeind Nr. 1 und bringt immer neue Kriege hervor!

Noch ein Wort zu mir selbst: 1930 in Bottrop geboren, habe ich in Essen bei Krupp gearbeitet. 1949 wurde ich Mitglied der KPD, nachdem ich zuvor bereits in die FDJ eingetreten war. Heute gehöre ich der DKP und der IG Bau an – schließlich habe ich 27 Jahre auf dem Bagger gesessen. Im Rahmen einer DKP-Baubrigade kam ich nach Kuba, das meine zweite Heimat wurde.

Hans Kuprat, Matanzas, Kuba

Nachdem ich bereits im August 1974 – während der Nelkenrevolution – als Urlauber in Portugal gewesen bin, lebe ich nun schon seit vielen Jahren in der Algarve. Als Kommunist gehöre ich hier der PCP an und bin einer ihrer Abgeordneten in der Munizipalversammlung. In der BRD war ich Betriebsrat der Thyssen-Edelstahlwerke – eines Betriebes mit 6000 Mann.

Beruflich betreibe ich hier seit über 12 Jahren gemeinsam mit drei Portugiesen eine Art Genossenschaft im Baugewerbe. Politisch gesehen gilt es, einen langen Atem zu haben. Wir dürfen auf keinen Fall aufgeben!

Hermann Janssen, Aljezur (Portugal)

Im Januar-„RotFuchs“ hat mich die wunderbare Erinnerung an die beiden großen Helden der portugiesischen Nelkenrevolution – Álvaro Cunhal und Vasco Gonçalves – stark berührt.

Reiner Hofmann, Panketal

Der Beitrag Klaus Steinigers über General Vasco Gonçalves im Januar-RF ist beeindruckend. Mir imponiert auch der historische Optimismus von Almos Csongár, daß nach der Niederlage weitere sozialistische Versuche folgen werden. Den Artikel „Vom würdevollen Leben der Vertragsarbeiter in der DDR“ möchte ich ergänzen: 1985 erschien eine reich bebilderte Broschüre in deutscher und vietnamesischer Sprache. „Wir lernten im VEB NARVA ‚Rosa Luxemburg‘ für unser sozialistisches Vaterland Vietnam“ lautete der deutsche Titel. Noch 1990 wurden die vietnamesischen und die anderen ausländischen Arbeitskräfte als erste entlassen.

Dr. Kurt Laser, Berlin

Alle Tage wieder wird die Unrechtsstaats-Keule geschwungen. und alle Tage wieder irren Teile der „Linken“, dem Hasen in der Fabel gleichend, von A nach B, um letztlich doch wieder in den Stacheln zu landen. Ein unwürdiges Schauspiel! Man verkennt den abgrundtiefen Haß der Treiber. Was sie als Unrecht benennen, wird bei eigenen Gesinnungsfreunden heuchlerisch geduldet, großzügig übersehen oder nur verschämt angemerkt. Sind die selbst ihre Scheindemokratie einschränkenden Praktiken Ungarns oder der Türkei und die US-Folterorgien etwa rechtsstaatlich?

Womit aber haben wir diesen pathologischen Haß auf uns gelenkt? Wir haben ihre Profitgier eingeschränkt, ihnen die dafür benötigten Mittel entzogen und ihnen so erstmals in der deutschen Geschichte wirklich Angst eingeflößt.

Die Linke hat nur eine Möglichkeit, diese Hatz zu beenden: Sie muß den absoluten Schutz des Privateigentums an Produktionsmitteln verkünden, die Vergesellschaftung von Rohstoffen, Banken und Versicherungen verteufeln und sich vorbehaltlos zu Militäreinsätzen für geostrategische und ökonomische Ziele bekennen. Dann und nur dann würde der Druck nachlassen. Doch diesen Schonplatz belegen bereits gestutzte und gerupfte einstige Himmelsstürmer von SPD und Grünen.

Hans Joachim Bock, Warin

Das Januarheft des RF ist wieder ein Knaller – vom Leitartikel über die Beiträge Bernd Gnants und Jobst-Heinrich Müllers bis zu Konrad Hannemanns Artikel. Inzwischen hat sich auch Oskar Lafontaine auf beeindruckende Weise wieder zu Wort gemeldet.

Prof. Dr. Herbert Meißner, Oranienburg

Vor einigen Tagen erhielt ich aus der französischen Stadt Vierzon von einer Lehrerin ein Schreiben, in dem sie um Auskünfte über den in Wuppertal geborenen und am 13. Mai 2006 im Alter von 100 Jahren verstorbenen antifaschistischen Widerstandskämpfer Willi Kirschey bat.

Ich habe ihr „Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen“ geschickt. In diesem Buch ist ja auch eine Würdigung des kämpferischen Lebens von Willi Kirschey enthalten.

Weshalb schreibe ich das? Bei der Schilderung des politischen Wandels von Gregor Gysi im Leitartikel Klaus Steinigers kam mir sofort in den Sinn, daß im Lager Vierzon, wo Willi Kirschey 1939 interniert wurde, auch Gregors Vater, Klaus Gysi, eingesperrt war. Der würde sich im Grabe umdrehen, hätte er noch die Wandlungen seines Sohnes erlebt. Dessen Positionswechsel zeigt mir erneut, wie wichtig der „RotFuchs“ ist.

Dr. Dirk Krüger, Wuppertal

Am 31. Januar ist, erst 59jährig, unsere Genossin Anne Kraschinski aus Lemgo verstorben. Sie war als Sozialbetreuerin tätig, in der Friedensbewegung und vielen anderen Initiativen immer mit dabei, natürlich auch in der DKP, der sie Jahrzehnte angehörte. Anne hat es verdient, daß ihrer auch in ihrem geliebten „RotFuchs“ gedacht wird, der mit ihr eine emsige Leserin verlor.

Manfred Meyer, Rudolstadt

Danke für den „RotFuchs“, der uns in diesen traurigen Zeiten Monat für Monat Wahrheit, Klarheit, Solidarität und kämpferischen Mut in die Wohnung bringt!

Manfred Hummitzsch, Berlin

Das eigentliche Ziel der Maidan-Revolte bestand von Beginn an darin, den russischen Bären zu provozieren. Das ist im ersten Anlauf nicht gelungen. Wie Putin beweist, läßt sich dieser Bär auch nicht an die Kette legen. Deshalb werden ideologische Methoden zur Beeinflussung der Bevölkerung angewendet, die aus der Giftküche des Goebbelsschen Reichspropagandaministeriums stammen könnten. So wurde in Estland in einer Zeitung für eine „Abmagerungskur mit Dr. Mengeles Pillen“ geworben, während eine andere Firma mit Auschwitz-Fotos Gasgeräte anpries. Die kleinen baltischen Randstaaten erfüllen wie Pitbull-Terrier an der Peripherie des Reviers des russischen Bären eine für den US-Imperialismus nützliche Stellvertreterfunktion.

Dr. Günther Freudenberg, Bernburg

Entgegen früheren Zusagen, daß eine Osterweiterung nicht vorgesehen sei, expandierte die NATO immer mehr in Richtung zur russischen Staatsgrenze. Es war beschlossene Sache, Rußland einzukreisen. Gleichzeitig dehnte sich auch die EU immer weiter nach Osten aus. Man glaubte bereits, die Russische Föderation auf Dauer als Weltmacht ausgeschaltet zu haben.

Dem aber ist nicht so! Unter Putin besann sich das Riesenland auf seine Geschichte, seine nationalen Interessen, seine Leistungskraft, seinen Stolz und seine Leidensfähigkeit. Mit dem wiedererstarkten Rußland konfrontiert, läßt der Imperialismus nichts unversucht, dessen eigenständige Entwicklung in allen Bereichen zu behindern. Eine besonders negative Rolle spielen dabei die BRD und deren Kanzlerin. Hehren Worten, man dürfe die Kommunikation nicht abreißen lassen, folgt aggressive Anmaßung auf dem Fuße. Gaucks Münchner Rede vom Januar 2014 gab dazu den Auftakt.

Oberstleutnant a. D. Roland Potstawa, Königs Wusterhausen

Das Wort „Annexion“ wird gegenwärtig inflationär gebraucht – insbesondere bei Stellungnahmen und Einschätzungen westlicher Politiker zu den Vorgängen auf der Krim. Wer den Mund so voll nimmt, sollte seine Worte sorgfältig wählen – sonst kann daraus ein Selbsttor werden.

Wenn die Eingliederung der Krim eine Annexion war, dann war der Beitritt der DDR zur BRD eine Super-Annexion. Wenn aber die Annexion der DDR ein „Beitritt“ war, dann war die „Annexion“ der Krim ein lupenreiner Beitritt! Natürlich gibt es auch noch die Variante Nr. 3: Das Versehen gleicher oder ähnlicher Ereignisse mit grundverschiedenen Bezeichnungen – in Abhängigkeit davon, ob sie in den Kram passen oder nicht. Diese Variante wird in den Massenmedien, welche den USA, der NATO und der EU gegenüber hörig sind, ohne Unterlaß strapaziert.

Hans-Peter Hoffmann, Velten

Der profaschistische ukrainische Ministerpräsident Jazenjuk bezeichnete die Befreiung der Ukraine und des deutschen Volkes durch die Rote Armee in einem ARD-Interview als „sowjetische Invasion“. Daraus ist zu schlußfolgern, daß man in Kiew die Ansicht vertritt, Nazideutschland sei Opfer einer Invasion geworden und von Befreiung könne keine Rede mehr sein. Auch in den Mainstream-Medien der BRD spricht man schon lange nur noch vom „Ende des Zweiten Weltkrieges“.

Die wahre Befreiung erlebte unser Teil Deutschlands ja erst 1990: Damit kamen wir in den Genuß solcher westlichen Werte wie Arbeits- und Obdachlosigkeit, Bildungschancen nur für Vermögende, ein Gesundheitssystem nach dem Prinzip „Wenn du arm bist, mußt du früher sterben“ sowie Zugang zu Kultur und Sport in Abhängigkeit vom Geldbeutel.

Die Mächtigen beklagen sich, daß wir für derlei Wohltaten nicht dankbar seien. Wie sollten wir auch!

Michael Brix, Potsdam

Nicht nur die Gegensätze zwischen arm und reich, sondern auch die Unterschiede zwischen gebildet und ungebildet verstärken sich im Kapitalismus. Eine unserer Enkelinnen studiert in Berlin Kultur-management. Sie muß pro Semester 700 € bezahlen, also 1400 € im Jahr.

Wie war das doch in der DDR? Der Staat zahlte ein Stipendium, das später nicht zu erstatten war, für die Finanzierung der Lebenshaltungskosten während des Studiums. Vor dessen Abschluß wurde mit allen Absolventen ein Gespräch über ihre künftige Tätigkeit geführt. Ergebnis: Niemand blieb ohne Arbeitsplatz oder ein weiterführendes Studium. Ich habe das selbst erlebt.

Gerda Huberty, Neundorf

„Der Buchhalter von Auschwitz muß vor Gericht“, las ich in der brandenburgischen MAZ. Donnerwetter, schon 70 Jahre nach Kriegsende will das Landgericht Lüneburg einen 93jährigen SS-Mann wegen Beihilfe zum Massenmord an Juden strafrechtlich zur Verantwortung ziehen! Der Angeklagte leugnet seine strafrechtliche Schuld – offensichtlich haben ihm 70 Jahre nicht gereicht, um das Geschehen zu „verarbeiten“.

Die jüngste Justizfarce wird – daran besteht kein Zweifel – wie das Hornberger Schießen ausgehen.

Werner Jahr, Potsdam

Paris, Paris und immer wieder Paris! Mitgefühl und Trauer. Ich hätte nichts dagegen, wenn es ehrlich gemeint wäre. Wo aber waren die Bundeskanzlerin und ihr Gefolge, als Israels Netanjahu mehr als 2000 Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, brutal ermorden, Schulen, Krankenhäuser und Wohnviertel in Gaza dem Erdboden gleichmachen ließ? Wo war da der Aufschrei der „zivilisierten Welt“?

Elisabeth Monsig, Gartz

Die terroristische Tat extremer Islamisten, der Karikaturisten und andere Mitarbeiter von „Charlie Hebdo“ zum Opfer fielen, wurde zu Recht weltweit verurteilt. Einen solchen Protest hätte ich mir auch gewünscht, als zahlreiche afghanische Frauen und Kinder ums Leben kamen, die einen im Flußbett bei Kundus steckengebliebenen Tanklaster umlagerten, der bombardiert wurde.

In Paris wurden die Mörder von der Polizei erschossen, während die BRD den Hauptverantwortlichen des Geschehens in Afghanistan zum General beförderte.

Günter Vehoff, Hagenow

Im Januar-RF hat mir die Wiedergabe eines Briefes von Jürgen Kuczynski an eine Gruppe junger Sozialisten ganz besonders gefallen. Er wurde verfaßt, als die internationale Reaktion schon triumphierend das „Ende der Geschichte“ verkündete. Da ist das Wissen, daß sich alle bisherigen Gesellschaftsformationen einschließlich des Kapitalismus nie in einem einzigen Ansturm, sondern stets nur unter (wiederholten) heftigen Rückschlägen durchzusetzen vermochten, für uns überaus wichtig und zugleich tröstlich. Denjenigen, die bei ihren Bemühungen um gesellschaftlichen Fortschritt scheinbar gescheitert sind, hat Brecht mit seinem Gedicht „Der Schneider von Ulm“ ein beeindruckendes Denkmal gesetzt. Die höhnischen Worte des Bischofs angesichts des zerschellt auf dem Pflaster liegenden Schneiders, er habe doch von vornherein gewußt, daß der Mensch niemals fliegen könne, verkündeten – wie wir heute wissen – keineswegs das Ende der Geschichte.

Der deutsch-argentinische Autor Alfredo Bauer faßte das in die Worte: „Ich denke, wenn jene, die das Wohl der Menschheit erstreben, in ihren Bemühungen scheitern, dann scheitern sie doch niemals vollständig. Nichts von dem, was sie tun, ist ganz umsonst. Die Saat kann lange Zeit verborgen bleiben, aber eines Tages wird sie aufgehen. Auch ein mißlungener Versuch läßt die Dinge nicht, wie sie einmal waren, und seien es nur Erfahrungen und Lehren, die er der Nachwelt vermittelt.“

Hans-Friedrich Hölter, Hamburg

Bei der „Vorfreude auf einen neuen Sozialismus“. die Jürgen Kuczynski der jungen Generation bereits ankündigte, hat er sich kaum im Gang der Geschichte geirrt, offenbar aber im Zeitmaß. Momentan fällt es schwer, in absehbarer Frist an eine „Wende zum Sozialismus“ zu glauben. Derzeit fehlt es an den politischen Kräften, die dafür stark genug sind, aber auch an der Klasse, die dazu drängt. Wo gerade die einst von großen Hoffnungen begleitete Partei Die Linke die Klassen- und Eigentumsfrage von ihrer Agenda gestrichen hat, während noch keine andere Kraft in Sicht ist, welche die Massen hinreichend anzuziehen vermag, wird es wohl noch einiger Geduld bedürfen.

Roland Winkler, Aue

In dem Neubaugebiet von Königs Wusterhausen, wo ich vor meiner Übersiedlung in das Heim gewohnt habe, werden die Häuser gerade neu angestrichen. Warum wohl?

Damit sie nicht mehr an die DDR erinnern, von der sie gebaut worden sind.

Gerda Grünberg, Zossen OT Schöneiche

Nach Pressemeldungen hat der frühere Bundestagspräsident Thierse zu den PEGIDA-Aufmärschen in Dresden erklärt, „die Ostdeutschen“ hätten „im Umgang mit Fremden Nachholbedarf“. Die „Gesellschaft“ sei „in der DDR eingesperrt gewesen“ und müsse „lernen, im Alltag mit Ausländern umzugehen“.

So etwas bringt mein Blut zum Wallen. In der DDR und in meinem damaligen Betrieb hatten wir Menschen aus Polen, Kuba, Vietnam, Jugoslawien und anderen Ländern. Unsere ausländischen Freunde brauchten sicher keine Angst vor Beleidigungen oder Angriffen zu haben. Alle waren Kollektiven zugeordnet, fleißig, strebsam und wurden von den DDR-Kollegen geachtet und geehrt.

Zu Thierse kann ich als früherer Mitarbeiter des VEB Chemiefaserkombinat Schwarza und Leiter meines schönes Kulturhauses nur sagen: Einfach toll, der Mann!

Hans Nöthel, Berlin

Der RF hat einen wirklich guten Artikel zu den Vertragsarbeitern in der DDR veröffentlicht. Ich habe selbst viele von ihnen kennengelernt, überwiegend Vietnamesen. Jeder einzelne berichtete mir unabhängig von anderen nur Gutes: angefangen vom Empfang durch ein Begrüßungskomitee mit Dolmetscher auf dem Flughafen und dem Transfer zur Unterkunft über die weitere Betreuung, die Anleitung im Betrieb, das Vorhandensein von Ansprechpartnern, das Verhalten der Ausbilder, das Essen sowie kulturelle Ereignisse bis zum eigenen Musizieren. Davon könnte sich die BRD, was ihren Umgang mit Migranten und Flüchtlingen betrifft, mehr als eine Scheibe abschneiden.

Heinz Denne, Berlin

Die Aussagen im Leitartikel der Januar-Ausgabe akzeptiere ich bis aufs letzte I-Tüpfelchen. Ich sage Klaus Steiniger Dank für die mit eiserner Kraft fortgeführte Arbeit. Besonders auch die Beiträge von Gisela Steineckert und vielen anderen Autoren sind mir wertvoll, wie mir der „RotFuchs“ überhaupt als eine der wichtigsten Publikationen erscheint. Er ist eine spezielle Art von „Weltbühne“.

Nur manchmal finde ich, daß der Artikel zu geschichtlichen, außenpolitischen und kulturhistorischen Fragen zu viele sind, weil ich mir noch mehr Beiträge wünschte, welche sich mit der DDR-Realität kritisch auseinandersetzen, aber auch publizistisch-journalistische und literarische Texte.

Die große Mehrheit unserer Mitbürger wird täglich und stündlich von dieser menschenfeindlichen Gesellschaft beeinflußt und beherrscht, ohne daß sie es in ihrer Konsumbesessenheit überhaupt noch merkt. Unablässig werden die Menschen verdummt und hinters Licht geführt, in allen großen und kleinen Fragen, vom Krieg bis zur klammheimlichen Brötchenpreis-Erhöhung um 20 %, vom Freiheitssalbadern bis zur Euro-Anbetung.

Nach dem Tod meiner Frau ist es still um mich geworden. … Ich lese gute Bücher und den „RotFuchs“. Zu mehr reicht die Kraft derzeit nicht.

Manfred Kubowsky, Strausberg

Nach dem Untergang der DDR waren es zwei Mitglieder meiner Partei, der NDPD, die mir den Weg zum „RotFuchs“ wiesen. … Sie eröffneten mir den Blick auf diese Zeitschrift – eine Art Nationale Front des Friedens, der Solidarität und der Toleranz.

Später sah ich mich am Boden zerstört. Meine Annemarie starb nach fast 60 gemeinsamen Ehejahren. Aber sie ist in unseren Gedanken und unserem Glauben bei uns, bei meiner zweiten Frau Petra und mir. Ehrliche und hilfreiche Freunde führten mich wieder zu meinen Pflichten gegenüber dem Leben als Mensch, als Katholik. Über das, was mit uns geschah und geschieht, habe ich meine Gedanken und Erfahrungen aus der Tiefe und Solidarität des christlichen Glaubens. … Sich im besten Sinne einmischen, das Mögliche tun, ist doch das, was Papst Franziskus anmahnt. Ich bin froh und dankbar, auch im „RotFuchs“ das Wort ergreifen zu können …

Dr. Wilfried Meißner, Chemnitz

Herzlichen Glückwunsch für die auszugsweise Veröffentlichung von Texten des Franziskus. Ich halte es für klug, den RF-Lesern dieses Material unkommentiert zur Verfügung zu stellen. Die Gedanken des Papstes waren für unsere außerparlamentarisch tätigen Freunde aus Vereinen und Initiativen – organisiert durch den Sozialen Arbeitskreis – Anlaß, den Versuch zu unternehmen, über die von Franziskus gestellten interessanten Fragen eine öffentliche Diskussion zu führen. Dabei debattierten Nichtchristen mit Christen.

Man kann die Wortmeldungen und das bisherige Auftreten dieses Papstes nicht hoch genug würdigen. Insbesondere, wenn man sich an den Antikommunismus seiner Vorgänger erinnert.

Franziskus will das Gespräch mit Freude führen. In Predigten taucht bei ihm dieser Begriff sehr oft auf. Machen wir mit, ohne dadurch zu Sendboten der römisch-katholischen Kirche zu werden.

Dr. Erhard Reddig, Berlin

Es ist mir wichtig, Ihnen mitzuteilen, wie wißbegierig ich den „RotFuchs“ immer lese. Man erfährt durch ihn die Wahrheit über viele Dinge oder überhaupt etwas in bezug auf Vorgänge, welche die Medien gerne verschweigen. Natürlich berühren mich auch Schicksale, die in der Zeitschrift geschildert werden. Denn auch für mich gilt der Satz: Meine Heimat war die DDR. Da hat mich Herr Gysi mit seiner Rede im Bundestag enttäuscht.

Ursula Möbius, Dessau

Mit wachsender Bestürzung muß man derzeit das Niveau der Linkspartei betrachten. Vom Marxismus abgefallen, dem etliche inzwischen auch abgeschworen haben, ist in der PDL Linkes oft nicht mehr zu erkennen. Ihr Einknicken in Sachen „Unrechtsstaat DDR“ ist nicht nur mir arg in die Magengrube gefahren. Diese Schlagworte kenne ich ja noch aus meiner Zeit in der bayerischen Hauptstadt. …

Die Behauptung, die DDR, wo Theorie und Praxis gewiß nicht immer übereinstimmten, sei ein Unrechtsstaat gewesen, entwertet die Lebensleistungen von Millionen ihrer Bürger.

Dipl.-Ing. Hermann Ziegenbalg, Riesa-Weida

Ob es so sinnvoll ist, sich an denen abzuarbeiten, die sich aufgrund medialen Drucks genötigt sehen, das Mantra vom Unrechtsstaat DDR zu beten, weiß ich nicht. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob zwingend Verrat zu unterstellen ist. Als Jurist hätte Gysi indes wissen müssen, daß man solchen Unfug klug parieren kann.

Michael Mansion, Wallerfangen

Als bisher konsequenter Wähler der Linkspartei werde ich ab sofort mein Wahlverhalten ändern und mich der DKP zuwenden. Anlaß dazu hat mir Bodo Ramelow gegeben, welcher die Anmaßung besaß, sich letztlich auch in meinem Namen für vermeintliches SED-Unrecht zu entschuldigen und die inhaltslose Formel vom „Unrechtsstaat DDR“ auf das Podest zu heben.

Siegfried Duske, Biedenkopf

Mit dem Leitartikel Klaus Steinigers in der Januar-Ausgabe stimme ich voll überein. Es trifft zu, wenn er Führern der Partei Die Linke den Bruch mit dem Marxismus als System vorwirft. Wo bleibt der kollektive Aufschrei der ehrlichen Mitglieder der Linkspartei angesichts der diffamierenden Äußerungen über die DDR.

Ich fordere die Mitglieder der PDL auf, sich gegen die Preisgabe des Marxismus zu wenden. Das Vermächtnis der DDR darf nicht in Vergessenheit geraten.

Klaus Schmidt, Zwickau

Dr. Dieter Müller hat Recht, wenn er im Januar-RF für „freimütige Debatten über Zukunftsmodelle“ eintritt. Wie aber kann der Kapitalismus überwunden werden? Das Programm der PDL gibt darauf keine klare Antwort. Derzeit fehlen zwei Voraussetzungen: 1. Eine revolutionäre Situation. Sie ist dann gegeben, wenn das Volk der herrschenden Ausbeuterklasse nicht mehr folgen will und wenn diese außerstande ist, auf die alte Weise zu regieren. Ein erfolgreicher Kampf ist aber nur dann möglich, wenn die revolutionären Kräfte solche Führungspersönlichkeiten hervorbringen, die auf der Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisse des historischen Materialismus die Massen zum rechten Zeitpunkt mit den richtigen Losungen in die Schlacht führen. Die Abkehr führender Funktionäre der PDL von den marxistischen Klassikern und die drastische Anbiederung an die bürgerliche „Demokratie“ stellen ernste Hemmnisse dar. 2. Eine neue Gesellschaftsordnung kann sich gegenüber der kapitalistischen auf Dauer nur behaupten, wenn Lenins These von der Notwendigkeit einer höheren Produktivkraft der Arbeit gegenüber der im kapitalistischen System erreichten verwirklicht werden kann.

Dr. Günter Stubenrauch, Berlin

Ich bin ständiger „RotFuchs“-Leser, allerdings „zweiter Kategorie“. Ein guter Bekannter ist der eigentliche Bezieher. Ich finde Ihre Zeitschrift goldrichtig, beweist sie doch, daß das von Marx verfaßte „Kapital“ das einzige ist, welches nicht korrumpiert.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Zuversicht und Erfolg bei der Erfassung ausgemer(g)kelter Politik.

Werner Pfüller, Rostock

Einmal mehr muß ich meinem Herzen Luft machen. Ein Leserbrief an den RF ist da das geeignete Mittel. PEGIDA, Fremdenfeindlichkeit, Islam, Antiislam … die Begriffe schwirren um unsere Köpfe. Hinzu kommen die „Sonntagsreden“ hochdotierter Politiker. Das „Volk“ spürt einmal mehr, daß es vor den jeweils eigenen Karren gespannt werden soll. Und die „Rechten“ unter den Rechten nutzen die Gelegenheit, ihr faschistisches „Gedankengut“ an den Mann zu bringen. Ihr Endziel heißt wie früher: „Machtergreifung“. Das alte Spiel in neuen Gewändern.

Hans-Georg Vogl, Zwickau

Den „RotFuchs“ lese ich seit vielen Jahren. Wir Freunde und Genossen aus vergangenen Zeiten tauschen das Blatt regelmäßig untereinander aus.
Leider ist Genossen Steiniger im Leitartikel des RF 204 ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. Ich meine das dort angeführte Zitat, das richtig hätte heißen müssen: „Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken.“ Der Spruch stammt nicht von Kurt Tucholsky, dem er verschiedentlich zugesprochen wird, sondern von Erich Kästner, den ich als Dresdner seit langem sehr verehre.

Ulrich Kellermann, Dresden

Als Sündenbock bedanke ich mich für die Kritik und entschuldige mich für den Irrtum, auf den mich auch weitere Leser aufmerksam gemacht haben.

K. S.

Mit Interesse habe ich im Dezember-RF den Artikel über die Kurden gelesen. Sie sind nicht, wie es dort heißt, über drei, sondern über vier Staaten verteilt: Türkei, Irak, Syrien und Iran.

Erhardt Schleidt, E-Mail

Die Redaktion dankt auch für diesen berechtigten Hinweis.

RF

Mit Freude und Interesse habe ich die als Beilage zum RF gedruckte Rede von Egon Krenz gelesen. Sie vermittelt eine klare Analyse des Geschehens und ist der absolute Gegenpol zur unerträglichen Hetze und Verleumdung, die täglich über uns ausgeschüttet werden.

Ich bin mit 18 in das MfS eingetreten, habe bis zur Konterrevolution meine ganze Kraft für die Sicherung und Verteidigung unseres sozialistischen Vaterlandes eingesetzt und bereue nicht einen einzigen Tag meiner damaligen Tätigkeit.

Jürgen Weinhold, Reichenbach/Vogtland

Ich kann mich der im Leserbrief Raimon Bretes aus Chemnitz geäußerten Meinung nur teilweise anschließen. Sicherlich ist die Erklärung Bodo Ramelows in konservativen Medien mehr als geschmacklos, aber es gab durchaus „Genossen“, die andere durch ihr intolerantes, karrieresüchtiges, kleinkariertes und fünfhundertprozentiges Getue und die Unterstellung „ideologischer Abweichungen“ bei lächerlichsten Kleinigkeiten verärgern konnten.

Reinhard Melzer, Moritzburg, OT Boxdorf

Für mich war der UGO-Putsch, bei dem es 1949 um die Vereinnahmung der Berliner S-Bahn durch den Westen ging, ein weichenstellender Moment meines Lebens. Ich machte damals gerade das Abitur und wollte später unbedingt Ingenieur werden. Doch zunächst beabsichtigte ich, einen „richtigen“ Beruf zu erlernen. So bewarb ich mich bei der Reichsbahndirektion Berlin um einen Ausbildungsplatz als Fernmeldemechaniker im RAW Schöneweide. Dann kam der UGO-Putsch. Das Gebäude des Reichsbahnausbesserungswerkes wurde geplündert, Möbel und Akten lagen auf der Straße, darunter auch meine Bewerbungsunterlagen.

Aber ich hatte Glück und kam in den Apparatefabriken Treptow unter. Dort – dem späteren EAW – erfuhr ich eine gründliche Ausbildung als Elektromechaniker. 1951 delegierte man mich zum Studium an die TH Dresden. Von dort ging es 1952 an die Hochschule für Energietechnik in Moskau. Ich erhielt eine Spitzenausbildung, wie sie in der DDR nicht möglich war. Später promovierte ich in der Stadt an der Moskwa.

Dr. Klaus Neumann, Berlin

Im September 1991 starteten das Max-Planck-Institut und Infas eine Studie „Lebensverläufe und historischer Wandel in der ehemaligen DDR“. Dafür waren 268 Fragen ausgearbeitet worden. Sie betrafen u. a. die Eltern der Interviewten, deren Wohnverhältnisse, Schulbildung und Erwerbsgeschichte, Nebentätigkeiten, Ehe und Familie, politische Bindungen, persönliche Einkommensverhältnisse, Reisen und Zukunftsperspektiven (!). Die Teilnehmer kamen aus allen Schichten der Bevölkerung und waren – wie üblich – nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden.

Die Tätigkeit als Fragesteller machte mir Spaß. Ich lernte interessante Menschen kennen. Überdies brachten mir als Arbeitslosem die etwa 35 Interviews einiges ein.

Das Ergebnis der Studie sollte in Buchform erscheinen. Doch daraus wurde nichts. Inzwischen hatte sich nämlich Justizminister Kinkel für die Delegitimierung der DDR ausgesprochen. So fiel die soziologische Untersuchung ins Wasser. Sie wurde der herrschenden Ideologie geopfert.

Helmut Junge, Sondershausen

Die DDR-Pionierleiterin Petra Pau erklärte unlängst in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, sie kenne in ihrem Wahlbezirk natürlich auch ehemalige Offiziere der NVA und der „Stasi“, wie sie das Ministerium für Staatssicherheit in die Sprache der Gauck-Birthler-Jahn-Behörde übersetzte. Die Linke habe sich 1990 „dieser Leute angenommen“, auch weil klar gewesen sei, daß viele gefährdet waren, sonst bei den Republikanern zu landen“. Doch bei solcher Unverfrorenheit blieb die Dame nicht stehen. So fügte sie hinzu: „Es gab mal eine sehr bewußte Entscheidung, die uns heute sehr viel Ärger macht: sich den sozialen Interessen der ehemaligen bewaffneten Kräfte zuzuwenden.“ Das sei ein Fehler gewesen. „Da muß man eine knallharte Trennlinie ziehen“, sagte die in der BRD zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Aufgestiegene.

Fazit: Auch wir sollten zu solchen Mantelwendern eine „knallharte Trennlinie“ ziehen.

Konstantin Brandt, Berlin