RotFuchs 210 – Juli 2015

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Herzliche Grüße allen Mitarbeitern des „RotFuchs“-Kollektivs. Wir polnischen Kommunisten wünschen Euch viele weitere Erfolge im harten Kampf gegen den Kapitalismus und für eine sozialistische Zukunft, nicht nur in Deutschland.

Am 8. und 9. Mai haben auch wir des 70. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus durch die Rote Armee und alle anderen Alliierten gedacht, an der auch Einheiten der polnischen Armee ihren Anteil hatten. Wir danken Euch für die unablässige Herausgabe des von uns hoch bewerteten RF, der sehr beflügelnd ist.

Prof. Dr. Zbigniew Wiktor, Wrocław

Anläßlich des 70. Jahrestages der Befreiung sah man häufig Plakate mit einem Schwarz-Weiß-Foto des legendären sowjetischen Fotografen Jewgeni Chaldej: Es zeigte den Dichter J. A. Dolmatowski als Leutnant der Roten Armee. Lachend trägt er eine lebensgroße Hitlerbüste unter dem rechten Arm. Im Hintergrund sieht man seine Genossen und den stark beschädigten Reichstag. Sicher kennen viele RF-Leser dieses Bild.

Ich fragte mich, was Dolmatowski eigentlich geschrieben hat und wurde bei der von mir hoch geschätzten und derzeit akut bedrohten Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) fündig. Allerdings ist nur eine schmale Auswahl seiner Gedichte auf deutsch vorhanden. („Das Lied vom morgigen Tag, Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin 1951) Mehr bietet ein Auswahlband im russischen Original. Darin fand ich das Gedicht „Die Sache mit der Inbrandsetzung des Reichstags“. Sofort verstand ich den Zusammenhang zwischen dem erwähnten Foto und diesem Text. Vielleicht kann jemand unter den „RotFüchsen“ dieses Gedicht ins Deutsche übertragen? Ich vermute bei den „OstFüchsen“ bedeutend bessere Russischkenntnisse als bei mir – einer „WestFüchsin“.

Renate Carhoff, Berlin

Den „RotFuchs“ lese ich seit einiger Zeit mit großem Interesse. Vor allem die Artikel der erfahrenen Genossen helfen mir sehr bei der Entwicklung zu einem hoffentlich guten Kommunisten. Ihr leistet eine wichtige Arbeit.

Aus Anlaß des 70. Jahrestages der Befreiung schrieb ich einen Brief an die „Prawda“ und die Russische Botschaft in der BRD. Ich würde ihn gern auch den RF-Lesern zur Kenntnis geben:

Liebe russische Freunde! … Als einer vom Jahrgang 1969, der die Schrecken des Krieges nicht miterleben mußte und erst geboren wurde, als der Wiederaufbau schon vorangeschritten war, weiß ich dennoch um Ihre Leistungen und bin Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet.

Danke – für die Befreiung Deutschlands und Europas vom Hitlerfaschismus, bei der die Sowjetunion die Hauptlast trug. Nur durch den Mut, die Entschlossenheit und den Siegeswillen Ihrer Bürger gelang es, dieses barbarische Regime zu bezwingen.

Danke – für die Hilfe unmittelbar nach dem Krieg. Obwohl Deutsche in Eurem Land grausam wüteten und Hunger, Not und Elend auf blutgetränkter, verbrannter Erde hinterließen, habt Ihr uns geholfen. Brotverteilende Rotarmisten linderten nicht nur den Hunger, sondern gaben auch Hoffnung. Die Kultur erwachte wieder, wenn die Soldaten mit dem roten Stern ihre Lieder spielten. Das Alexandrow-Ensemble ist nur ein Beispiel.

Danke für die Unterstützung und Hilfe beim sozialistischen Aufbau unseres Landes DDR. Wir sahen Euch als Helfer, Vorbilder und Freunde. Gern denke ich an Treffen mit Euch zurück.

Die Freundschaft mit Euch war und ist die Garantie für den Frieden in Europa. Sie muß unbedingt erhalten und erweitert werden. Ich selbst werde mich mit allen Kräften dafür einsetzen. In der Gewißheit, daß viele in Deutschland so denken wie ich, sage ich auch in deren Namen noch einmal: Bolschoi spasibo! Drushba!

Michael Kluge, E-Mail

Zum 70. Jahrestag der Befreiung fand auf Initiative der „Nordbremer Bürger gegen den Krieg“ eine würdige Kundgebung in der hiesigen KZ-Gedenkstätte Bahrsplate statt. Gerd Meyer von der Internationalen Friedensschule Bremen appellierte an die Zuhörer, gerade auch das russische Sicherheitsbedürfnis in Rechnung zu stellen. Uns beeindruckte sehr, daß sich nach der Kundgebung zwei Menschen besonders herzlich bei uns bedankten: die Russen Igor und Andrej Sedelnikow. Beide leben seit 15 Jahren in der BRD. Auf dem Weg zu ihrem Wohnort Delmenhorst sahen sie wehende rote Fahnen und ein Thälmann-Banner.

Die Gedenkstätte ist den Sedelnikows nicht unbekannt: Ihr Großvater war Gefangener im Außenlager des ehemaligen KZ Neuengamme. Er überlebte die schwere Zeit und kehrte 1945 nach Nowosibirsk zurück, wo er 1997 verstarb.

Die beiden Sibirier holten aus einem nahegelegenen Blumengeschäft einen schönen Strauß, den sie am Gedenkstein niederlegten.

Gerd-Rolf Rosenberger, Bremen-Nord

Der RBB überraschte seine Zuschauer am 9. Mai in den Abendnachrichten mit einem für dieses Format ungewöhnlich langen Beitrag. Den Zuschauern wurde ein alter Mann präsentiert, der nach eigenem Bekunden der „SS-Leibstandarte Adolf Hitler“ angehört hatte. Mit einiger Genugtuung berichtete er über seinen „Kampf gegen die Russen“ in Berlin. Und das am 9. Mai 2015! Untermalt wurde das Ganze mit Bildern seiner „Spezialeinheit“ und einer Begegnung des „Führers“ mit Kindersoldaten des letzten Aufgebots. Wir beide – die Spanierin, die als Tochter republikanischer Eltern in der Sowjetunion lebte und diese erst nach elfjähriger Trennung im mexikanischen Exil wiedersah, und ich, der in der DDR im Sinne antifaschistischer Überzeugung aufwuchs und seinen Staat im Ausland entsprechend vertrat – waren darüber aufs tiefste empört. Wir empfanden die Sendung als einen beispiellosen Affront gegen die Befreier Deutschlands und Europas von der braunen Pest.

Mercedes Alvarez und
Botschafter a. D. Peter Steglich, Berlin

Im März 1944 verübten Angehörige der faschistischen Wehrmacht in Belorußland eines der schwersten Kriegsverbrechen, die gegen Zivilisten begangen wurden. Nahe der Ortschaft Ozarichi deportierten Einheiten der 9. Armee fast 50 000 Menschen aus umliegenden Ortschaften in Todeslager. Bevor die Verschleppten mehrheitlich von der Roten Armee gerettet werden konnten, kamen innerhalb von knapp zwei Wochen etwa 10 000 Kinder, Frauen, Alte und Kranke ums Leben. In den Augen der Wehrmacht handelte es sich um „unnütze Esser“.

An dieser Ausrottungsaktion beteiligten sich auch Soldaten der 110. Infanterie-Division, die u. a. im Raum Lüneburg aufgestellt worden war. Wie die anderen Verbände der 9. Armee mußten sie sich in der BRD dieser historischen Schuld niemals stellen. Statt dessen gründeten ehemalige „110er“ in den 50er Jahren einen Traditionsverband zur Propagierung der „ruhmreichen Geschichte“ ihrer Division. 1960 errichteten sie überdies ein „Ehrenmal“ für ihre „gefallenen Helden“ und übergaben es „in die Obhut der Stadt Lüneburg“. Deren „Väter“ versprachen, daß die Heidestadt dafür sorgen wird, diesen Ort „zu einer würdigen Stätte des Gedenkens werden zu lassen“.

Jobst-Heinrich Müller, Lüneburg

Wir verlebten den 70. Jahrestag der Befreiung bei guten Freunden in Suhl. In den zwei Tagen unseres Aufenthalts erfuhren wir von den vielfältigen Aktivitäten der „RotFüchse“ in diesem Teil Thüringens, unter denen sich Mitglieder der DKP, der Partei Die Linke und viele andere befinden. Ein guter Freund aus besseren Tagen, Oberst a. D. Hans Linke, der wie eh und je sehr aktiv ist, suchte und fand gemeinsam mit anderen Genossen Kontakt zu Freunden aus der einst in Thüringen stationiert gewesenen 39. Gardeschützendivision der Sowjetarmee. Man konnte das Ergebnis im Mai-RF lesen.

Uns beeindruckte auch das verantwortungsvolle Wirken des Vorsitzenden der RF-Regionalgruppe Gerald Müller, eines warmherzigen Kommunisten.

Ihr könnt davon ausgehen, liebe „RotFüchse“, daß wir wie Ihr unbeirrbar unserer gemeinsamen Überzeugung treu bleiben werden.

Margot und Heinz Bilan, Leipzig

Der Leitartikel Klaus Steinigers im Mai-RF spricht mir aus dem Herzen, vor allem auch deshalb, weil er sich deutlich von vielem ganz wesentlich unterscheidet, was sonst zu dieser Thematik gesagt und geschrieben wurde. Die Vermischung von Wahrem, Unwahrem und Verleumderischem durch die meisten Politiker, Pseudohistoriker und Medienmacher der BRD zeigt mir, daß diese Leute absolut nichts aus der Geschichte gelernt haben oder zu lernen bereit sind. Sie treiben die Menschheit systematisch in die nächste Katastrophe.

Da ist es nur gut, daß sich Rußland und sein Präsident davon unbeeindruckt zeigen und ihren Weg der Aggressionsverhinderung weitergehen.

Horst Neumann, Bad Kleinen

Als wir im Mai-RF den Beitrag „Kraftzuwachs nach Hilferuf“ lasen, haben wir uns sehr darüber gefreut, welche überschäumende Welle der Solidarität Euch einmal mehr entgegengebracht worden ist.

Der „RotFuchs“ ist für uns ein DDR-Geschichtsbuch. Mit ihm haben wir monatlich einen Zugewinn an Kenntnissen über die DDR.

Der RF ist eine überaus lebendige Zeitschrift. Er läßt uns nachvollziehen, wie sich das Leben der Menschen in 40 Jahren DDR abgespielt hat, was man vor allem auch an den jeweils über 30 Leserbriefen ersehen kann, die Ihr jeden Monat veröffentlicht.

Für all das danken wir Euch!

Hannelore und Johann Weber, Ruhstorf (Niederbayern)

Der „RotFuchs“-Redaktion bin ich dafür sehr verbunden, daß sie sich dazu entschlossen hat, in der Mai-Ausgabe den Bericht des Buchenwald-Überlebenden Emil Carlebach abzudrucken. Er war ab 1938 bis zur Selbstbefreiung des Lagers im April 1945 in Buchenwald inhaftiert und wirkte maßgeblich in der illegalen kommunistischen Widerstandsorganisation mit. Als Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora sowie als Mitbegründer der VVN hat er sich bleibende Verdienste erworben. Die Begegnungen mit ihm in den 90er Jahren haben sich mir tief eingeprägt.

Rechtsanwalt Ralph Dobrawa, Gotha

In diesem Jahr erfuhr ich endlich auch aus bürgerlichen Medien der BRD, daß sich die Häftlinge des KZ Buchenwald vor dem Eintreffen der U.S. Army selbst befreit hatten. Ab 1991 hieß es dort nämlich stets, das sei ganz und gar durch amerikanische Soldaten vollbracht worden.

Diese Verdrehung der Wahrheit, die uns nach der Annexion der DDR eingeredet werden sollte, empörte mich immer sehr. Ab 1950 diente ich in der Kasernierten Volkspolizei. Mein direkter Vorgesetzter war der damalige Oberstleutnant Herbert Scheibe. Er wurde später Chef der DDR-Luftstreitkräfte und – im Range eines Generaloberst – Leiter der Abteilung Sicherheit des ZK der SED. Genosse Scheibe befand sich viele Jahre im KZ Buchenwald. Er berichtete uns über Maßnahmen der Häftlinge zur Beschaffung von Handfeuerwaffen und Munition in Vorbereitung auf die Selbstbefreiung. Viele Lagerinsassen mußten das eine wie das andere in Weimarer Betrieben herstellen. Dadurch wurde es möglich, Waffenteile bei drohender Höchststrafe ins Lager zu schmuggeln. Das Mitgebrachte wurde in der Baracke, in der auch Genosse Scheibe vegetieren mußte, unter Dielen vergraben. Anfang 1945 gelang es sogar, ein komplettes MG zu beschaffen und im Lager zu verbergen.

Als in den ersten Apriltagen der Kriegslärm immer näher kam und viele SS-Leute bereits geflohen waren, löste das Internationale Lagerkomitee den Aufstand aus. Innerhalb von Stunden wurden sämtliche SS-Posten überrumpelt und der Wachturm gestürmt. Erst zwei Tage später trafen die ersten US-Soldaten ein. Sie waren sehr erstaunt, daß sich die Gefangenen bereits selbst befreit und die restliche SS-Mannschaft festgenommen hatten.

Es ist mir ein Bedürfnis, dieses Ereignis als 84jähriger Zeitzeuge aufzuschreiben. Ich habe vier politische Systeme erlebt und bin stolz darauf, in der einzigen deutschen Armee gedient zu haben, die niemals Krieg geführt hat.

Werner Gericke, Berlin

Dr. sc. Rosemarie Griese aus Dresden schrieb im April-RF mit Blick auf die PDL: „Bei einer nichtsozialistischen Partei darf bezweifelt werden, daß sie programmatisch einen Systemwechsel anstrebt.“

Ist aber nicht gerade die Kursnahme auf einen Systemwechsel in der Zukunft die Frage aller Fragen?

Die Lösung unserer heutigen und künftigen Probleme kann nur auf diesem Weg erreicht werden. Ein Wandel zum Besseren im Rahmen des Kapitalismus ist grundsätzlich auszuschließen. Und so wird auch die PDL daran gemessen werden, für welche gesellschaftlichen Zielstellungen sie sich entscheidet. Nur so wird es möglich sein, alle progressiven Kräfte zu bündeln. Natürlich bedürfen die gegenwärtigen und absehbaren Schritte einer intensiven Diskussion unter allen Beteiligten, ohne dabei das Ziel des Kampfes aus den Augen zu verlieren. Die Gegenwart verlangt zwingend marxistisch- leninistische Antworten auf eine Vielzahl drängender Fragen.

Die Uhr zur Rettung der Erde als Lebensgrundlage der Menschheit steht auf fünf vor zwölf. Doch die Meinung ist weit verbeitet: „Wir können sowieso nichts tun! Die da oben machen ja doch, was sie wollen!“ Selbst Rufe des Papstes nach Frieden verhallen. Was muß eigentlich noch geschehen?

Dr. Dieter Müller, Dresden

Als Teilnehmer einer BüSGM-Veranstaltung, bei der sich alle Anwesenden vorstellten, erfuhr ich vom Genossen Bernd Cachandt, daß er als junges SPD-Mitglied während der Nelkenrevolution in Portugal gewesen sei. Dort hätten er und seine Freunde aus der Juso-Delegation ein sie sehr beeindruckendes mehrstündiges Gespräch mit dem seinerzeitigen Lissaboner ND-Korrespondenten Klaus Steiniger gehabt. Bald danach sei er aus der SPD ausgetreten.

Als beschämend empfand ich die würdelose Aktion einer Bezirksstadträtin der Grünen aus Friedrichshain-Kreuzberg gegen Angela Davis. Besonders pikant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, daß Angela nach einem Richtungsstreit innerhalb der KP der USA, der zum Austritt vieler bewährter Genossen führte, selbst der Grünen Partei ihres Landes beigetreten war.

Heute gilt unser Kampf der Rettung des schwerkranken und seit über 35 Jahren gefangengehaltenen afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal. Möge auch er zum Erfolg führen!

Klaus Feldhacke, Berlin

Bundesdeutsche Geschichtsfälscher wollen uns glauben machen, daß Hitler als größenwahnsinniger Einzeltäter mehr oder weniger allein für die furchtbarste Katastrophe der Menschheitsgeschichte verantwortlich zu machen sei. Doch der Faschismus war ein ganzes System. Und Heinrich Himmler rekrutierte seine Mörderbanden nicht nur aus fanatischen deutschen Faschisten, sondern auch unter Gleichgearteten aus 24 Nationen Europas und des Nahen Ostens. Den SS-Verbänden im Ausland angeworbener Mordbrenner gehörten 510 000 Freiwillige an, die grausamste Verbrechen unter der Zivilbevölkerung begingen. Ihr gemeinsames „Leitmotov“ war der „Kampf gegen den Bolschewismus“.

Die antirussische Hetze, Putins Rußland bedrohe in der Nachfolge der UdSSR seine Nachbarn, rechtfertigt die Annahme, daß der europäische Faschismus nicht zuletzt auch von den direkten oder geistigen Nachfolgern der Mordbrenner Hitlers und Himmlers neue Nahrung erhält. Die auf den Maidan-Putsch folgende Machtübernahme faschistischer und faschistoider Kräfte in der Ukraine ist kein isolierter Vorgang.

Peter Pöschmann, Döbeln

Vielen Dank für den Mai-RF. Auf der Leserbriefseite erfuhr ich von der Idee Wilfried Baders aus Annaberg in Tirol, ein Treffen österreichischer und deutscher „RotFüchse“ zu arrangieren.

Zwischen 1995 und 1999 bin ich des öfteren im Tiroler Stubaital gewesen. Ich würde mich sehr freuen, mit Wilfried Bader und anderen Gleichgesinnten Österreichern in einen Gedankenaustausch treten zu können. Meine E-Mail lautet: ed.evil@0120knarf

Frank Sterzinger, Königs Wusterhausen

Seit einiger Zeit bekomme ich den „RotFuchs“ und lese ihn mit großem Interesse. Ich bedaure nur, daß ich erst jetzt dazugestoßen bin. Das, was ich der April-Ausgabe des RF entnahm, machte mich sprachlos: Herr Obama sieht die drei größten Gefahren für die Menschheit im IS, in der Ebola-Seuche und in Rußland. Dümmer kann man sich doch gar nicht darstellen!

Unzählige Menschen sind durch die Atombomben der USA, den massenhaften Einsatz von Napalm, den Luftterror der U.S. Air Force und auf Obamas Befehl in Marsch gesetzter Drohnen umgekommen. Jetzt ziehen Spitzenpolitiker der NATO, darunter auch der BRD, gegen Rußland zu Felde.

Das verwaschene Gerede von Frau Merkel, die mal dieses, mal jenes sagt, soll uns nur Sand in die Augen streuen. Mit dem Embargo gegen Rußland hat sie schon genug Schaden angerichtet, auch für Unternehmen der deutschen Wirtschaft.

Egon Walter, Berlin

Zu dem im letzten Satz des Artikels von Peter Elz „Haben wir alles richtig gemacht?“ (April-RF) formulierten Wunschbild eines künftigen sozialistischen Planwirtschaftsmodells mit marktwirtschaftlicher Preisbildungsmethodik möchte ich bemerken: Die Konsumenten könnten ihre Einkaufslisten ins Internet eingeben. Bei der Berechnung der Preise und der Löhne für die zur Erzeugung der Waren notwendige menschliche Arbeitskraft könnte dann das Prinzip von Angebot und Nachfrage zum Einsatz kommen. Mit anderen Worten: Verfügbare, alltägliche und massenhaft produzierte Waren hätten wie Dienstleistungen dieser Art dementsprechend niedrigere Preise als exotischere und aufwendiger herzustellende Produkte, wie auch unangenehme, gefährliche oder hoch qualifizierte Arbeiten höher entlohnt würden als einfachere und angenehmere Tätigkeiten. Das Ganze sollte bei höchstmöglicher Automation und mit einem zur Sicherung eines Mindestlebensstandards ausreichenden allgemeinen bedingungslosen Grundeinkommen erfolgen.

Thomas Movtchaniouk, M. A., Düsseldorf

Als Kriegskind habe ich 1944/45 viele Stunden in Chemnitzer Luftschutzkellern verbracht. Dort vernahm ich verzweifelte Rufe nach Hilfeleistung aus der Nachbarschaft und erlebte den Erstickungstod eines Babys im Kinderwagen. So etwas kann man nicht vergessen.

1946 wurde ich, selbst schwer erkrankt, im Hospital wieder zum Leben erweckt. Eine russische Ärztin hat mir wohl das Leben gerettet. In der DDR konnte ich dann einen Beruf ergreifen und an der Bergakademie Freiberg studieren. Als Ingenieur und Dipl.-Ing. habe ich mehr als 25 Jahre am Aufbau ihrer Wirtschaft mitgewirkt. Ich genoß ein Leben in Frieden und sozialer Sicherheit. Das Wichtigste aber war: Ich habe in einer die Menschen fördernden Gesellschaft mit Freunden und Familie 40 Jahre ohne Krieg gelebt.

Als Leser des RF vermißte ich bislang Beiträge zur Frage der Souveränität der BRD. Mit Prof. Schneiders Artikel in der März-Ausgabe erfuhr ich Wichtiges dazu. Mir scheint, wir sollten in Zukunft hier anknüpfen, um die uns folgende Generation weiter aufzuklären.

Bereits die Formulierung „Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland“ ist bedenklich, heißt es doch nicht „Grundgesetz der Bundesrepublik“. Das Gesetzeswerk hat folglich jemand anderes für die BRD erarbeitet – als ein besatzungsrechtliches Instrument zur Schaffung von Ruhe und Ordnung.

Herr Schäuble erklärte am 18. 11. 2011 dazu, Deutschland sei „seit dem 8. Mai 1945 zu keinem Zeitpunkt mehr voll souverän gewesen“. Und Herr Seehofer meinte im Mai 2010: „Diejenigen, die entscheiden, sind nicht gewählt, und diejenigen, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.“

Meine Bitte an die Redaktion: Gestalten Sie den RF weiterhin im Geiste der Integrität, Offenheit, des Mutes und der gesellschaftlichen Verantwortung!

Helmut Hölzel, Lichtenau

Es läßt sich nicht ertragen, immer wieder hören und lesen zu müssen, wie hierzulande und in der EU seitens der Herrschenden mit dem sich immer mehr zuspitzenden Flüchtlingsdrama umgegangen wird. Die verschiedensten Abwehrmaßnahmen – über ein Versenken der Boote bis zum Einsatz von Waffengewalt gegen jene, welche dem nackten Elend entrinnen wollen – werden erwogen. Da fehlt jeder Hauch von Menschlichkeit!

Tatsache ist doch, daß nicht zuletzt durch Kriege und Ausplünderung jene Schleuserbanden entstanden sind, die jetzt ihr Geschäft mit dem Tode betreiben. Doch sie existieren ja nicht im luftleeren Raum, sondern sind inzwischen ein fester Bestandteil des kapitalistischen Systems geworden.

Durch Zufall vernahm ich beim Gang durch den Senderwald unlängst eine selten realistische Stimme. Der betreffende Journalist meinte zu diesem Thema: Solange man den leidenden oder vor dem Krieg fliehenden Menschen keine wirklich humane Perspektive eröffne, würden sie jede Gefahr, auch die des Todes, auf sich nehmen, um in die „Festung Europa“ zu gelangen.

Hans-Georg Vogl, Zwickau

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“, lautet ein alter und nur zu wahrer Spruch.

Im Kleinen sind derartige Beziehungen schon quälend und bisweilen verhängnisvoll. Doch im Großen – zwischen Staaten und entsprechend beeinflußten, ja sogar manipulierten Völkern – sind sie um vieles schlimmer. Das „Spiel“ mit dem Schrecken, den Ängsten und Hoffnungen der Menschen ist satanisch. Ist nicht die höchste Steigerung des Teuflischen das Grauen?

70 Jahre Frieden in diesem Teil der Welt, aber auch die Erinnerung an das Grauen der Vernichtung, Tötung und körperlichen wie seelischen Verstümmelung der Menschen stehen uns Alten noch vor Augen. Das Grauen geht wieder um. Dazu konstruiert man „neue“ Feindbilder. Die Völker der einstigen Sowjetunion, die den Sieg über den deutschen Faschismus erkämpften und die meisten Opfer beklagen mußten, werden wiederum zum Hauptfeind der Menschheit erklärt. Wer davon besessen ist, sollte einen weiten Bogen um die Gedenkstätten für die Opfer des Großen Vaterländischen Krieges in Moskau und Wolgograd (Stalingrad) machen.

Millionen fliehen aus Angst vor einer Wiederholung des erlebten Grauens. Kommen sie aber in das „gelobte Land“ BRD – heimat- und oft hilflos –, dann müssen sie damit rechnen, daß das Grauen im Feuerschein ihrer angezündeten Unterkünfte zurückkehrt.

Wie verhält sich die EU zu diesem Exitus der Menschlichkeit und Vernunft im 21. Jahrhundert?

Über Schönes nachzudenken und zu sprechen, es in unseren Überlegungen und Taten zu pflegen, ist nach unserem Glaubensbekenntnis als Katholiken die „erfrischendste Lebensquelle“. Wir ehren und verehren unseren Herrgott, indem wir in Demut und Liebe dem Weg des Jesus von Nazareth folgen, so gut und aufrichtig, wie wir es vermögen und wollen, ohne dem Grauen zu erliegen.

Dr. Wilfried Meißner, Chemnitz

In jüngster Zeit geht es mehr denn je um die Einsatz- und Kampffähigkeit der Bundeswehr. Im Mittelpunkt steht dabei das Sturmgewehr G 36, das zuvor nicht beanstandet wurde und in 36 Ländern weiterhin eingesetzt wird.

Offensichtlich soll der kleine Steuerzahler weichgekocht werden, später volles Verständnis dafür aufzubringen, daß bei Gesundheit, Bildung und Kultur der Etat gekürzt werden muß, um die „Verteidigungsfähigkeit“ der sonst so „schutzlosen“ BRD zu gewährleisten.

Marianne Wuschko, Hoyerswerda

Als ich den Beitrag von Marianne Wuschko im Mai-RF las, mußte ich an zweierlei denken.

Erstens: Wir haben doch eine angeblich so christliche Regierung – von der Pfarrerstochter und CDU- Vorsitzenden Angela Merkel über den Ex-Pfarrer Joachim Gauck bis hin zu Frau von der Leyen. Wenn dieses Trio, das Gebot „Du sollst nicht töten“ einhalten würde, wo kämen dann die von Deutschland mitgetragenen Kriege her?

Zweitens: In der Bibel gibt es die eindrucksvolle Szene, wie Jesus den Tempel von Wucherern säubert und das Haus Gottes wieder seiner eigentlichen Bestimmung zuführt.

Ich frage mich: Wann will Gott Vater seinem Sohn Jesus nacheifern und die durch ihn geschaffene Welt von heutigem Gesindel dieser Art befreien? Anfangen könnte er doch in unserer christlich-demokratisch regierten Republik. Es gibt bestimmt viele, die ihm dabei zur Hand gehen würden – mich eingeschlossen.

Wolfgang Zierold, Oelsnitz/Erzgebirge

Mir hatte bereits geschwant, daß mein Leserbrief zu einem Artikel im hiesigen „Nordkurier“ nicht veröffentlicht würde. Man möchte dem Volk erst die Bildparallelen KZ Auschwitz = SED-Regime einhämmern. Bleiben diese mehr oder weniger unwidersprochen oder regt sich dagegen nur geringer Widerstand, dann ist der Sinn der Übung erfüllt. Schon im nächsten Bericht wird kein Unterscheidungsmerkmal mehr zu erläutern sein. Die Medien setzen dann voraus, daß bereits „alle“ verstanden haben, Nazideutschland und das „SED-Regime“ seien ein und dasselbe gewesen. Bei dieser Methode bedarf es keiner Untersuchungen, Tatsachen, Belege oder Beweise mehr, man braucht auch keine Zeugen oder Opfer. Selbst der Nachweis eines Verbrechens ist überflüssig, da man ja niemanden direkt anklagt, sondern nur pauschal eine Ansicht durchwinkt. Allein das, was „Bild“ unwidersprochen in die Köpfe der Leser transportiert, ist eine Ernte, die keine noch so effiziente Saat üppiger hätte hervorbringen können.

Langsam, aber sicher hängt man das Damoklesschwert über den Häuptern in der DDR Geborener auf und versucht uns klarzumachen, in der Geschichtsstunde der uns nachfolgenden Generationen nur noch die Rolle eines stummen Zuhörers spielen zu dürfen.

Jan Bischoff, Neustrelitz

Es verschlägt einem die Sprache, und Wut macht sich breit, wenn man lesen muß, daß die Bundeswehr jetzt schon 13- bis 17jährige Mädchen für den Dienst an der Waffe zu gewinnen sucht.

Mit anderen Worten: Sogar Minderjährige sollen in der BRD auf staatlich sanktionierten Mord und Totschlag in aller Welt vorbereitet werden. Die Schamlosigkeit der Verantwortlichen der Bundeswehr kennt wirklich keine Grenzen! Die offizielle Empörung über Kindersoldaten anderswo wird im Licht solcher Tatsachen ad absurdum geführt.

Raimon Brete, Chemnitz

Der Presse war zu entnehmen, daß sich mehrere linke Formationen in der Türkei für ein Aktionsbündnis ausgesprochen haben. Im Zentrum steht dabei die HDP, welche von einer Reihe linker und demokratischer Strömungen unterstützt wird. Hiesige Kommentatoren hoben zugleich hervor, daß die Linkskräfte in der Türkei noch wesentlich zersplitterter seien als in der BRD.

Natürlich fragt man sich, ob es nicht auch hierzulande sinnvolle Aktionsabsprachen zwischen den Führungen linker Parteien, Verbände und Organisationen geben könnte. Mir scheint, daß so etwas in Vorbereitung der nächsten Liebknecht-Luxemburg-Demonstation ein Schritt in die richtige Richtung wäre.

Gerd Schulz, Waldau

Seit längerer Zeit brennt es mir förmlich unter den Nägeln. Wenn man über die Verursacher des derzeitigen Zustands der Welt nachdenkt, tauchen immer wieder die USA auf – überall und in jedem nur denkbaren Zusammenhang. Es scheint so, als bliesen sie bereits zu einem letzten Sturmangriff auf Europa. Stichwort TTIP, vom Treiben Washingtons und seiner NATO-Partner in der Ukraine ganz zu schweigen. Leider spielt auch hier wieder Deutschland als besonders amerikahöriger Staat eine unrühmliche Rolle. Der einstige Rostocker Pastor ergeht sich dabei in üblen Eskapaden gegen Rußland. Das Ganze ist ein Spiel mit dem Feuer.

Wie ist es nur möglich, daß der längst überlebte Manchester-Kapitalismus 25 Jahre nach dem Zusammenbruch des bisher ersten Versuchs, eine wirklich solidarische Gemeinschaft aufzubauen, wieder eine solche Macht erhalten hat?

Volker Büst, Kalbe/M, OT Vienau

Die zweite Abrißwelle von DDR-Plattenbauten wurde angekündigt. Meine Familie war in Berlin beiderseits der Spree zu Hause. Als Ostberliner hatten wir die Möglichkeit, uns einige Sozialbauten West bereits vor der „Wende“ in Spandau genauer anzusehen. Ehrlich und objektiv muß ich sagen, daß die DDR-„Platte“ von der Qualität, vom Schnitt und vom Wohnumfeld den westdeutschen Quartieren ähnlicher Art bedenkenlos vorzuziehen war. Das müssen selbst eingefleischte Antikommunisten zugeben. Sollen jetzt unsere Plattenbauten immer mehr den unheiligen Wahnvorstellungen einiger unbelehrbarer Lobbyisten des Kapitals geopfert werden? Nach dem von Leuten dieses Schlages angeordneten Abriß des Palasts der Republik dokumentiert dieses Vorhaben einmal mehr, daß man weder gewillt noch in der Lage ist, der deutschen Einheit tatsächlich näherzukommen. Das alles und manches andere läßt den Schluß zu, daß die DDR selbst nach 25 Jahren noch immer quicklebendig ist.

Wilfried Meißner, Bad Blankenburg

Im Mai-„RotFuchs“ haben wir im ersten Beitrag der Serie von Renate Teller eine alte Bekannte wiedergetroffen. Sie erwähnt ihre Tochter Dorothee. Diese ist vor 50 Jahren mit unserem Sohn und unserer leider schon verstorbenen Schwiegertochter in die Schule gegangen. Unser seit einer schon länger zurückliegenden Gehirnblutung schwerbehinderter Sohn würde sich sehr freuen, den Kontakt zu seiner ehemaligen Klassenkameradin herstellen zu können. Seid Ihr so nett, liebe Genossen, und helft? Bei dieser Gelegenheit möchten wir Euch sagen: Wir gehören seit Jahren zu den „RotFuchs“-Beziehern, lesen fast jeden Artikel und reichen das Heft immer an andere weiter. Ihr könnt stolz darauf sein, daß Ihr bei vielen Menschen ein großes Bedürfnis nach Gedankenaustausch unter Gleichgesinnten befriedigt.

Ursula und Peter Rosse, Dresden

Man wird doch noch mal fragen dürfen … Nach dieser Maxime verfuhr ich bis ins hohe Alter. In der vielgepriesenen Demokratie der BRD halte ich es für zwingend notwendig, gegen die Verdummungspolitik der Herrschenden aufzutreten und auch Bundestagsabgeordnete bei sich bietender Gelegenheit zum Gespräch herauszufordern. Schon seit längerem wollte ich dem „populären“ CDU-Mandatsträger Eckhart Rehberg aus M-V einmal im Dialog gegenübersitzen. In unserem „Güstrower Anzeiger“ hatte er eine Bürgersprechstunde von 90 Minuten Dauer angekündigt. Kurz entschlossen machte ich mich rechtzeitig auf den Weg, wobei ich fälschlicherweise annahm, der Mann sei in dieser Region tatsächlich sehr gefragt. Welch ein Trugschluß! Außer mir zeigte sich niemand.

Ich wollte von Herrn Rehberg zunächst wissen, auf welchen Personenkreis er seine Anfang der 90er Jahre von der „Schweriner Volkszeitung“ kolportierte Aussage bezogen habe, er setze sich „mit Protagonisten nicht an einen Tisch“. Damals hatte er anklingen lassen, daß beispielsweise ISOR-Mitglieder damit gemeint seien.

Als ISOR-Mitglied und langjähriger Funktionsträger dieser Interessengemeinschaft stellte ich Herrn Rehbergs Gelöbnis auf die Probe. Seine Reaktion, nachdem ich mich zu erkennen gegeben hatte, war ein brüskes: „Dann ist das Gespräch sofort beendet.“ Ich ließ mich aber nicht aus der Ruhe bringen und bestand auf meinem Recht, mit dem Mandatsträger aus M-V zu sprechen. Bei allen Kontroversen müsse doch ein sachlicher Meinungsaustausch möglich sein.

Die Sache war Herrn Rehberg deshalb besonders unangenehm, weil er als führendes Mitglied der Blockpartei CDU eine beachtliche DDR-Karriere hingelegt hatte. Seit 1990 bewies er jedoch ein hohes Maß an Wandlungsfähigkeit und „profilierte“ sich als rabiater Feind seiner vormaligen Freunde.

So blieb ich hartnäckig. „Na gut, dann reden wir eben miteinander“, hißte mein Kontrahent schließlich die weiße Fahne. Es wurde ein recht langes Gespräch. Mein Fazit: Ich werde auch in Zukunft öffentliche Einladungen solcher Art in Betracht ziehen.

Walter Krüger, Güstrow

Unter dem Motto „Unerwünschte Zeitzeugen“ möchte ich bei uns in Ueckermünde eine Veranstaltungsreihe ins Leben rufen. Zeitzeugen – das ist ein Begriff, der von den Medien oft benutzt wird, vor allem auch dann, wenn es um die DDR geht. Wir aber möchten solche Zeitzeugen gewinnen, die sonst wenig oder gar nicht zu Wort kommen. Es sind jene, welche die DDR nach wie vor als ihre Heimat betrachten und in der BRD des deutschen Kapitals nicht angekommen sind. Als „Andersdenkende“ werden sie nicht selten ausgegrenzt und als „unerwünschte Zeitzeugen“ diffamiert. Wer sich hier wiederfindet, ist aufgerufen, an dem Projekt mitzuwirken. Er oder sie sollten ihren Standpunkt verteidigen können, denn bei der Diskussion dürften natürlich auch Andersdenkende zugegen sein. Gemeinsam mit dem Ortsverband der Partei Die Linke und der Stadt Seebad Ueckermünde gehöre ich als Grafiker zu den Initiatoren dieser Veranstaltungsreihe. Ich bitte um Unterstützung.

Klaus Parche, Ueckermünde

Hiermit erstatte ich Selbstanzeige. Da ich die Adresse des Generalbundesanwalts nicht kenne und auch nicht einmal weiß, wer das im Augenblick ist, wähle ich den Weg über den „RotFuchs“. Vielleicht liest der Adressat ja unsere Zeitung von Amts wegen oder der Verfassungsschutz gibt ihm zumindest entsprechend Bescheid.

Zu meiner Person: Ich heiße Wilhelm Bartels, bin am 20. Juli 1946 geboren und wohne in Berlin.

Zur Sache: Ich höre, daß der Bundestag ein Gesetz schaffen will, nach dem es strafbar ist, Terroristen finanziell zu unterstützen. Das habe ich aber bisher immer getan, indem ich Steuern zahlte. Es ist doch wohl Terrorismus, wenn im Auftrag des Drohnenkönigs von Washington aus Rammstein in der BRD ständig neue Mordanschläge in anderen Ländern organisiert und ausgeführt werden. Selbst wenn jene, welche man dort ermordet, ausschließlich Terroristen wären, bleibt es doch im juristischen Sinne Mord: ohne Prozeß und ohne Urteil. Man hört aber, daß bei diesen Anschlägen auf einen getöteten Terroristen etwa 28 ermordete Zivilisten entfallen.

Auch das Gehalt des Obersten und nunmehrigen Generals Klein habe ich mit meinen Steuern finanziert. Als mildernden Umstand bitte ich zu berücksichtigen, daß ich diese Abgaben nicht freiwillig geleistet habe. Vielleicht bin ich aber noch gar kein Straftäter, weil das Gesetz ja erst kommen soll. Was aber, wenn es dann da ist?

Vielleicht hat der Herr Generalbundesanwalt einen Tip für mich, wie ich es anstellen muß, keine Steuern mehr zu zahlen, um fortan nicht mehr straffällig zu werden.

Wilhelm Bartels, Berlin