RotFuchs 213 – Oktober 2015

Leserbriefe

RotFuchs-Redaktion

Das Flüchtlingsproblem ist von Menschen gemacht. Jahrhunderte hindurch wurden Afrika, Amerika, Australien und Asien – zumindest teilweise – von Europäern entdeckt, beherrscht und ausgebeutet. Die Bodenschätze wurden geraubt, die Menschen versklavt und als billigste Arbeitskräfte mißbraucht. Das ist das Erbe, das die herrschenden Kreise Europas dort hinterlassen haben. Im Kolonialismus und in den Kriegen des Imperialismus liegen die Wurzeln des heutigen Flüchtlingselends.

In der DDR gestaltete sich das Verhältnis zu vom klassischen Kolonialismus befreiten Völkern auf völlig andere Art. Das Motto hieß „Hilfe zur Selbsthilfe“. Werkstätten wurden in einer Reihe von Ländern eingerichtet. Dort arbeiteten anfangs DDR-Fachkräfte, die im Laufe der Zeit Einheimische in großer Zahl qualifizierten. Andererseits wurden Abertausende junge Leute aus Entwicklungsländern an unseren Schulen und Hochschulen qualifiziert.

Es ist unerläßlich, Bedingungen dafür zu schaffen, daß sich die Menschen in den Entwicklungsländern eine sichere Existenz daheim aufbauen können. Dabei handelt es sich natürlich um einen langen Prozeß, der unter kapitalistischen Bedingungen wohl kaum realisierbar sein dürfte.

Niemand verläßt sein Land ohne Zwang, solange es ihm einigermaßen gutgeht und Frieden herrscht. Es ist eine moralische Pflicht, daß die Flüchtlinge – woher sie auch kommen – von den Europäern gastfreundlich und solidarisch aufgenommen werden.

Gerda Huberty, Neundorf

Zum Artikel „Die Würde der Griechen“ von Klaus Steiniger möchte ich kritisch anmerken: Der Einschätzung der Volksabstimmung in Hellas gegen das zerstörerische Spardiktat Brüssels „als historischer Schlacht von kontinentaler Tragweite“ vermag ich mich nicht anzuschließen. Das Ergebnis einer derart großen Schlacht wäre doch wohl kaum nur kurz darauf durch das Brüsseler (oder eher Berliner?) EU-Regime einzustampfen gewesen. Vielmehr haben wir es mit einem Lehrstück zu tun, wie illusorisch Hoffnungen sind, Volksinteressen innerhalb der EU nach demokratischen Spielregeln Geltung verschaffen zu können. Tsipras sagt, Griechenland werde „mit Würde in Europa bleiben“. Offenbar setzt er den Namen des Kontinents, der vom Atlantik bis zum Ural reicht, mit dem Völkergefängnis EU gleich. Der Gedanke, die Europäische Union zu einem sozial fortschrittlichen Gebilde transformieren zu können, ist irreführend.

Sicher darf bezweifelt werden, daß in Griechenland der unmittelbare Übergang zum Sozialismus auf der Tagesordnung steht. Aber es scheint mir doch, daß die KKE ein realistisches Bild der EU zeichnet, wenn sie feststellt, daß es sich bei ihr um ein Instrument imperialistischer Großmachtpolitik handelt, dessen Wesen nicht in sein Gegenteil „transformiert“ werden kann. Schließlich denkt auch niemand daran, die NATO von innen heraus in ein Instrument der Friedensbewegung zu verwandeln. Ein anderes Europa ist möglich – allerdings nur durch Bruch mit der EU.

Erik Höhne, Neuss am Rhein

Dem Artikel Klaus Steinigers „Die Würde der Griechen“ im August-RF stimme ich zu. Die Argumente überzeugen mich. 1992 waren wir das erste Mal in Griechenland. Damals lag dort die Arbeitslosigkeit unter 3 %, während die BRD rund 9 % vermeldete. Die Mehrwertsteuer auf importierte Waren war deutlich höher als auf einheimische Erzeugnisse. Beispiel: Die griechische Melone kostete umgerechnet ca. 10 Pf, ein Kilo importierter Bananen rund 5 DM. Ähnlich sah es bei Autos aus: Ein Kleinwagen hatte etwa den gleichen Preis wie in der BRD, ein Mittelklassewagen war doppelt, ein hochklassiges Auto dreimal so teuer wie hierzulande. Mit der „Schaffung des europäischen Binnenmarktes“ kippte die EU all diese der Unterstützung einheimischen Wirtschaftens dienenden Regelungen. Darin liegt wohl die Hauptursache der Krise in Griechenland. Gewinner waren allein die westeuropäischen Großbanken und Konzerne – vor allem jene mit Sitz in der BRD.

Karl-Heinz Puchmüller, Waren (Müritz)

Wie immer ist die August-Ausgabe des RF reich an Informationen – so zur Rolle Swerdlows und Lunatscharskis in der russischen Revolution oder zur Entwicklung von Podemos in Spanien. Im Hinblick auf „Griechenlands Würde“ gehen unsere Analysen allerdings auseinander. Sicherlich ist bekannt, daß Hellas unter Vorspiegelung eines nur geringen Defizits seinerzeit Mitglied der EU wurde. Einmal drin, gab es keine Grenzen für massive und laufende Anleihen unter den Regierungen der rechtskonservativen NiA Dimokratia und der rechtssozialdemokratischen PASOK. Allerdings wurden diese Gelder nicht in neue Industrien und produktive Arbeitsplätze investiert, was Rückzahlungen ermöglicht hätte, sondern für Stimmenkauf: frühzeitige Pensionierung; 25 % Zuwachs an administrativem Personal, Korruption bei der Steuereintreibung usw. – ganz zu schweigen von Spekulationen via Goldman Sachs, dem Hai der Wall Street, der über Griechenland den Euro billiger erstehen konnte als auf dem Finanzmarkt.

Übrigens: Die Weltbank gehört nicht zur „Troika“, sondern die Europäische Zentralbank.

Dr. Vera Butler, Melbourne

Im Frühsommer hatten die österreichischen Staatsbürger über 16 mit Wohnsitz im Inland die Möglichkeit, durch ihre Unterschrift ein Volksbegehren zu unterstützen, das den Austritt der Republik Österreich aus der Europäischen Union zum Ziel hat. Die von den Initiatoren des – nach eigenem Bekunden – parteiunabhängigen Volksbegehrens aufgelisteten Beweggründe zu dieser Aktion sind durchaus unterstützenswert. Unter anderem wird darin die Ablehnung der Freihandelsabkommen der EU mit den USA und Kanada (TTIP, CETA und TISA) wie die Wiederaufnahme einer Friedens- und Neutralitätspolitik Österreichs gefordert. Die von der konservativen ÖVP betriebene Aushöhlung der Neutralität hat mit dazu beigetragen, daß das Volksbegehren trotz weitgehenden Boykotts der Massenmedien und eines umständlichen Prozederes von über 261 000 Menschen (4,1 % der Wahlberechtigten) unterstützt wurde. Da die gesetzliche Hürde von 100 000 Unterschriften übertroffen wurde, muß sich das Parlament mit dem Begehren befassen. Es ist allerdings zu erwarten, daß es von den die EU bejahenden Parlamentariern ad acta gelegt wird.

Wie die Solidarwerkstatt Linz in einem Dossier festhielt, befinden sich unter den Initiatoren des Volksbegehrens rechtslastige Personen und Gruppierungen.

Wilfried Bader, Angerberg (Tirol)

Der Redaktion und dem Autor Pastor Brühe danke ich sehr für den Beitrag anläßlich des Ablebens von Gerald Götting. Pastor Brühe lernte ich in meiner Zeit als hauptamtlicher Sekretär des Friedensrates der DDR in den Jahren 1967 bis 1971 kennen. Ich war damals Leiter des Arbeitskreises Christen für den Frieden. Da ich von 1954 bis 1989/90 dem Hauptvorstand der CDU angehörte, lernte ich Gerald Götting persönlich kennen. Oft waren es sorgenvolle Gedanken über in der DDR zu lösende Fragen und das Wirken der CDU im Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien, die wir uns machten. Es gab aber auch freudige Stunden, wenn Gerald z. B. über seinen Besuch bei Albert Schweitzer in Lambarene erzählte.

Ich habe viele Mitglieder des Arbeitskreises, darunter Pfarrer beider Konfessionen, kennengelernt. Auch ihnen gilt mein Gruß.

Oberstudienrat Fritz Rick, Dresden

Das hätte ich mir nicht träumen lassen, noch einmal mit der berühmtesten aller Fragen, die bisher noch jedes Seminar philosophischer Studiengänge in zwei Lager teilte, konfrontiert zu werden: der Rolle der Persönlichkeit in der Geschichte.

Alle im Leitartikel der August-Ausgabe angeführten Männer und Frauen hätten nichts bewirkt, wären da nicht fortschrittsbereite Anhänger an ihrer Seite gewesen. Das trifft für Lenin ebenso zu wie für Martin Luther King. Und so wird die Wahrheit wohl doch darin liegen: Es müssen die Volksmassen ihre Führer erst einmal mit der nötigen Anerkennung ausgestattet haben, damit die anfangs visionären Ziele zur „materiellen Gewalt“ werden und von den „großkalibrigen“ Persönlichkeiten wie den ihnen folgenden Volksmassen auch umgesetzt werden können. Treffend ist im „RotFuchs“ von der „Dialektik der Rolle der Massen und des spezifischen Gewichts von Persönlichkeiten hohen Kalibers“ die Rede.

Mit großer innerer Spannung habe ich auch den Beitrag von Wolfgang Kulas gelesen und stimme ihm voll zu. Es ist wohltuend, seine eigenen Gedanken von anderen sinngleich formuliert wiederzufinden.

Rudolf Krause, Berlin

Zum Extra-Beitrag von Wolfgang Kulas: Vieles davon teile ich, aber nicht alles. So schreibt er z. B. recht nebulös, daß es uns „nicht gegeben war“, die Unzufriedenheit der Bevölkerung vom Grunde her zu erfassen. Die über zwei Millionen Mitglieder zählende Partei mit vielen Wissenschaftlern aller Disziplinen, Lehrstühlen an sämtlichen Unis, ganzen Heerscharen hauptamtlicher Mitarbeiter und dem MfS soll nicht in der Lage gewesen sein, die Ursachen für das wachsende Unbehagen herauszubekommen? Das kann doch wohl nicht der Fall sein. Ich glaube eher, daß der fehlende Wechsel – die Grünen sprachen von Rotation – dazu führte, daß sich die Mitglieder von Leitungen höherer und hoher Ebenen an ihre Privilegien gewöhnt hatten und keine Veränderung wollten. Ihre Machtfülle und faktische Nichtabwählbarkeit verhinderten auch, daß Kritik von der Basis zu ihnen durchdringen konnte, weil die Überbringer von Wahrheiten fürchteten, in Ungnade zu fallen. Mir war schon zu DDR-Zeiten klar, daß wir viele sich als Kommunisten ausgebende Karrieristen in unseren Reihen hatten.

Der Schlußsatz von Wolfgang Kulas gefällt mir sehr gut. Allerdings sehe ich, daß die PDL-Führung – allen voran Gysi und das FDS – wohl vergessen haben, daß der Staat das Machtinstrument der herrschenden Klasse ist. Sonst wäre ihnen klar, daß sie in Regierungskoalitionen nur die Interessen der Kapitalisten gegen die Bevölkerung durchsetzen müssen.

Die Beteiligung an einer Bundesregierung wäre nur in einem Falle sinnvoll: Wenn eine marxistische Partei so viele Mandate erringen und Minister stellen könnte, um einen Machtapparat zu etablieren, der im Interesse des Volkes wirkt und systemrelevante Banken wie Konzerne zu Volkseigentum erklärt. Doch eine solche Situation ist in der BRD vorerst leider nicht zu erwarten.

Wolfgang Reinhardt, Nordhausen

Der bekannteste Satz von Treitschke ist leider nicht – wie Klaus Steiniger schrieb – „Männer machen Geschichte“, sondern „Die Juden sind unser Unglück.“ Das war zwar nicht der faschistische, wohl aber der feudal-preußische Antisemitismus, welcher sich nach 1933 mit den Nazis verbündete und sogar noch bei einigen „Männern des 20. Juli“ vertreten war.

Ansonsten vielen Dank für den Beitrag, speziell für die Würdigung des Durchhaltewillens und -vermögens der kubanischen Kommunisten unter Fidel und Raúl Castro sowie vieler weiterer Genossen! Daß die Führungen der osteuropäischen (und ostasiatischen) kommunistischen und Arbeiterparteien stets vor allem Disziplin, Gehorsam, Angepaßtheit und Duckmäusertum förderten, so daß solche nationalen Führer der Werktätigen tendenziell immer weniger auftreten und erfolgreich die vorhandenen Anfänge des Sozialismus verteidigen konnten, ist Teil des Problems.

Volker Wirth, Berlin

Die Würdigung herausragender Führungspersönlichkeiten im Leitartikel der August-Ausgabe des RF kommt besonders deutlich in dem Satz zum Ausdruck: „Gerade in Momenten und Phasen äußerster Belastung und höchster Gefahren bedarf es politisch gebildeter, ideologisch gefestigter, in Strategie und Taktik erfahrener, kaltblütiger und zugleich warmherziger, vor allem aber volksnaher Führer.“ Das entspricht auch meiner Auffassung. Nicht die Anzahl ihrer Mitglieder ist es, welche die Stärke einer marxistischen Partei bestimmt, sondern ihre Zielklarheit, das Niveau ihrer organisatorischen Schlagkraft und nicht zuletzt die Qualität ihrer Führung. 1917 folgten Millionen einer kleinen bolschewistischen Partei mit 40 000 Genossen, weil diese eine durchdachte Strategie und Taktik besaß. 1990 scheiterten die regierenden Parteien der sozialistischen Länder Europas, obwohl ihnen Millionen und aber Millionen Mitglieder angehörten.

Horst Neumann, Bad Kleinen

Die Idee, Institute für Lehrerbildung einzurichten, wurde schon 1952 in der DDR und Ostberlin umgesetzt. Man verfolgte das Ziel, den nach Entfernung der Nazi-Lehrer entstandenen Mangel an pädagogisch geschultem Personal allmählich zu überwinden. Zunächst ging es um die Ausbildung von Unterstufenlehrern in einem vierjährigen Fachschulstudium.

In Berlin etablierte sich das erste Institut dieser Art zunächst in Pankow, um schon ein Jahr später in die Köpenicker Hegelschule umzuziehen. Hier bestand es über 33 Jahre, bis die mittlerweile renommierte Einrichtung im Frühjahr 1986 von einem Neubau in Berlin-Hohenschönhausen Besitz ergriff. Das Bauwerk war ultramodern und hervorragend auf die Bedürfnisse der Studierenden zugeschnitten.

1992 wurden sämtliche Institute für Lehrerbildung in dem durch die BRD annektierten Teil Deutschlands „abgewickelt“. Dem neuen Berliner Gebäude aber war Schlimmeres zugedacht. Während der Hörsaalkomplex sofort in ein Kino umfunktioniert wurde, riß man das Hauptgebäude einfach ab. Dieses in meiner Erinnerung unvergleichliche Haus, das Gäste aus vielen Ländern bewundert hatten, machten die Eroberer dem Erdboden gleich. Beim Anblick des nun wieder freien Geländes konnte ich die Tränen nicht zurückhalten, war ich doch ab 1953 erst als Lernender, später als Lehrerbildner mit diesem Institut verwachsen.

Welche Mißachtung handwerklicher und intellektueller Leistungen von DDR-Bürgern!

Horst Birkholz, Berlin

Der Fuchs, der ist ein schlaues Tier,
der „RotFuchs“ ist noch schlauer:
Er streift nicht nur im Wald umher,
er recherchiert genauer.
Er schreibt es auf und trifft damit den Kern der Politik,
und weil sein Stil so ehrlich ist, reißt er die Massen mit!

Angelika Rothenhagen, Berlin

Ja, wenn das Spiel mit dem Feuer nur ein Spiel wäre, könnte man die Regeln verstehen. Doch der Friedensnobelpreisträger Obama spielt mit Menschenleben und hat schon Tausende durch ferngesteuerte und auf seinen Befehl in Marsch gesetzte Kampfdrohnen auf dem Gewissen. Vor allem Pakistan wurde dabei zur Zielscheibe. Und in Jemen werden die Menschen verhungern, weil ihnen nicht einmal die Kraft zur Flucht bleibt. Wann kommen endlich die im Völkerrecht vorgesehenen Strafmaßnahmen gegen solche brutalen Kriegsverbrechen zur Geltung!

Elisabeth Monsig, Gartz

Die Ukrainer fanden einst, daß sie – trotz eines gewis-sen Nationalismus – in der Mehrheit nie die Frage nach einem Austritt aus dem „sowjetischem Imperium“ stellen würden. Russen, Ukrainer und Belorussen sahen sich als Teil einer gemeinsamen „russischen Welt“. Bis vor kurzem waren diese Territorien ja noch selbständige, zugleich aber auch wirtschaftlich wie kulturell eng miteinander verwobene Staaten. Es bildete sich die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft mit Platz und Perspektive für sie alle.

Ab 2014 trat dann ein wirkliches Imperium auf den Plan, um die Ukraine aus geopolitischen und ökonomischen Gründen mit Hilfe dortiger Nazis und ultranationalistischer Kräfte per Putsch aus der „russischen Welt“ herauszubrechen und Moskau gezielt zu schwächen. Damit wurde das westliche Imperium politisch und ökonomisch nach Südosten erweitert, ohne mit den Nachbarn, die bis zu 60 % der ukrainischen Erzeugnisse abnahmen, darüber auch nur zu sprechen. Der blutige Maidan, der neonazistische Putsch und die Pogrome in der Ukraine führten zur Selbstbestimmung der Bevölkerung der Krim über die Wiedervereinigung mit Rußland. Dieses Ereignis wird vor Ort nicht als Annexion gesehen.

Langsam dämmert es den Vertretern des westlichen Imperiums, daß sie überhastet handelten, weil es ohne Rußland wohl doch nicht geht. Putin hat mehrfach erklärt, daß der Donbass zur Ukraine gehöre. Und er hat den Fahrplan dazu im Minsk-2-Abkommen mit festgeschrieben. Das ist eindeutig eine antiimperiale Geste Rußlands.

Gerhard Giese, Strausberg

Als ich die Nachrichten über die Vernichtung illegal eingeführter Lebensmittel in Rußland hörte, befürchtete ich schon den Aufschrei: „Befehl gegen die Menschen, Mißachtung der Früchte der Erde, kaltes Herz, Diktatorenverhalten. Letztlich: Kreuzigt Putin!“ Fürwahr, er und Rußland sind jetzt angeblich die größten Feinde der Menschheit, nicht etwa der Islamische Staat und die Verursacher einer angeblichen „Völkerwanderung des 20. Jahrhunderts“ in unvorstellbarer Weise und Tragik. Rußland wird wie ein Land kurz vor dem Exitus des Verhungerns behandelt. Die Russen und ihre Regierung können machen, was sie wollen. Sie werden als „Sündenfall“ dieser Zeit, als Störenfriede abgestempelt. Ihre unvorstellbar großen Verluste an Menschen, Kulturgütern, Volkswirtschaft und einst gesunder Natur waren wohl die größten Einbußen eines Landes in den letzten 100 Jahren. Ist all das bereits in Vergessenheit geraten?

Dr. Wilfried Meißner, Chemnitz

Die zentral gesteuerten Medien versuchen in letzter Zeit verstärkt, der Weltöffentlichkeit den Eindruck zu vermitteln, die BRD sei ein Hort der „Aufarbeitung“ des Faschismus. Neben dem Dauerbrenner – der beschämenden Farce des Münchner Neonazi-Prozesses um Beate Zschäpe – führte man im Sommer einen weiteren „heftigen Schlag“ gegen das Vergessen: Ein inzwischen 94jähriger ehemaliger SS-Angehöriger wurde wegen Beihilfe zum Mord an 300 000 Häftlingen des KZ Auschwitz zu vier Jahren Haft verurteilt.

Wir sollten den nachwachsenden Generationen in Erinnerung rufen, daß nach 1945 Tausende und aber Tausende Nazikriegsverbrecher mit Hilfe des Vatikans auf der sogenannten Rattenlinie über die Schweiz und Spanien nach Südamerika entkommen konnten. Adolf Eichmann und Klaus Barbie hat man dort erst nach Jahrzehnten gefaßt. Die „Entnazifizierung“ in der BRD war ein Flop, den man im Volksmund als „Persilschein-Aktion“ bezeichnete. Hochrangige Nazis wie faschistische Generale oder der Kommentator der Nürnberger Rassegesetze zählten zu den Gründervätern der BRD und ihrer Streitkräfte.

Oskar Gröning hat zwar das den Opfern in Auschwitz geraubte Geld verwaltet, aber daran verdient haben Konzerne wie die inzwischen umbenannten IG Farben, die noch heute zu den tragenden Säulen des imperialistischen deutschen Staates gehören.

Peter Pöschmann, Döbeln

Bekanntlich mußten bereits etliche Prominente ihre Plätze räumen, weil sie beim Promovieren abgeschrieben hatten. Sie verloren ihre Doktortitel. Doch Ideenraub ist nicht aus der Mode. So hat die Partei Die Linke schon vor langer Zeit auf die Einführung eines Mindestlohnes in der BRD gedrungen. Dafür wurde sie von CDU und SPD verlacht. Inzwischen haben Arbeitsministerin Nahles (SPD) ebenso wie CDU-Politiker den Mindestlohn unter Druck von links eingeführt und geben ihn jetzt als ihr Patent aus. So etwas nennt man geistigen Diebstahl.

Für die Zusendung des RF – manche Artikel habe ich zwei- und dreimal gelesen – danke ich sehr. Schade, daß mir solche Lektüre nicht schon Jahre zuvor bekanntgeworden ist. Als 75jähriger Parteiloser freue ich mich auf die nächste Ausgabe.

Horst Blechschmidt, Altensalz

Mit großem Interesse lese ich seit Jahren alle Beiträge im RF, auch wenn ich nicht jeder Meinungsäußerung zustimme. So kann ich durchaus Enttäuschung und Zorn vieler Leser über die willkürliche Vernichtung hochwertiger DDR-Erzeugnisse sowie die unverantwortliche Preisgabe sozialer und ökonomischer Errungenschaften der DDR noch vor deren Anschluß an die BRD verstehen. Eine vorschnelle Antwort auf die Frage Reinhard Melzers (August-RF), wie es eigentlich dazu gekommen sei, die modernen und einsatzfähigen Waffensysteme der NVA dem Gegner intakt zu überlassen, erscheint mir problematisch. Hätten sie denn nach Auflösung des Warschauer Paktes noch zum Einsatz kommen sollen? Da wäre eine rechtzeitige Zerstörung des eigenen Waffenpotentials eher verständlich, was von einem „Verteidigungsminister“ Eppelmann wohl nicht zu erwarten gewesen ist.
Hingegen – wie in einer anderen Wortmeldung zu lesen – von einem „unverantwortlichen Vollzug der Kapitulation“ zu reden, läßt eher den Schluß zu, die völlig isolierte DDR hätte in ihrem schon von konterrevolutionären Kräften unterwanderten Territorium sich und ihre Errungenschaften allein verteidigen und damit unvorstellbares Leid in Kauf nehmen sollen. Daß es dazu nicht kam, ist – nicht zuletzt – dem besonnenen und verantwortungsbewußten Handeln von Egon Krenz, Erich Honecker und der militärischen Führung zu danken.

Jürgen Wetzel, Berlin

Für den Abdruck meines redaktionell gekürzten und bearbeiteten Leserbriefes zu Joseph Gutsche im September-RF bedanke ich mich. Da keine sinnentstellenden Veränderungen erfolgt sind und mir bekannt ist, daß sich Redaktionen in der Regel solche Rechte vorbehalten, akzeptiere ich Ergänzendes und Weggelassenes.

Doch leider wurde meiner Zuschrift ohne Rücksprache mit mir ein Aspekt hinzugefügt. Ich habe nicht geschrieben, daß eine Berliner Straße den Namen von Joseph Gutsche trägt. Im aktuellen Straßenverzeichnis ist sie jedenfalls nicht zu finden. Ob es sie zu DDR-Zeiten gab, vermag ich nicht zu sagen. Für den RF-Leser wird dies jedoch unter meinem Namen behauptet. Mit solidarischen Grüßen

Hans-Peter Wokittel, Berlin

Bemerkung der Redaktion:

Leider wurden von uns die Namen Gutsche und Rusche miteinander verwechselt. Wir entschuldigen uns bei Genossen Wokittel und bei den Lesern für diese Nachlässigkeit.

RF

Die Briefe von Herrn Melzer aus Boxdorf und Frau MR Dr. Reiteritsch aus Innernzell haben mich emotional stark beschäftigt. Herr Melzer richtet seine Frage an die falsche Person. Zuständig war die von der im März 1990 gewählten Volkskammer berufene Regierung unter Lothar de Maizière. Was die „Kapitulation“ und „Waffenabgabe“, zu der sich Frau Dr. R. äußert, betrifft, so gibt sie eigentlich schon selbst die Antwort auf ihre Fragen: Die Mehrheit des Volkes der DDR hatte sich – beeinflußt vom Westen und mit der Aussicht auf Zugang zur Westmark und anderen „Wohltaten“ – eine mehrheitlich nicht mehr auf den sozialistischen Staat orientierte Volkskammer gewählt und diese eine dementsprechende Regierung installiert. Sollte die NVA, die nie einen Krieg geführt hatte, nun auf einmal gegen Teile des eigenen Volkes vorgehen? Und welche Reaktionen seitens des Westens hätte das ausgelöst? Es ist ein großes Verdienst der für die bewaffneten Organe Verantwortlichen, daß damals kein Blut geflossen ist!

Oberst der NVA a. D. Eberhard Walter, Berlin

Man kann die Lobeshymnen auf Angela Merkel – das wahrscheinlich „gottähnlichste Wesen“ auf diesem Planeten – nicht mehr ertragen! Glaubt man bestimmten Medien, dann hat sie in ihrer politischen Laufbahn alles richtig gemacht. Ich weiß zwar nicht, woher die Lobhudelei kommt, aber vielleicht ist es ja noch nicht bis zur Bundesregierung vorgedrungen, daß die Bürger der BRD trotz ständigen Beschusses durch die Medien noch nicht vollständig verblödet sind.

Als Regierungschefin hat Frau Merkel das Energiewende-Chaos, die Nichtbeherrschung des Zustroms von Einwanderern, das Chaos in der Europapolitik, die Zerstörung des guten Verhältnisses zu Rußland, irrsinnige Kriegseinsätze in weit entfernten Ländern, totales Versagen bei der Bekämpfung der US-Spionage und ein Übermaß von Unterwürfigkeit gegenüber Washington und Tel Aviv zu verantworten. Angela Merkels vorrangige Fähigkeit besteht darin, bei passender Gelegenheit freundlich zu lächeln und Dinge schönzureden, auch wenn das Kind längst in den Brunnen gefallen ist.

Bernd Passoth, Gera

Am 14. September 1950 wurde der Jugendhochschule am Bogensee als höchster Bildungsstätte der FDJ der Name „Wilhelm Pieck“ verliehen. Seitdem sind 65 Jahre vergangen, und die Einrichtung gibt es seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Sie gehörte 1990 zu den ersten Opfern der Annexion der DDR durch die BRD. In den über vier Jahrzehnten ihres Bestehens haben sich Tausende junge Menschen, FDJ-Mitglieder wie Mitstreiter aus befreundeten Jugendorganisationen Afrikas, Lateinamerikas, Asiens und anderen Ländern Europas dort Wissen angeeignet. Das Leben unter Gleichgesinnten, die internationale Solidarität und der Erfahrungsaustausch vermittelten vor allem den Teilnehmern der internationalen Lehrgänge Kraft und Zuversicht.

Der im Mai 2014 gegründete Arbeitskreis „Geschichte der JHS ‚Wilhelm Pieck‘“ stellt sich die Aufgabe, bis zum Mai 2016 den Entwurf einer Chronik der Schule sowie eine Sammlung von Zeitzeugen-Berichten aufzuschreiben. Dazu brauchen wir das Wissen und die Erfahrungen aller Lehrer, Mitarbeiter und Absolventen, die sich mit der JHS auch heute noch verbunden fühlen. Besonders suchen wir Zeitdokumente wie Bilder und Fotos, Berichte, Unterrichts- und Lektionsaufzeichnungen. Weiteres erfährt man auf unserer Website www.ak-geschichte-der-jugendhochschule-wilhelm-pieck-de. oder unter der Rufnummer 030/28 202 04.

Dr. Dieter Luhn, Berlin

Der Leserbrief von Jürgen Leichsenring im August-RF hat bei mir Freude und zugleich Traurigkeit ausgelöst. Ich absolvierte 1960 die Jugendhochschule und denke sehr gerne an diese Zeit zurück. Zu meinen Studiengefährten zählten auch Italiener, Norweger und Finnen. Mit einigen von ihnen stehe ich noch immer in Kontakt. Traurig macht mich die Tatsache, daß dieses einst herrliche Objekt immer mehr dem Verfall preisgegeben wird.

Es ist gut, daß Dokumente erscheinen, um deren Zusammentragen sich einstige Lehrer und Absolventen der JHS bemühen. Das wird andere in die Lage versetzen, sich der wertvollen Zeit gemeinsamen Studiums einmal mehr zu erinnern.

Günter Bauch, Fraureuth

Für den Beitrag im August-RF „Wortmeldung eines Kommunisten“ von Dennis Simon bin ich dankbar, da er mir aus der Seele spricht. Ich fühle mich schon sehr lange unwohl in der PDL. Sie ist mir zu „schwach“ und geht in Duckstellung, wenn es brenzlig wird. Hinzu kommt die Debatte über den DDR-„Unrechtsstaat“, an der sich so manche beteiligt haben. Jahrgang 1985, finde ich es jämmerlich, alles zu unterschreiben, nur um irgendeine „Machtposition“ zu bekleiden. Was hat die Geschichte der DDR in einem Koalitionsvertrag zu suchen? Wird denn die Geschichte der BRD ebenfalls in Koalitionsverträgen festgeschrieben – mit ihren Altnazis auf hohen Regierungsposten?

Ich hoffe, daß die DKP in der revolutionären Tradition Ernst Thälmanns steht und werde in naher Zukunft einen Mitgliedsantrag bei ihr stellen.

Marvin Schöwe, Strasburg (Uckermark)

Dem Beitrag Prof. Ingo Wagners, der die PDS/PDL als eine sozialdemokratische Partei besonderer Art bezeichnete, stimme ich zu. Meine eigene Erfahrung hat mich vor Jahren dazu bewogen, diese Partei zu verlassen. Seit 1990 haben maßgebliche Funktionäre die ursprünglich auf die Überwindung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung gerichteten Zielsetzungen immer mehr unter den Tisch fallen lassen. Angesichte der heutigen politischen Konstellation in der BRD und der Welt erscheint es mir notwendiger denn je, auf die Formierung einer die linken Kräfte bündelnden sozialistisch-kommunistischen Partei Kurs zu nehmen. Der „RotFuchs“ sollte auch hier zu den Akteuren gehören.

Hans Georg Vogl, Zwickau

Im Juli/August fand eine von der FDJ organisierte Friedensfahrt statt. Ausgangspunkt war Lichtenberg bei Hof. Die Mehrheit der Teilnehmer wuchs weder in der DDR noch auf deren früherem Territorium auf. Mich beeindruckte deshalb ihre Verbundenheit mit diesem kleinen großen Land und das Interesse an seiner Geschichte. Etappenziel war Weimar. Am Abend stand ein Aufenthalt in der Gedenkstätte Buchenwald auf dem Programm, wo uns die Selbstbefreiung geschildert wurde. Nach Rad- und Bahnfahrt mit den Stationen Jena und Naumburg setzten wir unsere Tour per Kanu auf der Saale nach Weißenfels fort. Unsere Fahrt im Blauhemd durch Halle war auch dem Leiter der dortigen RF-Regionalgruppe nicht entgangen. Er bekundete uns seine Solidarität. Bei Gardelegen errichteten wir ein Camp gegen das Gefechtsübungszentrum der Bundeswehr (GÜZ). Nach Aufenthalten in Caputh und am Schwielowsee erregte unser Fahrradkorso aus Anlaß des 70. Jahrestages des Potsdamer Abkommens in der Stadt seiner Unterzeichnung besondere Aufmerksamkeit. Auch dort stießen wir auf Genossen der RF-Regionalgruppe, die uns herzlich willkommen hießen. Den Abschluß bildete unsere Kundgebung vor der Henning-von-Tresckow-Kaserne in Geltow bei Potsdam,die das Einsatzführungskommando der Bundeswehr beherbergt. Für mich war diese Woche ein tolles Erlebnis. Wäre in den letzten Jahren der DDR eine Mehrheit der FDJ-Mitglieder von diesem Kaliber gewesen, hätte sich die Jugend ihren Staat nicht so einfach wegnehmen lassen.

Torsten Trentzsch, Meißen

Liebe „RotFuchs“-Redaktion, gestattet mir den Hinweis auf einen Irrtum im Artikel über das „Deutschlandlied“ ( August-RF). Joseph Haydn „vertonte“ nicht den Text Hoffmann von Fallerslebens. Als dessen „Lied der Deutschen“ 1841 entstand, war Haydn längst verstorben (1809). Andere bedienten sich der Melodie des 1797 von ihm komponierten Kaiserliedes („Gott erhalte Franz den Kaiser …“), um Hoffmanns Text danach zu singen.

In der Nazizeit beschränkte man sich dann auf die erste Strophe des „Deutschlandliedes“ und schloß daran stets das „Horst-Wessel-Lied“ der SA an.

Botschafter a. D. Otto Pfeiffer, Berlin

Der Artikel Prof. Schneiders (August-RF) „Dem nationalistischen Größenwahn Paroli bieten!“ findet meine volle Zustimmung.

1931 geboren, habe ich bereits in der zweiten Klasse (1938) das „Deutschlandlied“ lernen müssen. Schon in der Weimarer Republik wurden die Deutschen nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg mit diesem Lied auf die nationalistische Politik der Bourgeoisie und des Adels eingeschworen. Das Nazireich trug so den Größenwahn in die Mehrheit des Volkes. Mit ihm im Gepäck betrieb man die Aufrüstung und entfesselte den Zweiten Weltkrieg. Mein älterer Bruder kehrte aus ihm nicht zurück, und ich mußte als Kind und Jugendlicher sieben Jahre um meinen Vater bangen.

Am 1. April 1946 wurde ich Mitglied der FDJ. Die Gründung der DDR habe ich sehr begrüßt. Unsere Hymne brachte den Friedenswillen zum Ausdruck. Seit dem 3. Oktober 1990 wurde die DDR dann „abgewickelt“. Nach der Konterrevolution stülpte man auch uns die nationalistische Hymne der BRD über. Bis heute kann ich das „Deutschlandlied“ nicht ertragen und stelle sofort Rundfunk wie Fernsehen ab, wenn diese Melodie ertönt. Immer höre ich „Deutschland, Deutschland, über alles, über alles in der Welt“ heraus. Für dieses Deutschland schäme ich mich.

P. S.: Der „RotFuchs“ macht mir immer neuen Mut, meine linke Meinung überall zu vertreten. Vielen Dank, daß es diese Zeitschrift gibt!

Oberst a. D. der NVA Werner Gericke, Berlin

Der Artikel Dr. Kurt Lasers, in dem eine Äußerung von Christoph Jünke zitiert wird, ist bemerkenswert. Jünke gelingt es, seinen eigenen Beitrag mit wenigen Worten treffend zu charakterisieren: „Wissenschaftlich ein Witz, intellektuell erschütternd schmalbrüstig, politisch ein Skandal und moralisch eine Zumutung.“ Diese anderen zugedachte Aussage trifft punktgenau auf Herrn Jünkes Artikel zu. Er unternimmt nicht einmal den Ansatz eines Versuchs, sich mit den durchaus diskussionswerten Thesen Domenico Losurdos sachlich auseinanderzusetzen. Wozu auch – das Totschlagsargument „Stalinismus“ enthebt jeden, der es seinem Kontrahenten entgegenschleudert, der Mühe des Argumentierens. …

Noch eine Bemerkung zu dem Artikel „Anatoli Wassiljewitsch Lunatscharski“ von Steffen Kastner im RF 211. Zu Lunatscharskis Diskussionspartnern zählte auch Albert Einstein, von dem der Weggefährte Lenins folgende Äußerung wiedergab: „Ich glaube in erster Linie an das Experiment. In der Aufbautätigkeit der Kommunisten in Rußland erblicke ich ein Experiment von gewaltigem Ausmaß. Hierbei bin ich der Ansicht, daß es unter den ungünstigsten Verhältnissen in einem armseligen Laboratorium ausgeführt wird. Sollte es daher mit einem Mißerfolg enden, so würde das für mich als Naturforscher noch nicht die Unmöglichkeit eines Erfolges des gleichen Versuchs in einem reicher ausgestatteten Laboratorium beweisen.“

Prof. Dr. Karl-Heinz Bernhardt, Berlin

Über Christoph Jünkes Beitrag im „nd“ war ich empört! Dr. Kurt Laser hat Recht, wenn er zu dem Ergebnis gelangt, es sei nicht nachvollziehbar, wie das „nd“ für einen solchen Artikel eine ganze Seite zur Verfügung stellen konnte.

Nicht nachvollziehbar ist noch geschmeichelt! Wenn man Christoph Jünkes Zeilen liest, fragt man sich, ob der Autor noch alle politischen Sinne beisammen hat, um solchen substanzlosen antikommunistischen Unrat zu produzieren. Jünke verfolgte mit seinem Beitrag nur ein Ziel: alle marxistisch-leninistischen Erkenntnisse, die – zugegebenermaßen – nicht immer berücksichtigt worden sind, in seinen „Müllsack Stalin“ zu stopfen, um schließlich den Lesern zu prophezeien: Wenn Ihr eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse anstrebt, müßt Ihr nach wie vor mit „stalinistischen Methoden“ rechnen.

Oberstleutnant a. D. Harry Popow, Schöneiche

Als sich der „RotFuchs“ zum 211. Male in unsere Nähe traute, war zuvor etwas ganz Entscheidendes passiert: Die Rüstungsriesen Krauss-Maffei Wegmann (KWW) und Nexter hatten einen Kooperationsvertrag unterzeichnet und heißen fortan Newco. In ihrem Super-Kampfwagen werden also nicht nur französische, sondern auch deutsche Proletarier die Besatzungen stellen. Dieses „historische Ereignis“ wurde vom RF zwar noch nicht bewertet, doch zog Wolfgang Kulas aus Hildburghausen das Fazit: „Beim nächsten Anlauf machen wir es besser.“

Aber was heißt denn hier „Beim nächsten …“? Der „RotFuchs“ ist ja schon viel weiter. Blättert man in seinen Seiten, dann entdeckt man bereits manche Elemente von – wie hieß das nur früher? – Partei- und Staatsführung.

Summa summarum: Der nächste Anlauf ist aus den verborgenen Tiefen der DDR bereits sichtbar geworden. Da gäbe es dann sogar noch den „Sozialismus 2.0“!

Klaus Horn, Großdobritz

Seit langem bin ich Bezieher des RF und ganz stolz darauf, daß es Euch gibt!

Gerhard Kmoch, Aachen