RotFuchs 209 – Juni 2015

Massenmord im Mittelmeer

RotFuchs-Redaktion

Von immer neuen Kriegsschauplätzen und den dort Hingemordeten ist die Rede, ohne dabei deutlicher jene zu benennen, für die der Tod ein lukratives Geschäft ist. Das Sterben Tausender und aber Tausender Menschen überwiegend schwarzer oder brauner Hautfarbe im Mittelmeer erweist sich als unmittelbare Folge von Krieg und Gewalt.

Die Leib und Leben Riskierenden, welche sich auf nicht hochseetüchtige Schiffe und überladene Boote oder gar Flöße begeben, fliehen aus Angst vor den Kriegen alter wie neuer Kolonisatoren, die ihnen die Lebensgrundlage entzogen haben. Hunderttausende stehen auf den „Wartelisten“ der Schlepperbanden, deren kriminelles Geschäft längst zu einer Ultraprofite abwerfenden „normalen Branche“ des Kapitalismus geworden ist.

Während sich die „Festung Europa“ trotz frommer Beteuerungen immer hermetischer abzuschotten sucht, schwellen die Flüchtlingsströme Verzweifelter, die alles auf eine Karte setzen, unablässig an. Die Zahl der Ertrinkenden nimmt ständig zu.

Um diesem Kapitalverbrechen des Kapitals zu begegnen, bedarf es tausendfach verstärkter Solidarität mit den Opfern der Gewalt sowie massiver Abwehr jeglicher Formen von Ausländerhaß und Diskriminierung aus politischen, ethnischen und religiösen Gründen. Das unten reproduzierte Plakat dänischer Humanisten stellt sich solchem Ungeist entgegen.