Züge mit US-Panzern rollten durch Saalfeld: Endziel Baltikum
Mordinstrumente für den
NATO-Ring um Rußland
Es geht durch die Welt ein Geflüster.
Arbeiter, hörst du es nicht?
Das sind die Stimmen der Kriegsminister!
Arbeiter, hörst du es nicht?
Es flüstern Kohle- und Stahlproduzenten …
Arbeiter, horch, sie ziehen ins Feld!
Doch nicht für Nation und Rasse!
Das ist der Krieg der Herrscher der Welt
Gegen die Arbeiterklasse!
Denn der Krieg, der jetzt vor der Türe steht,
Das ist der Krieg gegen dich, Prolet!
Erich Weinerts Gedicht „Der heimliche Aufmarsch“ (gegen die Sowjetunion) entstand 1927. Angesichts massiver Kriegsvorbereitungen der USA und der NATO scheinen mir die Worte von hoher Aktualität zu sein. In der Vertonung Hanns Eislers und vorgetragen von Ernst Busch erlangte das Lied einen hohen Bekanntheitsgrad.
70 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa kam es mir wieder in den Sinn.
Sie rollt einmal mehr durch Thüringen – die Technik der US-Streitkräfte: Bradley-Schützenpanzer, Abrams-Kampfpanzer, Paladin-Haubitzen und andere geländegängige Militärfahrzeuge. Per Schiff nach Deutschland transportiert, brachte man sie aus Bremerhaven über die Gleise des Saalfelder Bahnhofs auch durch Probstzella zunächst weiter gen Bayern nach Grafenwöhr. Der Zahl nach entsprach das, was wir sahen, der Ausrüstung eines Bataillons.
Nach dem Zwei-plus-vier-Abkommen von 1990 haben die US-Streitkräfte nicht das Recht, früheres DDR-Territorium mit schwerem Gerät zu durchqueren. Angeblich sollte die Militärtechnik – insgesamt die Ausrüstung einer Brigade – für Manöver in der BRD, Polen und den baltischen Republiken, vorwiegend Estland, genutzt werden. Man wolle die NATO in dieser Region stärken, hieß es.
Ich fragte mich, warum die hier reproduzierte Aufnahme am 21. März nur versteckt auf der Innenseite „Thüringen“ der hiesigen „OTZ“ erschienen ist, nicht aber, wie es sich gehört hätte, als Protestfoto auf der Titelseite. Augenscheinlich wollte man den NATO-Partner aus Übersee nicht verärgern und obendrein auch noch seinen Job verlieren.
Schon seit dem Überfall auf Irak und der massiven militärischen Einmischung in die inneren Angelegenheiten Afghanistans nutzen die Amis mit wohlwollender Duldung der Bundesregierung den Flughafen Halle-Leipzig als Drehscheibe für ihre Militärtransporte. Herhalten müssen dafür Großraumtransportflugzeuge der Ukraine. Das macht deutlich, wer hierzulande das Sagen hat!
Bei all dem handeln die USA nicht im Rahmen der NATO, sondern im Alleingang. Gegen den Willen der Mehrheit unserer Bevölkerung entscheiden sie auf eigene Faust, was richtig ist. Aufmucken gibt es nicht! Ein kurzes „Kusch!“ genügt, damit sich die Merkel-Regierung duckt. Wenn die Bundesrepublik Deutschland – laut Zwei-plus-vier-Vertrag – angeblich die volle Souveränität erhalten haben will, warum betrachten ihre tonangebenden Politiker dann die vertragswidrige Verlegung von US-Streitkräften über früheres DDR-Territorium nicht als einen Eingriff in ihre damit verbundenen Rechte? Warum gebärden sich die USA nach wie vor als Besatzungsmacht? Und: Warum erfolgt dagegen kein energischer Protest?
Am 23. März rollten abermals zwei Militärtransportzüge durch Probstzella gen Bayern. Auch sie waren mit Kampfpanzern der U.S. Army beladen – jeweils mit Technik für ein Bataillon. Bereits am darauffolgenden Tag passierte ein weiterer Zug mit sogenannten Troß-Fahrzeugen unsere Stadt in gleicher Richtung. Und ein vierter Transport machte dann die Sache komplett. Diesmal beförderte er scheinbar harmlose Schiffscontainer von HAPAG Lloyd. Mit anderen Worten: Er war geschickt getarnt und bestand aus der zur Technik gehörenden Munition. Zwei vorgespannte Lokomotiven bestätigten meine Annahme in bezug auf eine besonders schwere Ladung.
Der heimliche Aufmarsch wird unheimlich. Nach dreimonatigem Manöver verblieb die Technik in den erwähnten Ländern. In dieser Zeit wurden die neuen Nutzer an ihr ausgebildet. Und die Welt schaut zu.
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