Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen
Die Karten liegen jetzt offen auf dem Tisch: In der BRD wurde mit Unterstützung der Innenminister und der Spitzen des DSB und des NOK, die vor Jahren noch getrennt waren, flächendeckend gedopt. Und dies seit 1949.
Prof. Reindell hat dazu bereits 1950 eine Studie erarbeitet, die als Grundlage für die Einführung des Staatsdopings diente. Die jetzige Offenbarung trägt den Titel: „Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legimitation“. Allerdings war der Zwischenbericht von 2012 umfassender als das nun vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft vorgestellte Resümee: Einiges unterliegt dem „Datenschutz“, anderes fiel dem Reißwolf zum Opfer.
Die Verantwortlichen (Innenminister wie DOSB-Präsidenten) können sich an nichts mehr erinnern.
Also helfen wir nach: „Wenn es nicht schadet, soll man auch das Bestmöglichste unseren Sportlern angedeihen lassen“, hatte Schäuble erklärt. Und Genscher forderte: „Medaillen, koste es, was es wolle.“
Spitzenathleten der BRD wie Heidi Schüller oder Manfred Ommer bezweifeln auch die Glaubwürdigkeit von Thomas Bach. In dessen aktiver Zeit sei Doping nie ein Thema gewesen, erklärte dieser. Bach war 1984 bei den Spielen in Montreal aktiver Fechter. Dort setzten die BRD-Olympiaärzte den Aktiven 1400 „Aufbauspritzen“.
„Freiburg war das Paradies für die Athleten, das waren richtige Pilgerfahrten“, erklärte Manfred Ommer zum Doping-Mekka.
Da fragt man sich unwillkürlich: Wenn die Innenminister Genscher, Maihofer und Schäuble sowie die noch lebenden Sportpräsidenten von Richthofen und Bach – dieser hat ja inzwischen den Olymp erklommen – von nichts wußten, dann heucheln sie entweder oder haben keinen Bezug zu ihrem Leistungssport. Vermutlich trifft beides zu.
Das Institut für Sportwissenschaft ist bekanntlich eine Behörde des Bundes. Deshalb müßten seine Akten im Koblenzer Bundesarchiv verwahrt werden. Dort gibt es aber nur ganze 62 Seiten. Wo sind denn die restlichen Unterlagen des Instituts geblieben? Hat man sie etwa vernichtet?
Wann endlich bekennt man sich zum Mißbrauch von Medikamenten? Immerhin hat die BRD auf dieser Strecke fünf Tote zu beklagen. Und warum unterdrückte man die Wahrheit so lange?
Die Antwort gab der schon 1910 gestorbene amerikanische Schriftsteller Mark Twain: „Eine Lüge ist dreimal um die Erde gelaufen, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht.“
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