Briefmarken offenbaren den Charakter eines Staates
Philatelistische Visitenkarte der DDR (5)
Glaubt man den Karikaturen von der DDR, die gleichgeschaltete Medien und bundesdeutsche Großinquisitoren weltweit verbreiten, dann war in ihren Grenzen alles Patriotische verfemt und untersagt. Tatsächlich aber verfolgte der sozialistische deutsche Staat – der beste, den es in der Geschichte unseres Volkes jemals gegeben hat – einen völlig anderen Kurs.
Er stand fest auf den Positionen des proletarischen Internationalismus und der revolutionären Solidarität mit allen um ihre Befreiung kämpfenden oder ihre nationale Unabhängigkeit verteidigenden Völkern und Bewegungen. Zugleich aber – und beides bildete eine untrennbare Einheit – gab er dem Patriotismus breiten Raum und einen neuen Inhalt. Frei von den chauvinistischen Aufwallungen jener Kräfte der Bourgeoisie, die weiterhin der Linie „Deutschland, Deutschland über alles“ folgen, wurzelte dieser im berechtigten Stolz auf kostbare Kapitel der eigenen Geschichte. Und er stellte jene Deutschen in den Mittelpunkt, die ihrem eigenen Volk und der Welt tatsächlich etwas gegeben haben.
Der sozialistische Patriotismus der DDR setzte damit einen Kontrapunkt zur deutschtümelnden Großmannssucht und Anmaßung Ewiggestriger.
Das widerspiegelte sich auf eindrucksvolle Weise auch in den Briefmarken-Editionen ihres Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen. Während der deutsche Friedensstaat einerseits internationalistische Klassenpositionen auch in dieser Hinsicht konsequent verteidigte, widmete er nicht wenige seiner Briefmarken Denkwürdigem und Verehrenswertem aus der Chronik des eigenen Volkes. Die Taten seiner Protagonisten wurden ganz überwiegend lange vor dem Entstehen einer organisierten Arbeiterbewegung auf deutschem Boden vollbracht.
Thomas Müntzer, Freiherr vom Stein, Lützows Freikorps, Ferdinand von Schill, Blücher, Scharnhorst, Gneisenau und andere deutsche Patrioten, die für die nationale Einheit kämpfenden Studenten der Wartburg, Ernst Moritz Arndt, die Bannerträger der bürgerlichen Revolution von 1848, wurden von der DDR nicht etwa vereinnahmt, wie Besserwisser im Westen anmerkten, sondern waren genau aus jenem Holz, das sich durchaus mit dem Gebäude des Sozialismus vertrug, ja sogar gut zu ihm paßte.
Nach Serien und Einzelausgaben, die dem proletarischen Internationalismus gewidmet waren, folgen in unserem lockeren philatelistischen Report diesmal Editionen, die den sozialistischen Patriotismus der DDR eindringlich unter Beweis stellen.
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