Briefmarken offenbaren den Charakter eines Staates
Philatelistische Visitenkarte der DDR
(Teil 11 und Schluß)
Nur sehr hartnäckige Sozialismus-Hasser können der DDR ein ihr tausendmal gebührendes Prädikat verweigern: das kinderfreundlichste Land in der deutschen Geschichte gewesen zu sein.
In erster Linie hat sich der sozialistische deutsche Staat diesen Ehrentitel wohl dadurch verdient, daß von seinem Boden niemals Krieg, sondern immer nur Frieden ausgegangen ist. Diese Tatsache hätte für eine Alleinstellung genügt.
Doch auch in ganz alltäglichem Sinne war die DDR, in der niemand hungrig zu Bett gehen mußte, keiner ohne ein Dach über dem Kopf oder ärztlich unterversorgt blieb, ein Kinderparadies ohnegleichen. Nehmen wir als Kontrastprogramm nur das Gezeter und Gezerre um die in der BRD ewig fehlenden Kita-Plätze, die in der DDR jahrzehntelang zur Normalität gehörten. Sie werden durch Merkel & Co. lauthals, aber auf Sparflamme als erst- und einmalige Errungenschaften aus deren eigener Denkwerkstatt angeboten. Krippen- und Kindergartenplätze entsprangen im deutschen Arbeiter-und-Bauern-Staat nicht Opportunitätserwägungen oder der Phantasie plötzlich kinderfreundlicher Politiker und Parteien, sondern waren Ausdruck einer zutiefst humanistischen Weltanschauung und der auf ihr beruhenden Gesellschaftsentwicklung.
Während in den völlig uneinheitlichen, bei der Auswahl vom Geldbeutel der Eltern abhängigen Schulen der BRD nur reine Stoffvermittlung, nicht aber allseitige Erziehung angesagt ist, hatten die Pädagogen der DDR einen anderen Auftrag. Er bestand darin, im Zusammenwirken mit Elternhaus, Pionierorganisation und Jugendverband charakterlich integre, gebildete, urteilsfähige und gesellschaftlich engagierte Menschen heranzubilden.
Eine große Rolle spielte dabei nicht zuletzt das DDR-Kinderfernsehen, dessen von Millionen kleinen Zuschauern geliebte Märchenwald-Gestalten zugleich auch hochbefähigte Pädagogen waren, die zur Ausprägung positiver Charaktereigenschaften beitrugen.
Die Post der DDR unterstützte das gesellschaftliche Anliegen der Kindererziehung und der Förderung kreativer Fähigkeiten bei den Heranwachsenden durch die Herausgabe immer neuer eindrucksvoller Briefmarkenserien zu einer auch die Kleinsten berührenden Thematik.
Wir beenden unsere philatelistische Reise in die DDR mit zwei Kinderserien, die aussagekräftiger als jeder noch so gelungene Kommentar sind. Auch sie werden noch in Jahrhunderten von der Existenz eines deutschen Staates künden, dessen höchster Wert vier Jahrzehnte gelebter Humanismus war.
Nachricht 1658 von 2043
- « Anfang
- Zurück
- ...
- Spasibo bolschoje, Sotschi!
- Erinnern an Carl Böhm-Hennes
- Hochkonjunktur der Gefängnisindustrie
- Philatelistische Visitenkarte der DDR
(Teil 11 und Schluß) - Griff in die literarische Schatztruhe (Teil 18)
- Einbahnfrei
- Gisela Steineckert: Hand aufs Herz
- ...
- Vorwärts
- Ende »