RotFuchs 196 – Mai 2014

„RotFuchs“-Wegbereiter (12 und Schluß): Arno Fleischer

RotFuchs-Redaktion

Als der RF erst wenige Monate alt war, erkundigten wir uns bei dem bekannten Berliner Grafiker Arno Fleischer, ob er uns eine einprägsame Fuchszeichnung für die Titelseite unserer Zeitschrift entwerfen könne. Arno ließ sich nicht lange bitten und begab sich stehenden Fußes in den Berliner Tierpark, um an Ort und Stelle einen echten Reinecke einzufangen und aufs Papier zu bannen. Bis heute lädt Fleischers Fuchs-Profil dazu ein, sich mit der jeweils neuesten Menükarte des RF vertraut zu machen.

Der am 15. August 1926 geborene und am 3. Juli 2005 verstorbene vielseitige Künstler war Maler, Grafiker, Karikaturist und Plakatgestalter in einer Person. Auch Offsetdruck, Lithographie, Holzschnitt und Fotomontage gehörten zu seinem weitgefächterten Repertoire.

1942 zur faschistischen Wehrmacht eingezogen und 1949 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, war der gelernte Landarbeiter zunächst im vogtländischen Oelsnitz und in Bad Elster als Gebrauchswerber tätig. Von 1952 bis 1957 studierte er an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, wo Bert Heller und Werner Klemke zu seinen Lehrern gehörten. Seit 1958 arbeitete Arno Fleischer als freiberuflicher Grafiker. Er zählte zu den erfolgreichsten Plakatkünstlern und Schulbuchillustratoren der DDR, widmete sein Schaffen vor allem aber auch der Landschaftsmalerei. Seine Holzschnitte erfuhren hohe Anerkennung.

Arno Fleischer und seine Frau Eva stießen sehr früh zum damals noch kleinen „RotFuchs“-Kollektiv und fühlten sich von Beginn an mit dem Anliegen unserer nicht zuletzt auch Kunst und Kultur zugewandten Zeitschrift verbunden. So ist es uns eine Ehre, an diesen bedeutenden bildenden Künstler der DDR – unseren Wegbereiter und Kampfgefährten Arno Fleischer – in der letzten Folge dieser Serie mit Wärme und Dankbarkeit zu erinnern.