Der Kampf geht weiter
Schreibt an Ana, Leonard und Mumia!
Noch im November war Hoffnung da. Von dieser Hoffnung getrieben, schrieb die 90jährige Schweizer Friedensaktivistin Martha Martin dem Präsidenten der USA einen Brief: „Ich schreibe Ihnen zugunsten einer Frau, die für bessere Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika, ihrem Land und Kuba, zwischen dem US-amerikanischen Volk und dem kubanischen Volk kämpft. Sie wollte – freilich illegal –, was Sie getan haben, Herr Präsident, als Sie die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen mit Kuba angekündigt haben: Sie wollte, daß die beiden Nationen friedlich, mit Respekt und Neugierde als gute Nachbarn leben.
Sie werden sie kennen, ihr Name ist Ana Belén Montes, seit mehr als 15 Jahren im Gefängnis. Sie leidet an Krebs, und sie leidet darunter, von ihren Liebsten getrennt zu sein.
Wie ich verstehe, ist es in Ihrer Macht, am Ende Ihrer Präsidentschaft, eine bestimmte Menge von Menschen zu begnadigen. Ana Belén Montes ist eine Gewissensgefangene, sie hat nie Gewalt angewendet, was sie tat, geschah aus Idealismus, aus humanitären Gründen, für eine bessere Welt.“ – Martha Martin hat keine Antwort erhalten, wie wohl alle die Tausenden auch nicht, die es ihr gleichgetan hatten.
Und Barak Obama hat bis zu seiner letzten Amtshandlung enttäuscht. Unter den 208 Begnadigungen und Strafreduktionen, die er bis zum 20. Januar 2017 noch aussprach, waren mit der Whistleblowerin Chelsea Manning und dem puertoricanischen Freiheitskämpfer Oscar Lopez Rivera zwar zwei Persönlichkeiten dabei, für deren Freilassung auch wir uns eingesetzt hatten. Doch was Hunderttausende sich auf der ganzen Welt erhofften, nämlich eine Begnadigung der Gewissensgefangenen Ana Belén Montes, des Aktivisten für die Rechte der Ureinwohner Leonard Peltier und des afroamerikanischen Journalisten Mumia Abu-Jamal, blieb schändlicherweise aus. Die Freilassung politischer Gefangener ist – wie die Einhaltung der elementarsten Menschenrechte – eine Forderung, welche die USA nur dann auf ihre Fahne schreiben, wenn es nicht um das eigene Land geht. Die aus Puerto Rico stammende Ana Belén Montes, die sich der destruktiven Kuba-Politik der USA mutig entgegenstellte, indem sie Informationen über aggressive Pläne ihres Landes weitergab, bleibt unter prekärsten Bedingungen in Haft.
Aus „Unsere Welt“, Basel, 1/2017
Ana selbst wird die Grußkarten und Solidaritätsbriefe unter den jetzigen Haftbedingungen zwar nicht lesen dürfen. Trotzdem werden sie Auswirkungen haben: Die Gefängnisadministration wird einmal mehr merken, daß diese tapfere Frau nicht allein steht und die Öffentlichkeit genau hinschaut, was mit ihr im Gefängnis passiert.
Ana Belén Montes, No. 25037-016
Carswell Detention Center
3000, 1 St, Fort Worth, TX 76127 (USA)
Schreibt auch Leonard Peltier und Mumia Abu-Jamal –
jede Aufmunterung ist wichtig!
Leonard Peltier, No. 89637-132
USP Coleman I P.O. Box 1033 Coleman,
FL 33521 (USA)
Mumia Abu-Jamal, No. AM 8335 SCI
Mahanoy 301 Morea Road Frackville,
PA 17932 (USA)
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