Reaktionen auf die US-Aggression gegen Syrien vom 7. April 2017
Sie spielen mit dem Weltkrieg
Der US-Angriff auf einen syrischen Militärflughafen erhöht sprunghaft die weltweiten Spannungen. Eine Konfrontation mit russischen Truppen rückt näher, d. h. die Gefahr eines Weltkrieges. Eine Kollision beider Großmächte konnte diesmal offenbar vermieden werden, weil Moskau vorab über den Schlag informiert wurde und seine Abwehrmöglichkeiten nicht nutzte. Als Reaktion auf die US-Attacke setzte Rußland aber die mit den Vereinigten Staaten getroffene Vereinbarung zur Vermeidung von gefährlichen Vorkommnissen insbesondere zwischen den Luftstreitkräften beider Länder außer Kraft. Das ist angesichts des imperialistischen Abenteurertums eine besonnene Reaktion.
Die jetzige Lage ist ein Resultat der von den USA und ihren Verbündeten seit dem Untergang der Sowjetunion betriebenen imperialistischen Politik. US-Präsident Donald Trump setzt sie seit Wochen im Stil seines Vorgängers fort, begleitet sie allerdings mit Berufung auf „alternative Fakten“, also aggressiver Blödelei bei Kriegsbegründungen. Die Blutspur allerdings, die er seit seiner Amtseinführung am 20. Januar hinterlassen hat, entbehrt jeder Groteske, sie ist eindeutig: 28./29. Januar, acht Tage nach Trumps Einzug ins Weiße Haus, ein von ihm pompös verkündeter Angriff von US-Spezialkräften im Jemen, bei dem etwa 30 Zivilisten sterben, allerdings auch ein GI. 17. März: Die USA bombardieren wieder einmal Mossul und töten auf einen Schlag bis zu 200 Menschen. Die Zahl ist so hoch, daß selbst der westliche Mainstream sie zur Kenntnis nehmen muß. Ansonsten läßt er so gut wie nichts darüber verlauten, was in der nordirakischen Stadt geschieht. „Eingebettete“ Berichterstatter gibt es allerdings ausreichend vor Ort, sie erstatten nur keine Berichte. Am 18. März kommen im Norden Syriens etwa 40 Menschen in einer bombardierten Moschee ums Leben. Am 20. März töten Bomben der US-geführten Koalition, die seit 2014 in Syrien angeblich gegen den „Islamischen Staat“ kämpft, mindestens 33 Menschen, die in einer Schule Zuflucht gesucht hatten. Die Zielkoordinaten hatte wahrscheinlich die Bundeswehr geliefert. Selbst die „Zeit“-Redakteurin Andrea Böhm spricht von einer „Taktik der neuen Brutalität“, die mit Trump Einzug gehalten hat.
Trump kann sich auf seine Verbündeten von Saudi-Arabien über Tel Aviv, London und Paris bis Berlin verlassen, wie die Reaktionen auf seinen Angriffsbefehl gegen Syrien zeigen: Ihre klammheimliche Freude, es Assad und Putin heimgezahlt zu haben, konnten die Merkel und Hollande, May und Gabriel, der königliche Henker von Riad ebensowenig wie der Kolonialist und Dschihadisten-Helfer Netanjahu verbergen. Die Regierenden in Damaskus und Moskau hatten dieser Bande von Schlächtern, die sich als Weltpolizei aufführt, die bislang schwerste militärische Niederlage bereitet. Das vergessen Figuren dieses Schlages nicht. Ihr in jeder Hinsicht letztes Mittel ist das Spielen mit dem Weltkrieg.
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