RotFuchs 231 – April 2017

Werner Kropf –
unermüdlich im Einsatz für Flüchtlinge

RotFuchs-Redaktion

Zu dem in der März-Ausgabe veröffentlichten offenen Brief an Ministerpräsident Haseloff erhielten wir mehrere Anfragen nach Einzelheiten des Engagements von Werner Kropf. Im folgenden Auszüge aus der Begründung für den Integrationspreis, der ihm verliehen werden sollte:

Im August 2015 luden die Kreisverwaltung Halberstadt und Netzwerk „Integration“ zu einer Veranstaltung ein. Dabei wurde um Unterstützung bei der Arbeit mit Asylsuchenden geworben.Mehrere Mitglieder des WIN (Wernigeröder interkulturelles Netzwerk), zwei davon mit Arabisch-Sprachkenntnissen, wie Werner Kropf, nahmen sofort Unterstützungsarbeit in der Zentralen Aufnahmestelle (ZAST) in der Kreisstadt Halberstadt auf.

Werner Kropf half wöchentlich an mehreren Tagen vor Ort mit Sozialarbeitern der Diakonie, Arzt, Polizei, Wachdienst, BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), Jugendamt, Ausländeramt, Transferstelle, Psychologischen Diensten, usw. Gespräche zu führen und Regelungen im Interesse der Flüchtlinge und der Behörden zu finden und zwar sowohl in der ZAST wie auch bei den Halberstädter Behörden. Nur zwei oder drei arabisch sprechende Mitarbeiter standen stundenweise für manchmal über 3000 Flüchtlinge pro Tag zur Verfügung. Der Unterstützungsbedarf war gewaltig. Von unterschiedlichen Behörden wurde er oft telefonisch angefordert.

Werner Kropf fuhr mehrfach in der Woche auf eigene Kosten von Wernigerode nach Halberstadt und zu den verschiedenen Behörden, wobei er auf eigenes Risiko auch Flüchtlinge beförderte. Er bezahlte in dringenden Fällen privat für FlüchtlingeKosten für Essen, Medikamente usw. Zwangsläufig erreichten ihn auch in seiner Freizeit viele Anrufe von Flüchtlingen, die nach dem Transfer in Unterkünfte im ganzen Land Probleme hatten.

Inzwischen wohnen etliche der betreuten Flüchtlinge in Wernigerode. Werner Kropf begleitet die Flüchtlinge in Wernigerode und Halberstadt zu den Behörden, wie Einwohnermeldeamt und Koba, Ausländeramt,zu Krankenkassen, Banken, privaten Vermietern, Wohnungsbaugesellschaften, Dolmetschern, Sportvereinen, Ärzten, Zahnarzt, Optiker, Kirchen, Schulbehörden, Gebrauchtmöbelhändler, Kreismusikschule, Bildungsinstituten für Integrationskurse, zum „Café International“, zu Kirchen­veranstaltungen, zum internationalen Frauen-Sprachcafé.

W. Kropf besorgt Umzugsfahrzeuge, organisiert Umzüge und fährt die Umzugsfahrzeuge. Er fuhr privat Flüchtlinge aus Wernigerode zum Landkreis nach Sangerhausen, um dort Behördenvorgänge zu klären. Im Zeichen der Familienzusammenführung holte Herr Kropf sogar die Eltern eines Musikers vom Flughafen Berlin ab.

Herr Kropf lud Flüchtlinge in sein Haus zum Essen ein, zeigte ihnen die Stadt Wernigerode und organisierte privat Fahrten zu Sehenswürdigkeiten im Landkreis.

W. Kropf hilft bei der Beschaffung von Urkunden, stellt mit Flüchtlingen zusammen bei der deutschen Botschaft Anträge auf Familienzusammenführung und verlieh auf Anfrage privatGeld für die Übersetzung von Dokumenten, dringende Anschaffungen, Familienzusammenführungskosten.

Die syrischen Musiker werden immer wieder gebeten, bei verschiedenen Veranstaltungen zu spielen. In Benneckenstein, bei den Neinstedter Anstalten, bei Kirchenveranstaltungen, einer kirchlichen Jugendfreizeit und bei einer Kundgebung gegen die Identitäre Bewegung sind sie aufgetreten. W. Kropf begleitet und unterstützt sprachlich bei den meisten Veranstaltungen.

Etlichen Flüchtlingen verschaffte er Arbeitsstellen, beispielsweise bei einem Autohaus, Frisören, bei einem Hotel.

Über Monate hat Herr Kropf täglich vier bis sieben Stunden für Flüchtlingsarbeit aufgebracht. Sein Einsatz war und ist enorm und nicht hoch genug einzuschätzen. Den Flüchtlingen hilft er, eine neue Heimat aufzubauen, und den Behörden und der Bevölkerung, die neuen Bürger zu integrieren.