RotFuchs 188 – September 2013

„RotFuchs“-Wegbereiter (4):
Frank Mühlefeldt

RotFuchs-Redaktion

Im Mai 2008 haben wir im RF-Leitartikel über die herausragende Rolle von Annemarie und Frank Mühlefeldt beim Entstehen unseres-Fördervereins berichtet. Auf die Idee, ein stabiles parteiunabhängiges „Dach“ für die bereits seit Februar 1989 erscheinende Zeitschrift zu suchen, war Frank als einer der ersten gekommen. Der heute 82jährige – das Rentnerpaar lebt abwechselnd in Berlin und auf dem Darß – brachte dabei seine große berufliche und politische Erfahrung ein. Übrigens war es nicht leicht, dem für seine sprichwörtliche Bescheidenheit bekannten Genossen einige Details über die eigene Entwicklung zu entlocken.

Noch in der Weimarer Republik geboren, verbrachte Frank seine Kindheits- und Jugendjahre unter dem Faschismus. 1948 konnte er an der Berliner Humboldt-Universität ein vierjähriges Ökonomiestudium aufnehmen. Mit dem Diplom ausgerüstet, war er zunächst in hauptstädtischen Industriebetrieben und dann in dem durch Heinrich Rau geleiteten Ministerium für Maschinenbau tätig. Nach dessen Teilung kam er in das Erich Apel unterstehende Ministerium für Schwermaschinenbau. Er war eine Zeitlang Berater und gehörte bis 1958 dem Sekretariat dieses Hauses an. Zum Rat des Bezirkes Halle versetzt, lernte Frank dessen Vorsitzenden Otto Leopold kennen und schätzen, der ihn 1965 in den Militärbereich der Staatlichen Plankommission delegierte. Dort war er viele Jahre als Militärökonom mit dem letzten Dienstgrad Oberst der NVA tätig.

Nach der Niederlage des Sozialismus in der DDR und Europa wechselte der gestandene Kommunist nicht seine Farbe. Als wir erste Kontakte mit ihm aufnahmen, steckte Frank bereits in verschiedenen bürgernahen Projekten. Seine solide Sachkenntnis, seine kameradschaftliche Art des Umgangs mit anderen, vor allem aber sein reifes politisch-ideologisches Urteilsvermögen waren für das gerade erst entstehende „RotFuchs“-Kollektiv von besonderem Wert. So ergab es sich, daß der heute 1660 Mitglieder zählende RF-Förderverein im Sommer 2001 durch eine Handvoll Ungebeugter in Mühlefeldts damaligem Karower Garten gegründet wurde.