Als wir vor zwei Jahren in diesem Saal zu unserer Mitgliederversammlung zusammenkamen, konnte Klaus Steiniger noch einige Stunden an ihr teilnehmen. Seine Krankheit schwächte ihn stark, aber er ließ es sich nicht nehmen, uns seinen Dank und Respekt zu bezeugen. Am 9. April 2016, etwa ein halbes Jahr nach unserer Mitgliederversammlung, ist er in Berlin gestorben. Der „RotFuchs“ hat mit Klaus nicht nur seinen Begründer, sondern auch einen hervorragenden Publizisten und politischen Organisator der deutschen und der internationalen Arbeiterbewegung verloren. Er war oft dabei gewesen, wenn sich die Welt bewegte oder sogar veränderte, Klassenkämpfe sich zuspitzten und das in historischen Ereignissen sichtbar wurde. Seine Missionen zum Prozeß gegen Angela Davis und ins revolutionäre Portugal waren dabei für ihn die wichtigsten. Er war mit allen Fasern ein Internationalist, und die Frage, ob jemand ein mit dem Marxismus-Leninismus eng verbundener Internationalist ist, war für ihn entscheidendes Kriterium, um den betreffenden als Kommunisten oder Sozialisten zu bezeichnen. Auch Parteien bewertete er nicht nach deren Etikett, sondern danach, wie sie sich in dieser Frage verhielten – solidarisch, kameradschaftlich, im Sinne der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung oder nicht. Diese Haltung war ihm in der DDR in Fleisch und Blut übergegangen, Internationalismus und Internationalisten wie er gehören zu dem Besten, was uns die DDR hinterlassen hat.